Bär, Heinrich

 

* 23. März 1913, Sommerfeld 

† 27. April 1957

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Heinz Bär meldete sich am Ende 1933 freiwillig bei der  Kraftfahrtrupe der Reichswehr. Im Sommer 1935 trat er zur neu gegründeten Luftwaffe über und wurde Transporterpilot. Inoffiziell schulte ihn sein damaliger Staffelkapitän auf Jagdmaschinen um. Bei Kriegsbeginn war er Unteroffizier beim Jagdgeschwader 51. Seinen ersten Luftsieg erzielte er am 25. September 1939 gegen eine französische Curtiss P-36. Während des Frankreichfeldzuges warer Feldwebel, während der Luftschlacht um England gelangen ihm 17 Abschüsse. Dabei wurde er einmal über dem Kanal abgeschossen. Nach Beginn des Feldzuges gegen Rußland wurde Heinz Bär am 2. Juli 1941 nach 27 Abschüssen das Ritterkreuz verliehen. Schon am 14. August 1941 wurde ihm das Eichenlaub für seine 60 Luftsiege verliehen. Am 31. August 1941 wurde er weit hinter der Front abgeschossen und verwundet. In zwei Tages- und Nachtmärschen gelang es ihm, sich zu den eigenen Linien zurückzuschlagen. Am 12. Februar 1942 erzielte er als Hauptmann und Staffelkapitän der 1./JG 51 seinen 89. und 90. Abschuß, wofür er am 16. Februar 1942 die Schwerter verliehen wurden. Anschließend wurde er Kommandeur der I. Gruppe des JG 77 auf Sizilien. Als Major erzielte er über Malta vier Abschüsse, weitere Abschüsse folgten über Afrika. Am 24.April 1944 errang Major Heinz Bär seinen 200. Luftsieg bei der Reichsluftverteidigung.Am1. Juni 1944 wurde er Kommodore des JG 3 und im Januar 1945 Kommandeur der Ergänzungsgruppe Lechfeld bei Augsburg. Er schulte auf die Me 262 um und wurde zum JV 44 versetzt. Nach Gallands Verwundung und Lützows Tod wurde er am 22. April 1945 als Oberstleutnant der letzte Kommandeur des Jagdverbandes 44. Er erzielte 16 Abschüsse mit der Me 262.

Insgesamt errang Heinz Bär 220 Abschüsse bei mehr als 1000 Feindflügen. Er schoß 124 Gegner im Westen, 22 über Nordafrika und 74 im Osten ab. 22 Abschüsse waren viermotorige Bomber.

Nach seiner Entlassung aus englischer Kriegsgefangenschaft ließ sich Bär in Braunschweig nieder, wo er weiter in der Luftfahrt tätig war. 1950 wurde er Vorsitzender der Motorflugkommission im Deutschen Aero Club. Bei einer Flugvorführung mit einer LF1 Zaunkönig verunglückte Bär am 28. April 1957 über dem Flugplatz Braunschweig-Waggum tödlich, als seine Maschine aus 50 Metern Höhe durch Steiltrudeln abstürzte.

 

Ritterkreuz (2. Juli 1941) Eichenlaub (14. August 1941) Schwerter (16.Februar 1942)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011