Fegelein, Hermann

 

* 30. Oktober 1906, Ansbach

+ 29. April 1945, Berlin (hing.)

Nach seiner Ausbildung diente Hermann Fegelein ab 1925 beim Reiterregiment 17 und trat 1928 der bayerischen Landespolizei in München bei. Nach Auflösung der Landespolizei trat Fegelein am 5. August 1935 der SS-Verfügungstruppe bei und baute nach Kriegsbeginn die SS-Totenkopf-Reiterstandarte auf. Aus dieser Standarte ging wenig später die SS-Kavalleriebrigade mit 2 Reiterregimentern und den entsprechenden Unterstützungswaffen hervor. Hermann Fegelein befahl als Führer der Brigade in Polen und in der Sowjetunion "Säuberungsaktionen". Seine Einheit durchkämmte die Pripjet-Sümpfe nach "Partisanen". Opfer waren vor allem Tausende Juden. Die SS-Kavalleriebrigade wurde an der Ostfront 1941 - 1942 im Mittelabschnitt eingesetzt. So nahm man an der Winterschlacht um Rshew teil und konnte schlachtentscheidende Wirkung erzielen. In Würdigung dieser Leistung Hermann Fegelein als Standartenführer am 2. März 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Von Mai bis Oktober 1942 war Fegelein Inspekteur der Kavallerie im Reichssicherheitshauptamt. Im Dezember 1942 kam Fegelein mit einer nach ihm benannten Kampfgruppe an die Donfront zur Heeresgruppe B. Am 20. Dezember konnte Fegelein zusammen mit einem Oberscharführer und zwei Sturmgeschützen auf einem Erkundungsvorstoß einen russischen Korpsstab ausheben und den Kommandierenden General, den Chef des Stabes und den Personalchef gefangen nehmen. Dabei fielen ihm auch die gesamten Kartenunterlagen und die Operationsbefehle des russischen Korps in die Hände. Am 21. und 22. 12.1942 wurde er zweimal von Scharfschützen verwundet und kam aufgrund hohen Blutverlustes in ein Lazarett. Die Führung der Kampfgruppe übernahm daraufhin der SS-Hauptsturmführer Karl Liecke. Für die Erfolge seiner Kampfgruppe erhielt er am 22. Dezember 1942 1942 als Oberführer das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Am 1. Mai 1943 wurde er zum SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS befördert. Am 14. Mai 1943 übernahm Fegelein die Führung der 8. SS-Kavalleriedivision "Florian Geyer". Mit dieser Division errang er beachtliche Anwehrerfolge, die mit der Verleihung der Schwerter zum Eichenlaub am 20. Juli 1944 gewürdigt wurden. Bereits am 1. Januar 1944 war er ins Führerhauptquartier versetzt worden, wo er als Verbindungsoffizier der Waffen-SS beim Führer Verwendung fand. Dort lernte er auch Gretel Braun kennen, die Schwester von Eva Braun. Durch seine Hochzeit mit Gretel wurde er Hitlers Schwager. Beim Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 wurde Hermann Fegelein leicht verwundet. Am 27. April 1945 versuchte Fegelein mit ein paar Begleitern, die eingeschlossene Reichskanzlei zu verlassen. Um nicht erkannt zu werden, zog er sich Zivilkleidung an. Fegelein wurde im Kohlekeller der Reichskanzlei von der Wache gestellt und wegen Desertierens vor ein Standgericht gestellt und zum Tode verurteilt. Hitler unterzeichnete das Todesurteil für seinen Schwager ohne zögern, worauf Hermann Fegelein am 29. April 1945 im Garten des Auswärtigen Amtes von einem Kommando der Waffen-SS erschossen wurde.

 

Ritterkreuz (2. März 1942) Eichenlaub (21. Dezember 1942) Schwerter (30. Juli 1944)