Ertel, Theodor

 

* 4. Dezember 1874, Wörth am Rhein

+ 13. April 1961, München

 

 

Theodor Ertl trat am 18. Juli 1883 als freiwilliger Gemeiner und Offiziers-Aspirant in das Königlich Bayerische 2. Fußartillerie-Regiment ein. Hier wurde er am 1. Dezember 1893 zum Unteroffizier, am 23. Januar 1894 zum Fähnrich und am 5. März 1895 zum Sekondeleutnant (ab 1. Januar 1899 umbenannt in Leutnant) befördert. Von Oktober 1896 bis Oktober 1898 war er zur Artillerie- und Ingenieur-Schule kommandiert. Ab dem 1. Oktober 1898 diente er als Adjutant des II. Bataillons seines Regiments. Vom 1. Oktober 1900 bis zum 30. September 1903 war er zur bayerischen Kriegsakademie kommandiert, wo er am 26. Dezember 1900 zum Oberleutnant befördert wurde. Ab dem 13. November 1903 diente er als Adjutant in der bayerischen Fußartillerie-Brigade und ab dem 25. August 1907 als Kompaniechef im Königlich Bayerischen 2. Fußartillerie-Regiment. Am 18. Dezember 1910 wurde er in das bayerische Kriegsministerium versetzt und am 8. September 1914 Kommandeur des 6. bayerischen Reserve-Fußartillerie-Regiments. Am 30. November 1914 zum Major befördert, wurde er am 8. Dezember 1915 Kommandeur des IV. Bataillons des Königlich Bayerischen 1. Fußartillerie-Regiments. Ab dem 20. März 1916 war er zum Stab des bayerischen Generals der Fußartillerie 13 kommandiert, ab dem 29. Juli 1916 zur Heeresgruppe Gallwitz und ab dem 30. August 1916 zum Stab des bayerischen Generals der Fußartillerie 2. Am 25. Februar 1917 wurde er Stabs-Offizier der Artillerie beim Stab des X. Armeekorps und am 15. August 1917 Artillerie-Berater der Gruppe Vaux und Ornes beim Generalkommando XI. Am 12. Oktober 1917 kehrte er als Kommandeur zum 2. bayerischen Reserve-Fußartillerie-Regiment zurück und am 18. Januar 1919 folgte seine Rückkehr in das Königlich Bayerische 2. Fußartillerie-Regiment. Am 17. Februar 1919 wurde er Kommandeur des II. Bataillons des Königlich Bayerischen 1. Fußartillerie-Regiments, bis er am 11. Juli 1919 zur Disposition gestellt wurde. Am 28. September 1919 wurde ihm der Charakter des Oberstleutnants verliehen. Er studierte Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität München und war gleichzeitig bei der Inspektion Süd des Reichsbeauftragten für Ein- und Ausfuhrüberwachung angestellt. Am 1. April 1922 wurde er Leider der Verwaltungs-Abteilung des Ausstellungs-Unternehmens "Münchner Edelmesse" und am 1. September 1923 Referent bei der Leitung der Beständeverwaltung beim Wehrkreis-Kommando VII. Ab dem 1. Oktober 1925 war er dann Leiter der Gerätebestände-Verwaltung beim Wehrkreis-Kommando VII. Am 1. Oktober 1933 wurde er als L-Offizier* in die Wehrmacht übernommen und in den Stab des Wehrkreis-Kommandos VII versetzt. Am 15. Mai 1934 wurde er dann zum Oberst befördert und am 22. Dezember 1934 zur neuen Heeres-Feldzeug-Verwaltung VII kommandiert. Am 1. Januar 1935 wurde er zum Leiter der Heeres-Feldzeugverwaltung ernannt. Bis zum 15. Oktober 1935 war er zugleich Leiter der Heeres-Feldzeuggruppe 3. Am 5. März 1935 wurde er zum Oberst befördert. Am 31. Dezember 1937 wurde er schließlich aus dem Militärdienst entlassen.
Am 11. November 1938 wurde er z.V. des Heeres gestellt und am 22. September 1939 zum Feldzeug-Kommando VII einberufen. Ab dem 1. Oktober 1939 war er dann mit der Wahrung der Geschäfte des Kommandeurs des Feldzeug-Kommandos VII beauftragt und am 1. Mai 1940 wurde er schließlich Kommandeur des Feldzeug-Kommandos VII. Am 15. Oktober 1941 zum Generalmajor befördert, wurde er am 10. Januar 1943 in die Führerreserve versetzt und am 31. März 1943 aus dem Militärdienst entlassen.

 

*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Dermon Bradley: Die Generale des Heeres 1921 - 1945 Band 3 Dahlmann - Fritzlaff, Biblio-Verlag 1994
http://www.oocities.org/~orion47/WEHRMACHT/HEER/Generalmajor/ERTEL_THEODOR.html