von Bloedau, Friedrich Wilhelm

 

* 6. August 1870, Nordhausen

† 7. Dezember 1954, Medingen bei Uelzen

 

 

Wilhelm von Bloedau war der Sohn des Geheimen Sanitätsrates Dr. med. Karl Guenter Richard von Bloedau und dessen bereits am 3. November 1880 gestorbenen Ehefrau Clothilde Karoline, geborene Kneiff. Er trat im März 1891 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Großherzoglich Mecklenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 17 nach Ludwigslust. Am 18. Oktober 1891 wurde er in diesem zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 17. Mai 1892 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Eskadronoffizier in der 4. Eskadron seines Regiments in Ludwigslust verwendet. 1894/95 wurde er für mehrere Jahre in gleicher Funktion in die 1. Eskadron seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. 1899/1900 wurde er zum Militär-Reitinstitut nach Hannover kommandiert. Nach seiner Rückkehr zum Regiment wurde er im Herbst 1900 als Nachfolger von Leutnant von Nettelbladt zum Adjutant vom 1. Großherzoglich Mecklenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 17 in Ludwigslust ernannt. Diese Funktion übte er mehrere Jahre aus. Als solcher wurde er am 23. März 1901 zum Oberleutnant befördert. Am 5. Juni 1903 hat er die über acht Jahre jüngere Marie Ingeborg Henriette Bertha Luise Auguste von Döringen, Tochter vom Rittergutsbesitzer Major a.D. Kurt Otto Ludwig von Döringen, in Ludwigslust geheiratet. Am 6. April 1904 wurde seine Tochter Rosemarie Klothilde Henny Ingeborg von Bloedau in Neiße geboren. Im Herbst 1904 wurde er als Regimentsadjutant durch Leutnant von Restoff abgelöst. Dafür wurde er jetzt als Eskadronoffizier in der 3. Eskadron vom 1. Großherzoglich Mecklenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 17 in Ludwigslust eingesetzt. Am 1. Oktober 1905 wurde er als Nachfolger von Rittmeister von Flotow für mehrere Jahre zum Adjutant der 12. Kavallerie-Brigade in Neiße ernannt. Er trug weiterhin die Uniform 1. Großherzoglich Mecklenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 17. Am 13. Mai 1906 wurde sein Sohn Karl Richard Kurt Hermann von Bloedau in Neiße geboren. Am 13. September 1906 wurde er zum Rittmeister befördert. Am 22. Februar 1909 wurde sein Sohn Wilhelm Heinrich von Bloedau in Neiße geboren. Am 1. Januar 1910 wurde er als Brigadeadjutant in Neiße durch Oberleutnant Rinke abgelöst. Er wurde bereits am 21. Dezember 1909 zu diesem Tag als Nachfolger von Rittmeister von Rosenberg zum Chef der 2. Eskadron vom 2. Brandenburgisches Dragoner-Regiment "von Arnim" Nr. 12 in Gnesen ernannt. Diese Position behielt er wieder für mehrere Jahre. Sein Vater starb am 23. April 1911 in Nordhausen. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg war er noch immer Chef der 2. Eskadron seines Regiments. Am 5. September 1914 wurde er zum Major befördert. Er wurde im Krieg auch als Kommandeur vom Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 9 eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch sehr viele Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde anfangs als Major beim Stabe vom Reichswehr-Kavallerie-Regiment 1 eingesetzt. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zum Reiter-Regiment 13. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er als Major beim Stabe in das Reiter-Regiment 13 in Hannover übernommen. Im Dezember 1920 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Durch die Umbenennung seines Regiments gehörte er ab März 1921 zum 13. (Preuß.) Reiter-Regiment in Hannover. Am 16. Juni 1921 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant von Manstein zum Kommandeur vom 15. (Preußisches) Reiter-Regiment in Paderborn ernannt. Am 1. Mai 1922 wurde er zum Oberst befördert. Am 30. September 1923 gab er sein Kommando über das 15. (Preuß.) Reiter-Regiment ab. Er wurde dabei aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Sein Nachfolger als Regimentskommandeur wurde Oberstleutnant Conrad Graf von Korff genannt Schmising. Eine spätere Verwendung in der Reichswehr bzw. Wehrmacht ist nicht bekannt. Sein Sohn Wilhelm Heinrich von Bloedau heiratete am 5. Juni 1942 die über elf Jahre jüngere Elsemarie Beisner in Rendsburg. Seine Frau Marie von Bloedau starb am 24. Juni 1943 in Ludwigslust. Sein Sohn Karl-Richard von Bloedau gilt seit 1944 als in Russland vermisst. Er ging nach dem Krieg mit seiner Tochter nach Medingen im Landkreis Uelzen. Er starb dort Ende des Jahres 1954. In diesem Jahr war sein Sohn Wilhelm Heinrich von Bloedau auch nach Kanada ausgewandert. Dieser hatte bei seinem Tod im Jahr 1987 mindestens vier Töchter (Marie, Elisabeth, Jeanette und Dorothee) und zwei Söhne (Hans und Karl). Seine eigene Tochter Rosemarie Klothilde Henny Ingeborg von Bloedau starb am 19. März 1964 ebenfalls in Medingen.