Bauer, Ernst

 

* 3. Februar 1914, Fürth

+ 12. März 1998, Westerland

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Ernst Bauer trat am 1. April 1933 in die Reichsmarine ein und absolvierte seine Infanterieausbildung bei der II. Abteilung der Schiff-Stamm-Division der Ostsee. Am 30. Juni 1933 wurde er zur Bordausbildung auf die SSS Gorch Fock kommandiert und am 23. September 1933 zum Seekadetten befördert. Am 24. September 1933 wurde er zur weiteren Bordausbildung auf den leichten Kreuzer Karlsruhe versetzt und am 1. Juli 1934 zum Fähnrich zur See befördert. Ab dem 12. Juli1 934 absolvierte er die Lehrgänge für Fähnriche, u.a. den Hauptlehrgang für Fähnriche, den Infanterielehrgang und den Torpedolehrgang. Nach Abschluß dieser Lehrgänge wurde Ernst Bauer am 8. Dezember 1935 auf den leichten Kreuzer Königsberg versetzt und am 1. April 1936 hier zum Oberfähnrich zur See befördert. Am 1. Oktober 1936 wurde er auf dem Kreuzer zum Divisionsleutnant ernant und am gleichen Tag zum Leutnant zur See befördert. Vom 18. Mai bis zum 13. Juli 1937 besuchte er die S.A.S. Kiel-Wik und wurde anschließend Signal-Offizier auf dem leichten Kreuzer Königsberg. Am 30. Januar 1938 wurde Ernst Bauer zur U-Boots-Waffe versetzt und auf die U-Boots-Schule kommandiert. Am 1. Juni 1938 zum Oberleutnant zur See befördert, kam er am 18. Juli 1938 zur Baubelehrung an die Deschimag AG Weser nach Bremen. Am 4. August 1938 wurde er dann I. WO auf U 37, mit dem er zwei Feindfahrten absolvierte. Am 16. November 1939 wurde Ernst Bauer zum Kommandantenlehrgang an die U-Ausbildungs-Flottille kommandiert und am 20. April 1940 Kommandant von U 120. Mit diesem Boot fuhr er keine Feindfahrten. Am 25. November 1940 gab er das Kommando über U 120 wieder ab, um am 22. März 1941 Kommandant von U 126 zu werden. Bereits am 1. März 1941 war er zum Kapitänleutnant befördert worden. Seine erste Feindfahrt als Kommandant fuhr Bauer vom 5. Juli bis zum 24. August 1941. Auf dieser Fahrt versenkte er vier Schiffe mit 5500 brt und beschädigte ein Schiff mit 8.293 brt. Auf der folgenden zweiten Feindfahrt vom 24. September bis zum 13. Dezember 1941 versenkte er erneut vier Schiffe mit 23.866 brt. Auf der dritten Feindfahrt vom 2. Februar bis zum 29. März 1942 versenkte Ernst Bauer mit U 126 sieben Schiffe mit 32.954 brt und beschädigte zwei Schiffe mit 16.016 brt. Für seine Erfolge wurde Ernst Bauer am 16. März 1942 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Auf der vierten Feindfahrt vom 25. April bis zum 25. Juli 1942 konnten sieben Schiffe mit 41.803 brt versenkt und ein Schiff mit 7.104 brt beschädigt. Auf der fünften und letzten Feindfahrt mit U 126 versenkte Ernst Bauer drei Schiffe mit 14.535 brt. Nach dieser Feindfahrt gab Bauer das Kommando über U 126 ab, um am 1. März 1943 Ausbildungsoffizier bei der 27. U-Flottille zu werden. Am 10. Oktober 1944 wurde er dann Flottillenchef der 27. U-Flottille und am 5. April 1945 zum Korvettenkapitän befördert. Bei Kriegsende geriet er in Gefangenschaft, aus der er am 31. Dezember 1945 entlassen wurde.

Am 1. Dezember 1955 trat er in die Bundesmarine ein und kam zum Führungsstab der Bundeswehr im Bundesministerium der Verteidigung. Am 1. April 1956 zum Fregattenkapitän befördert, wurde er im November 1963 Befehlshaber der Seestreitkräfte der Nordsee und im April 1965 Kommandeur des Marine-Stützpunkt-Kommandos Kiel. Am 11. November 1965 wurde Bauer zum Kapitän zur See befördert und am 1. Oktober 1967 Kommandeur der Marine-Versorgungsschule List. Am 31. März 1972 wurde er dann in den Ruhestand verabschiedet.

Auf fünf Feindfahrten hatte Ernst Bauer 25 Schiffe mit 118.658 brt versenkt und vier Schiffe mit 31.413 brt beschädigt.

Ritterkreuz (16. März 1942)

 

Ernst Bauer ging am 23. September 1933 zur Marine. Nach einem Jahr auf dem leichten Kreuzer Königsberg ging er im Januar 1938 als Leutnant z.See (1. Oktober 1936) zur U-Boot-Waffe. Dort wurde er Wachoffizier auf U-10 und U-37, bevor er als Ausbildungskommando U-120 übernahm. Dieses Kommando gab er im November 1940 wieder ab und übernahm am 1. März 1941 als Kapitänleutnant das Kommando über U-126. Mit diesem Boot führte Ernst Bauer fünf erfolgreiche Feindfahrten in der Karibik und in afrikanischen Gewässern durch. Sein Kommando endete im März 1943, als er Ausbildungsoffizier bei der 27. Flottille wurde. Bis zu diesem Zeitunkt hatte Bauer 25 Schiffe mit 118660 Tonnen versenkt und vier weitere mit zusammen 31304 Tonnen beschädigt. Für seine Leistungen hatte er am 16. März 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhalten. Im Oktober 1944 übernahm Ernst Bauer das Kommando über die 27. U-Boot-Flottille, während der letzten Kriegstage wurde er noch zur 26. U-Boot-Flottille befohlen. Am 1. April 1945 erfolgte noch seine Beförderung zum Korvettenkapitän.

1955 ging Ernst Bauer zur Bundesmarine, wo er in Stabsposten Verwendung fand. Er schied 1972 als Kapitän zur See aus der Bundeswehr aus.

 

Ritterkreuz (16. März 1942)