Baer, Bern von

 

* 20. März 1911, Berlin

+ 27. November 1981, Köln

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Den Besuch des humanistischen Gymnasiums schloss Bern von Baer im Frühjahr 1930 mit bestandenem Abitur ab. Unmittelbar danach trat von Baer als Offiziersanwärter in das ostpreußische Infanterie-Regiment 3 in Deutsch-Eylau ein. Im Jahre 1931 wurde er Fahnenjunker, ein Jahr darauf Fähnrich und am 01.Januar 1934 erfolgte seine Beförderung zum Leutnant. Nachdem er die Dienststellungen eines Zugführers, Regiments-Ordonnanzoffiziers und Kompanieführers durchlaufen hatte, erfolgte am 01.Oktober 1935 seine Beförderung zum Oberleutnant. Seit 1938 Regimentsadjudant im Infanterieregiment 43,  wurde von Baer am 01.August 1919 Hauptmann und nahm als solcher am Polenfeldzug und am Frankreichfeldzug teil.
Aus diesen Einsätzen, bei denen er mehrmals  persönliche Tapferkeit bewies, kehrte er mit beiden Eisernen Kreuzen zurück. Nach seiner Generalstabsausbildung 1941 wurde Bern von Baer zum OKH nach
Berlin versetzt, wo er als jüngster Generalstabsoffizier viel über die operativen Hintergründe bei taktischen Einsätzen lerne, was ihm später noch oft geholfen hat. Im Jahre 1942 ging von Baer, am 01.Februar zum Major befördert, als 1b zur 16. Panzer-Division nach Russland, wo gerade der Vorstoß nach Stalingrad begonnen hatte. Bis zum 23. Januar 1943 erlebte von Baer der verbitterten Verteidigungskampf und stand pausenlos im Einsatz. Auf persönlichen Befehl von Paulus, wurde Major von Baer am 24.Januar 1943 mit einer der drei letzten Ju 52 ausgeflogen und entging somit dem Schicksal des Zusammenbruchs der 6. Armee.
Als im April 1943 die 16. Panzerdivision neu aufgestellt wurde, war von Baer 1.Generalstabsoffizier der Division. In Italien, im Golf von Salerno mußte die 16. Panzer-Division zusammen mit dem unterstellten
Fallschirmjägerregiment 3 gegen das gelandete X.brit. Panzerkorps kämpfen. Bern von Baer, seit 02.August 1943 Oberstleutnant führte den Gegenstoß auf Battipaglia persönlich. Neun Tage wogte der Kampf hin und her, bis von Kesselring die Schlacht abbrach.
Die 16. Panzerdivision wurde in den Mittelabschnitt der Ostfront verlegt. Schwere Kämpfe im Raum Alexandrowka und Tscherkassy forderten wieder den vollen Einsatz.Am 13.Januar 1944 erhielt von Baer das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Nach weiteren schweren Kämpfen wurde er im Frühjahr 1944 zum zur Fallschirm-Panzerdivision "Hermann Göring" versetzt, deren 1a er werden sollte. Am 25.Mai 1944 wurde die Division an die ins Wanken geratene Neptuno-Front verlegt. Am 15.Juli wurde die Division aus der Front gezogen, und in dreitägiger Bahnfahrt in den Raum Warschau verlegt und sogleich in den Kampf geworfen. Trotz des Ansturms weit überlegener Feindkräfte gelang es immer wieder, den Gegner zurück zu werfen. So gelang es eine dünne Abwehrfront zu bilden.
Am 28.Februar 1945 erhielt Oberstleutnant von Baer als 761. Soldat das Eichenlaub zum Ritterkreuz.
Mit der Kapitulation am 08.Mai 1945 geriet von Baer in russische Gefangenschaft, aus der er kurze Zeit später entfloh. Von 1946 bis 1948 machte von Baer eine Kaufmännische Lehre, 1955 wurde er
ins Amt Blank berufen. Am 16.Februar 1956 wurde er als Oberst in die Bundeswehr übernommen. Er leitete die 106. Luftlandebrigade und erwarb das deutsche und französische Springerabzeichen. Auch sein Sohn Volker von Baer diente als Leutnant bei den Luftlandetruppen der Bundeswehr. Am 26.September 1961 wurde Bern von Baer Brigadegeneral und am 01.Juli 1963 folgte die Beförderung zum Generalmajor. Für seine Verdienste in der Bundeswehr mit dem großen Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, Am 31.März 1968 ging von Baer in den Ruhestand

Text: Dirk Müller Quelle: Panzermuseum Munster, Luftwaffenmuseum Berlin,
"Verleugnete Vaterschaft" Kurowski

 

Ritterkreuz   Eichenlaub (28. Februar 1941)