Carls, Rolf

 

* 29. Mai 1885, Rostock

+ 15. April 1945, Bad Oldeslos (gef.)

 

 

Rolf Carls trat am 1. April 1903 als Seekadett in die Marine ein. Nach seiner Grundausbildung wurde er am 11. Mai 1903 auf das Schulschiff "Stein" und am 1. April 1904 an die Marineschule versetzt. Am 15. April 1904 wurde Rolf Carls zum Fähnrich zur See befördert und am 29. November 1905 auf den großen Kreuzer "Fürst Bismarck" versetzt. Hier wurde er am 28. September 1906 zum Leutnant zur See befördert und am 3. Oktober 1906 Wachoffizier auf dem Torpedoboot "Taku". Am 15. Juni 1907 folgte die Versetzung auf den großen Kreuzer "Fürst Bismarck" und am 22. November 1907 die Verwendung als Adjutant und Rollenoffizier auf dem Linienschiff "Schwaben". Am 27. Januar 1909 zum Oberleutnant zur See befördert, folgte am 15. September 1910 die Versetzung auf den kleinen Kreuzer "Dresden", wo er als Wachoffizier eingesetzt wurde. Die gleiche Stellung hatte er auf dem Linienschiff "Wittelbach" inne, auf dem er seit dem 1. Oktober 1912 Dienst tat. Am 13. Mai 1914 wurde er Artillerie-Offizier auf dem kleinen Kreuzer "Breslau", der am 16. August 1914 offiziell als "Mililli" in der türkischen Marine in Dienst gestellt wurde und am 16. Dezember 1914 zum Kapitänleutnant befördert. Am 16. Januar 1917 wurde Carls 3. Artillerieoffizier auf dem Linienschiff "König". Am 15. April 1917 wurde Carls zu U-Boots-Waffe versetzt. Er wurde auf die U-Boots-Schule kommandiert und am 1. Juli 1917  Lehrer auf dem großen Kreuzer "Kaiserin Augusta". Am 4. Februar 1918 wurde er als Lehrer auf das Schulschiff "Württemberg" versetzt und am 31. März 1918 Kommandant von U-9 an der U-Bootsschule. Am 21. Juli 1918 übernahm er dann das Kommando über das Front-U-Boot U-124, mit dem er jedoch keine Feindfahrt mehr absolvierte. Er schloss sich im April 1919 als Kompanie-Führer und Bataillons-Kommandeur der 3. Marine-Brigade von Loewenfeld an und wurde 1922 in die Reichsmarine übernommen.
Am 1. Dezember 1921 zum Korvettenkapitän befördert, wurde Carls am 8. Oktober 1923 1. Artillerie-Offizier auf dem Linienschiff "Hannover". Am 10. September 1925 übernahm Carls die Leitung der Reichsmarinedienststelle Königsberg. Am 18. März 1927 wurde Carls Referent der Flottenabteilung in der Marineleitung. Am 1. Oktober 1928 zum Fregattenkapitän befördert, wurde er am gleichen Tag Chef der Ausbildungsabteilung der Marineabteilung. Am 1. Mai 1930 folgte die Beförderung zum Kapitän zur See. Am 1. Oktober 1940 wurde Carls zum Chef des Stabes der Marineleitung ernannt und am 3. Oktober 1932 Kommandant des Linienschiffes "Hessen" Am 1. April 1934 zum Konteradmiral befördert, wurde Carls am 29. September 1934 zum Befehlshaber der Linienschiffe ernannt. Vom 24. Juli 1936 - 24. August 1936 war Carls zugleich Befehlshaber der Seestreitkräfte vor Spanien. Am 1. Oktober 1936 wurde die Dienststellung in Befehlshaber der Panzerschiffe umbenannt. Vom 5. Oktober - 13. November 1936 war er erneut Befehlshaber der Seestreitkräfte vor Spanien. Vom 21. - 31. Dezember 1936 war Carls mit der Wahrung der Geschäfte des Flottenchefs beauftragt und wurde am 1. Januar 1937 zum Vizeadmiral befördert. Am 1. Januar 1937wurde er zudem zum Flottenchef ernannt und am 1. Juni 1937 zum Admiral befördert. Am 1. November 1938 wurde Carls Kommandierender Admiral der Marinestation der Ostsee und am 31. Oktober 1939 gleichzeitig Oberbefehlshaber des Marinegruppenkommandos Ost. Am 14. Juni 1940 wurde er mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 19. Juli 1940 zum Generaladmiral befördert, wurde Carls am 21. September 1940 noch Oberbefehlshaber des Marinegruppenkommandos Nord. Am 28. Februar 1943 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Anfang März 1943 wurde Carls z.b.V des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine gestellt und am 31. Mai 1943 aus dem aktiven Dienst ehrenvoll entlassen.

Ritterkreuz (14. Juni 1940)