Feyerabend, Gerhard

 

* 29. April 1898, Dopsattel im Kreis Königsberg in Ostpreußen

+ 6. November 1965, Rottach-Egern

 

 

Gerhard Feyerabend war der Sohn des Rittergutsbesitzers Eugen Feerabend und dessen Ehefrau Anna Claasen. Er besuchte von 1906 bis 1911 das Gymnasium in Königsberg und anschließend die Kadettenschule zu Köslin. Von 1914 bis 1916 besuchte er anschließend die Hauptkadettenanstalt in Berlin-Lichterfelde. Am 29. März 1916 trat er dann als Fähnrich in das 2. Masurische Feld-Artillerie-Regiment Nr. 82 ein und kam am 29. Juni 1916 an die Front. Er nahm an der Ostfront an der Schlacht bei Kowel teil. Am 5. Dezember 1916 zum Leutnant befördert, nahm er 1917 an der Schlacht an der Schlacht um Verdun teil. Er erkrankte in den Jahren 1917 und 1918 mehrfach, so dass er in ein Lazarett eingeliefert werden musste. Nach Kriegsende in die Reichswehr versetzt, folgte am 1. Juli 1919 die Versetzung in das leichte Artillerie-Regiment 20 und am 1. März 1920 in das Reichswehr-Artillerie-Regiment 20. Am 15. November 1920 folgte die Versetzung in das Artillerie-Regiment 1, wo er ab dem 1. Oktober 1924 Adjutant der III. Abteilung war. Am 31. Juli 1925 zum Oberleutnant befördert, folgte am 1. Oktober 1928 die Versetzung in die 7. Kompanie. Ab dem 1. Oktober 1929 war er zur Führergehilfen-Ausbildung beim Stab der 1. Division kommandiert und ab dem 1. Oktober 1931 wurde er bei unveränderter dienstlicher Verwendung in das Artillerie-Regiment 2 versetzt und kommandiert zur Kommandantur Berlin.  Am 1. Oktober 1932 folgte bei unveränderter dienstlicher Verwendung die Versetzung in den Stab der 7. Division. Nach seiner Beförderung zum Hauptmann am 1. April 1933 wurde Gerhard Feyerabend am 1. Oktober 1933 in den Stab des Artillerie-Führers I versetzt und ab dem 1. Mai 1934 als Ia op im Stab der 1. Division eingesetzt. Am 1. Oktober 1935 wurde er in den Generalstab des Wehrkreiskommandos I und am 15. Oktober 1935 in den Generalstab des I. Armeekorps versetzt. Am 1. August 1936 zum Major befördert, folgte am 1. Oktober 1936 die Ernennung zum Chef der 4. Batterie im Artillerie-Regiment 1. Ab dem 12. Oktober 1937 diente er als Ia im Generalstab der 24. Division, wo er am 20. März 1939 zum Oberstleutnant befördert wurde. Am 1. Oktober 1939 kam er dann als Ia in den Stab des Generals der Artillerie beim Oberkommando des Heeres, bis er am 12. Januar 1940 in die Führerreserve versetzt wurde. Am 5. Februar 1940 wurde er dann als Ia in den Generalstab des XXXX. Armeekorps versetzt, am 10. Juli 1940 folgte die Versetzung in die Operationsabteilung des Generalstabes des Heeres. Ab dem 8. Oktober 1940 diente er als Taktik-Lehrer und Hörsaalleiter an der Kriegsakademie. Am 1. April 1941 kam er als Ia in den Generalstab der 2. Armee, bis er am 3. August 1941 erneut in die Führerreserve versetzt wurde. Am 19. Oktober 1941 wurde er dann mit der Wahrung der Geschäfte des Chef des Generalstabes des XXVII. Armeekorps beauftragt. Nach seiner Beförderung zum Oberst am 1. Dezember 1941 wurde er am 15. Dezember 1941 zum Chef des Generalstabes des XXVII. Armeekorps ernannt und in dieser Dienststellung am 30. Januar 1943 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 15. Juli 1943 folgte die Versetzung in die Führerreserve und am 1. August 1943 die Ernennung zum Chef des Generalstabes der 1. Armee. Hier wurde er am 1. Februar 1944 zum Generalmajor befördert. Ab dem 19. September 1944 war er mit der stellvertretenden Führung der 87. Infanterie-Division beauftragt. Am 10. September 1944 erneut in die Führerreserve OKH versetzt, wurde er am 9. November 1944 zum Kommandeur der 11. Infanterie-Division ernannt, die sich in Kurland befand. Nach der 4. Kurlandschlacht wurde er am 23. Februar 1945 zum Generalleutnant befördert. Am 5. April 1945 wurde Gerhard Feyerabend für das Halten der Front seiner bereits beiderseitig eingekreisten Division gegen acht bis zehn sowjetische Divisionen in der 6. Kurlandschlacht und damit für die Verhinderung des Zusammenbruchs der gesamten Kurlandfront das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Feyerabend begab sich nach der in den letzten Kriegstagen erfolgten Rettung zahlreicher Truppenteile über die Ostsee nach der Kapitulation der Heeresgruppe Kurland am 10. Mai 1945 mit den Resten seiner Division in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 10. Juli 1947 entlassen wurde. Feyerabends Ehefrau und seine zehnjährige Tochter waren am 30. Januar 1945 bei der Besetzung Ostpreußens durch sowjetische Soldaten getötet worden.

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/
Dermont Bradley - Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale des Heeres 1921-1945 - Band 3: Dahlmann - Fitzlaff Biblio-Verlag 1994
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Edmund Strunz (Herausgeber) / Helmut Stechlau (Bearbeiter): Deutsches Geschlechterbuch, Band 133, 1964, S.118
http://www.oocities.org/~orion47/WEHRMACHT/HEER/Generalleutnant/FEYERABEND_GERHARD.html
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953