Berthold, Friedrich
* 26. Januar 1889, Ingolstadt + 3. Dezember 1978, München |
Friedrich Berthold trat am 9. Juli 1908 als Fähnrich in das Königlich
Bayerische 4. Feldartillerie-Regiment König ein, in dem er am 23. Oktober 1910
zum Leutnant befördert wurde. Von Dezember 1913 bis zum 25. Oktober 1914
absolvierte er beim bayerischen Flieger-Bataillon eine
Flugzeugführer-Ausbildung, in deren Anschluß er als Flugzeugführer bei der
Feldflieger-Abteilung 5b eingesetzt wurde. Am 1. Juni 1915 wurde er zum
Oberleutnant befördert. Ab dem 18. Juni 1916 war er dann bei der
Feldflieger-Abteilung 300 "Pascha" auf dem türkischen Kriegsschauplatz
eingesetzt. Anfang März 1917 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde in die
1. bayerische Fliegerersatz-Abteilung versetzt. Am 1. April 1917 wurde er
Adjutant des Gruppenfliegerführers 12 beim AOK 6. Am 12. Juli 1917 übernahm er
dann die Führung des Schlachtfliegerstaffel 25, bis er ab dem 1. August 1917 mit
der Aufstellung der Fliegerabteilung 304 beauftragt wurde. Ab dem 24. August
1917 führte er die Fliegerabteilung 304b und ab dem 2. November 1918 die
Übungs-Flieger-Abteilung Sonthofen. Am 20. November 1918 folgte die Ernennung
zum Fliegerhorst-Kommandanten von Sonthofen und am 18. August 1918 die
Beförderung zum Hauptmann. Am 28. April 1919 in die Reichswehr übernommen, wurde
er in den Stab des Führers des Gruppen-Kommandos West versetzt. Im Mai 1919
diente er beim Fliegerhorst Schleißheim und von Juni bis Oktober 1919 war er
Führer der Truppen-Fliegerstaffel 221. Anschließend kehrte er zum Fliegerhorst
Schleißheim zurück und wurde am 15. Mai 1920 in die Kraftwagen-Kolonne 7
versetzt. Am 30. September 1920 wurde er aus dem Militärdienst entlassen.
Friedrich Berthold trat in die bayerische Polizei ein und wurde als
Polizei-Hauptmann in die Polizei-Flugüberwachungsstelle Bayern-Süd versetzt. Ab
1924 war er Leiter dieser Dienststelle. Am 1. Mai 1934 zum Polizei-Major
befördert, wurde er am 1. Juli 1934 Leiter des Flughafens München Süd. Am 1.
Juni 1935 trat er dann als Major und E-Offizier* in die Luftwaffe ein und wurde
Leiter des Flughafen München-Oberwiesenfeld. Ab dem 1. Dezember 1936 war er dann
Leiter des Luftamtes Nürnberg und ab dem 1. April 1937 des Luftamtes München. Am
1. Januar 1938 folgte die Beförderung zum Oberst. Bei Ausbruch des Zweiten
Weltkrieges am 1. September 1939 wurde Oberst Berthold Leiter der Gruppe V
(Luftaufsicht) im Luftgau-Kommando VII. Zwischen Dezember 1939 und April 1940
war er dann stellvertretender Adjutant beim Luftflotten-Kommando 3 und
anschließend Offizier z.b.V. beim Stab des Luftgau-Kommandos VII. Ab dem 1.
August 1940 diente er dann als Flughafenbereichs-Kommandant Morlaix in der
Bretagne, wo er am 1. Juli 1941 auch zum Generalmajor befördert und in das
aktive Offizierskorps übernommen wurde. Am 1. August 1941 wurde er dann in den
Stab z.b.V. beim Luftgau-Kommando Westfrankreich versetzt und im Mai 1942
Flughafenbereichs-Kommandant 2/III in Amsterdam. Ab dem 15. Juli 1943 war er
schließlich Flughafenbereichs-Kommandant 6/XII in Künzelsau, bis er am 20. März
1945 aus dem Militärdienst entlassen wurde. Am 13. September 1946 wurde er von
den Amerikanern verhaftet und bis zum 31. März 1947 in Kriegsgefangenschaft
gehalten.
*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG
109
Dermot Bradley (Hrsg.), Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen
Luftwaffe 1935-1945. Band 1: A-G. Biblio Verlag. Osnabrück 1991.
http://www.oocities.org/~orion47/WEHRMACHT/LUFTWAFFE/Generalmajor/BERTHOLD_FRIEDRICH.html
Luftwaffe Officer Career Summaries by Henry L. deZeng IV and Douglas G. Stankey
http://www.ww2.dk/lwoffz.html