Baron von Behr, Heinrich Alexander Ferdinand

 

* 26. Juni 1902, Roennen / Kurland

† 14. August 1983, Bonn

 

Heinrich Baron von Behr trat am 7. Januar 1919 als Freiwilliger in die Eiserne Division ein, welche dem deutschen Freikorps im Baltikum zuzurechnen war. Er kam anschließend in die Baltische Landwehr zur II. Abteilung des Reiter-Regiments Libau. Am 7. Januar 1920 begann er eine Berufsausbildung zum Ingenieur, trat dann aber am 1. April 1922 als Freiwilliger in das 16. Reiter-Regiment ein. Am 16. August 1924 zum Offiziersanwärter ernannt, wurde er am 14. Oktober 1925 zum Fähnrich befördert. Am 28. August 1926 zum Oberfähnrich befördert, kam er am 1. Dezember 1926 in das 6. (Preuß.) Reiter-Regiment. Am gleichen Tag wurde er zum Leutnant befördert. Am 1. April 1929 wurde er Führer des Regiments-Nachrichtenzuges vom 6. (Preuß.) Reiter-Regiment. Am 1. Februar 1931 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann ab dem 1. August 1933 als Zugführer in der Nachrichten-Schwadron vom 6. (Preuß.) Reiter-Regiment eingesetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 kam er dann zum Reichswehrministerium nach Berlin. Dort wurde er als Adjutant beim Höheren Nachrichten-Offizier in der Inspektion der Kavallerie eingesetzt. Als solcher wurde er dann am 1. Juni 1935 zum Rittmeister befördert. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Chef der 2. Kompanie der Nachrichten-Abteilung 39 ernannt. Am 1. April 1937 wurde er Trainer für modernen Fünfkampf und Lehrgangsleiter an der Heeressportschule Wünsdorf. Nach der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er am 3. September 1939 zum Chef der 2. Kompanie der Nachrichten-Ersatz-Abteilung (mot.) 81 in Weimar ernannt. Am 24. September 1939 übernahm er die Führung über die Nachrichten-Abteilung 198. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1939 zum Major befördert und damit auch zum Kommandeur der neuen Nachrichten-Abteilung 198 ernannt. Am 20. April 1940 wurde er dann zum Kommandeur der Panzer-Nachrichten-Abteilung 39 ernannt. In dieser Funktion wurde er dann kurz darauf im Westfeldzug eingesetzt. Dabei wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Zum Sommerbeginn 1941 führte er seine Abteilung im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 15. September 1941 gab er sein Kommando über die Panzer-Nachrichten-Abteilung 39 ab und wurde dafür zum Ortskommandanten von Lochwitza im Mittelabschnitt der Ostfront ernannt. Am 20. Oktober 1941 übernahm er dann das Kommando über die Panzer-Korps-Nachrichten-Abteilung 424. Am 16. Dezember 1941 gab er dieses Kommando ab und wurde in die Führerreserve des OKH versetzt. Am 15. Januar 1942 wurde er zum Kommandeur der Panzerkorps-Nachrichten-Abteilung 475 des Deutschen Afrika-Korps (DAK) ernannt. Am 1. März 1942 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 13. November 1942 stellvertretender Armee-Nachrichtenführer der Panzerarmee Afrika. Er wurde dann im November 1942 aus Afrika evakuiert und am 30. November 1942 erneut in die Führerreserve des OKH versetzt, wo er eine Schulung zum Kommandeur eines Panzergrenadier-Regiments erhielt. Am 1. März 1943 wurde er an die Panzertruppenschule Wünsdorf versetzt. Am 17. Mai 1943 wurde er dann zur 26. Panzer-Division kommandiert um sich als Regimentskommandeur einzuarbeiten. Am 1. Juli 1943 wurde er zum Kommandeur des Panzer-Grenadier-Regiment Sardinien 2 ernannt. Durch die Umbenennung des Regiments wurde er dann noch Anfang Juli 1943 zum Kommandeur vom Panzer-Grenadier-Regiment 200 ernannt. Am 1. Februar 1944 wurde er zum Oberst befördert. Am 27. Januar 1944 trat das Panzergrenadier-Regiment 200 zum Gegenangriff gegen durchgebrochene französische Einheiten bei Monte Cassino an. Die Franzosen konnten geworfen werden und die Frontlücke geschlossen werden. Hierfür wurde Baron von Behr am 23. Februar 1944 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Ende September 1944 zeichnete er sich bei den Abwehrkämpfen um den Ort Savignano besonders aus und wurde hierfür am 9. Januar 1945 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 27. Dezember 1944 wurde er mit der Führung der 90. Panzer-Grenadier-Division beauftragt. Am 1. April 1945 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor zum Kommandeur der 90. Panzer-Grenadier-Division ernannt. Am 28. April 1945 geriet er dann in westalliierte Gefangenschaft, aus der er am 29. August 1947 wieder entlassen wurde.

Am 3. September 1956 trat er als Brigadegeneral in die Bundeswehr ein und wurde mit der Aufstellung der 5. Panzer-Division beauftragt. Am 1. Oktober 1956 wurde er Kommandeur der Division und am 1. Juli 1957 zum Generalmajor befördert. Am 1. Dezember 1959 wurde er stellvertretender kommandierender General und Kommandeur der Korpstruppen des I. Korps. Am 30. September 1962 wurde er in den Ruhestand versetzt. Kurz vorher wurde ihm

 

Ritterkreuz (23. Februar 1944) Eichenlaub (9. Januar 1945)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011