Eppendorf, Holm Constantin
* 15. Oktober 1865, Dresden † 10. Februar 1947, Radebeul |
Holm Eppendorf war ein Sohn des Vorstands der Abteilung für technische Angelegenheiten im sächsischen Kriegsministerium Major Karl Gustav Eppendorf und dessen zweiter Ehefrau Sophie, geborene Haas. Sein Vater starb als Oberstleutnant am 8. Oktober 1866 in Wien im Alter von 48 Jahren an Typhus. Seine Mutter starb ebenfalls an Typhus am 14. Februar 1872 im Alter von 35 Jahren in Dresden. Er selbst trat im Oktober 1886 als Fahnenjunker in die Königlich Sächsische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 12 nach Dresden. Bei diesem wurde er am 23. Mai 1887 zum Portepeefähnrich befördert. Er gehörte danach zur 6. Batterie seines Regiments in Dresden. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 19. Januar 1888 (C) zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er als Batterieoffizier in der 1. Batterie von seinem Regiment in Dresden eingesetzt. Im Herbst 1890 wurde er in gleicher Funktion in die 6. Batterie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Im Jahr 1891 wurde er als Nachfolger von Premierleutnant Bernhardt Woldemar Richter zum Adjutant der II. Abteilung vom 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 in Dresden ernannt. Am 18. September 1893 (Q2q) wurde er zum Premierleutnant befördert. Nach seiner Beförderung wurde er als Abteilungsadjutant durch Sekondeleutnant Erich Max Lothar von Wittern abgelöst. Dafür wurde er jetzt als Batterieoffizier in der 5. Batterie seines Regiments eingesetzt. 1894 wurde er als Nachfolger von Premierleutnant Bernhardt Woldemar Richter zum Regimentsadjutant vom 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 in Dresden ernannt. Er heiratete am 16. September 1898 die fast acht Jahre jüngere Melanie Martha Hedenus, Tochter des verstorbenen Rittergutsbesitzers August Richert Hedenus, in Dresden. Trauzeugen waren der Oberförster Benno Georg Eppendorff (sein Halbbruder) und der Hauptmann im Kriegsministerium Charles Garke. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Oberleutnant ernannt. Am 7. Juli 1899 wurde seine älteste Tochter Sophie Melanie Martha Ruth Eppendorff in der eigenen Wohnung in der 1. Etage der Finkstraße 13 in Dresden geboren. Zusammen mit seiner Beförderung zum Hauptmann am 13. September 1899, vorläufig ohne Patent, wurde er als Nachfolger von Hauptmann Wilhelm Karl Ludwig von Pflugk zum Chef der 1. Batterie in seinem Regiment ernannt. Diese Funktion behielt er für viele Jahre. Sein Patent als Hauptmann hat er am 19. Juni 1900 (B) erhalten. 1900/01 wurde seine Tochter Martha Hildegard Eppendorf in Niederlößnitz geboren. Am 17. Februar 1904 wurde sein Sohn Ulrich Holm Gustav Richard Eppendorff in der eigenen Wohnung im Unterer Kreuzweg 5 in Dresden geboren. Sein Sohn Ulrich Holm Gustav Richard Eppendorff starb bereits als Kleinkind am 24. Februar 1905 in der elterlichen Wohnung. Am 13. März 1906 wurde seine Tochter Martha Anneliese Eppendorf in der eigenen Wohnung im Unterer Kreuzweg 5 in Dresden geboren. Am 21. Mai 1907 wurde er als Batteriechef der 1. Batterie durch Hauptmann Karl Traugott Georg Siedel abgelöst. Am gleichen Tag folgte seine Versetzung in den Stab vom 3. Königlich Sächsisches Feldartillerie-Regiments Nr. 32 nach Riesa. Am 19. August 1909 wurde er zum Major, vorläufig ohne Patent, befördert. An diesem Tag wurde er als Nachfolger von Major Franz Neubauer zum Kommandeur der I. Abteilung vom 1. Feldartillerie-Regiments Nr. 12 in Dresden ernannt. Sein Patent als Major hat er am 20. März 1911 (C) erhalten. Mindestens von 1913 bis 1920 wohnte er in der 3. Etage der Bautzner Straße 23 in Dresden, wo er die Telefonnummer 15648 hatte. Am 17. Juni 1913 starb seine Tochter Martha Hildegard Eppendorff in der Kinderheilanstalt in der Chemnitzer Straße 14 in Dresden. Am 23. September 1913 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1913 als Abteilungskommandeur durch Major Max Vent abgelöst. Dafür wurde er an diesem Tag in den Stab seines Regiments versetzt, mit dem er im August 1914 ins Feld zog. Im Jahr 1915 war er Kommandeur der I. Ersatz-Abteilung vom Feldartillerie-Regiment Nr. 28. Im Juli 1915 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Woldemar Richter zum Kommandeur des Königlich Sächsischen 2. Feldartillerie-Regiments Nr. 28 ernannt. Als solcher wurde er am 21. Oktober 1915 zum Oberstleutnant befördert. Am 24. Februar 1917 folgte die Ernennung zum Artillerie-Kommandeur 212 bzw. 219. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen, dem Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechts-Ordens mit Schwertern auch das Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens (23. November 1915) verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er ab dem 1. Oktober 1919 als Artillerieführer 12 verwendet. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er als Befehlshaber der Artillerie zur Reichswehr-Brigade 12. Zusammen mit seiner Beförderung zum Oberst wurde Holm Eppendorf bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Königsbrück ernannt. Am 3. August 1921 wurde er mit dem Charakter als Generalmajor verabschiedet.
Er wohnte nach seiner Verabschiedung für sehr viele Jahre in der Schuchstraße 6 in Kötzschenbroda, wo er die Telefonnummer 71855 hatte. Er wurde in der Wehrmacht nicht wieder verwendet. Nach dem Krieg wohnte er in Winzerstraße 1 in Radebeul. Er starb am 10. Februar 1947 an Kreislaufschwäche. Daraufhin wurde er am 17. Februar 1947 eingeäschert. Seine Beisetzung fand am 19. April 1947 auf dem Neustädter Friedhof statt. Seine Witwe starb am 17. Juli 1961 in Radebeul.
Er hatte mehrere Geschwister:
Ein Halbbruder war der im Februar 1847
geborene Benno Georg Eppendorf. Dessen Mutter war die Sophie Adelheid, geborene
Zimmermann. Sein Halbbruder starb als Forstmeister am 21. Februar 1913 in seiner
Wohnung in Pillnitz.
Eine ältere Schwester war die am 12. Januar 1861 in Radeberg geborene Sophie
Helene Eppendorf. Diese heiratete am 18. September 1886 den etwas mehr als acht
Jahre älteren Betriebsassistent Maria Eduard Schneider, Sohn des
Schneidermeisters Eduard Schneider, in Dresden.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) vom Jahre
1888, Dresden 1888
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) für das Jahr
1889, Dresden 1889
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) für das Jahr
1890, Dresden 1890
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) für das Jahr
1891, Dresden 1891
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) für das Jahr
1892, Dresden 1892
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) für das Jahr
1893, Dresden 1893
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee (XII. Armeekorps
des Deutschen Heeres) für das Jahr
1894, Dresden 1894
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1895, Dresden 1895
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1896, Dresden 1896
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1897, Dresden 1897
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1898, Dresden 1898
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1899, Dresden 1899
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1900, Dresden 1900
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1901, Dresden 1901
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1902, Dresden 1902
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr
1903, Dresden 1903
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1904,
Dresden 1904
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1905,
Dresden 1905
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1906,
Dresden 1906
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1907,
Dresden 1907
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1908,
Dresden 1908
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1909,
Dresden 1909
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1910,
Dresden 1910
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1911,
Dresden 1911
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1912,
Dresden 1912
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913,
Dresden 1913
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914,
Dresden 1914
Dermon Bradley: Die Generale des Heeres 1921 - 1945 Band 3 Dahlmann - Fritzlaff,
Biblio-Verlag 1994
Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres auf Grund der Ranglisten von
1914 mit den inzwischen eingetretenen Veränderungen. Herausgegeben vom Deutschen
Offizier-Bund.