Barkhorn, Gerhard

 

* 20. Mai 1919, Königsberg

† 12. Januar 1983, Frechen bei Köln (Verkehrsunfall)

Gerhard Barkhorn meldete sich 1938 freiwillig zur Luftwaffe und wurde nach seiner Ausbildung zum Jagdflieger Fluglehrer. 1940 wurde er zum Leutnant befördert und zum Jagdgeschwader 2 versetzt, mit welchem er an der Luftschlacht um England teilnahm. In dieser Zeit gelang ihm kein einziger Abschuss, dagegen wurde er zweimal Opfer englischer Piloten. Im August 1940 wurde Barkhorn zum Jagdgeschwader 52 versetzt, wo ihm dann auch am 2. Juli 1941, auf seinem 120. Feindflug der erste Luftsieg gelang. Am 1. November 1941 wurde er zum Oberleutnant befördert und kurz darauf Kapitän der 4. Staffel des Geschwaders. Am 23. August 1942 wurde Barkhorn das Ritterkreuz verliehen, nachdem er 59 Gegner im Luftkampf besiegt hatte. Fünf Monate später erzielte er seinen 100. Luftsieg. Am 11. Januar 1943 bekam er für seinen 120. Luftsieg das Eichenlaub verliehen. Am 1. April 1943 zum Hauptmann befördert, wurde er Kommandeur der II. Gruppe des Geschwaders. Am 30. November 1943 konnte er seinen 200. Luftsieg erringen. Nach seinem 250. Luftsieg am 13. Februar 1944 wurde er am 2. März 1944 mit den Schwertern ausgezeichnet. Am 1. Mai 1944 wurde er dann zum Major befördert. Im Sommer 1944 griff Barkhorn auf seinem 6. Feindflug an diesem Tag eine Verband russischer Bomber an. Durch vorangegangene Einsätze übermüdet, wurde er von einem russischen Jäger abgeschossen und dabei schwer verwundet, so dass er die folgenden vier Monate im Lazarett liegen mußte. Im Januar 1945 übernahm er für kurze Zeit die Führung über das Jagdgeschwader 6 "Horst Wessel", bevor er zu dem von Adolf Galland geführten JV 44 stieß und hier den ersten Düsenjäger der Welt, die "Me 262" bis Kriegsende flog. Am 21. April 1945 fiel während eines Feindfluges ein Triebwerk seiner Me 262 aus, so dass sich Barkhorn vom Gegner lösen und zum Stützpunkt zurückkehren musste. Während des Landeanfluges von mehreren patrouillierenden amerikanischen Jägern attackiert, konnte er seine Maschine gerade noch landen und die Pilotenkanzel zwischen den feindlichen MG-Garben verlassen. Nur leicht verwundet, war dies sein 1.104. und zugleich letzter Einsatz Im September 1945 wurde Major Barkhorn aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Bis Kriegsende hatte er auf 1104 Feindflügen 301 Abschüsse erzielt und war damit der zweiterfolgreichste deutsche Jagdflieger hinter Erich Hartmann.

Nach Gründung der Bundesluftwaffe trat er dieser bei und wurde Geschwaderkommodore. Als Generalleutnant ging er schließlich in den Ruhestand.

 

Ritterkreuz (23. August 1942) Eichenlaub (11. Januar 1943) Schwerter (2. März 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011