Bacherer, Rudolf Gustav Moritz

 

* 19. Juni 1895, Pforzheim

+ 6. Juli 1964, Bad Krozingen

 

Rudolf Bacherer war der Sohn von Rudolf Bacherer und dessen Ehefrau Melanie, geborene Bausch. Er war von 1914 bis 1919 aktiver Offizier im 3. Badischen Dragoner-Regiment Prinz Karl Nr. 22. Am 2. August 1919 heiratete er Else Anna Mathilde Todt in Pforzheim. Am 21. Mai 1920 wude sein Sohn Rudolf Gustav Ferdinand Heinrich Bacherer in Pforzheim geboren. Am 30. Mai 1923 wurde sein Sohn Günther Otto Carl Moritz Bacherer ebenfalls in Pforzheim geboren. Mitte der 20iger Jahre war er Fabrikdirektor. Er reiste erster Klasse am 21. Mai 1926 mit einem Dampfschiff der Hamburg-Amerika-Linie von Hamburg nach New York. Am 20. September 1935 kam er als Oberleutnant der Reserve in das Reiter-Regiment 18. Am 1. Oktober 1937 zum Rittmeister der Reserve befördert, wurde er bei der Mobilmachung am 26. August 1939 in die Aufklärungs-Abteilung 156 versetzt. Am 9. Dezember 1941 zum Major der Reserve befördert, wurde er am 29. Januar 1942 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet und am 5. Juni 1942 Kommandeur des Infanterie-Regiments 234. Am 11. September 1942 wurde er zum Oberstleutnant der Reserve befördert und am 6. Oktober 1942 schwer verwundet. Er kam in ein Lazarett und anschließend in die Führerreserve des OKH. Am 4. Januar 1943 wurde er Kommandeur des Grenadier-Regiments 234. Im Oktober 1943 erkrankte er schwer und wurde am 31. Oktober 1943 wieder in die Führerreserve versetzt. Während der Kämpfe im Raum um Suchinitschi gelang es Rudolf Bacherer, alle vor seinem Frontabschnitt liegenden russischen Stützpunkte zu nehmen. Hierfür wurde er am 30. Oktober 1943 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 10. Juli 1943 wurde er zum Oberst der Reserve befördert. Sein Sohn Rudolf Bacherer ist als Oberleutnant und Angehöriger des Regimentsstabes vom Kavallerie-Regiment Süd am 22. November 1943 nördlich Shitomir durch Pak-Volltreffer im Rücken gefallen. Sein Sohn wurde auf dem Heldenfriedhof Shitomir (Hegewald) beerdigt und posthum noch zum Rittmeister befödert. Kurz darauf wurde er selbst am 5. Dezember 1943 Kommandeur des Grenadier-Regiments 1026. Am 6. Februar 1944 übernahm er das Kommando über das Grenadier-Regiment 1049. Bei den Kämpfen um die Halbinsel Cotentin Mitte Juni 1944 übernahm Bacherer stellvertretend die Führung über die 77. Infanterie-Division und führte diese durch die amerikanischen Frontlinien nach Süden, wo sie wieder Anschluss an die eigenen Truppen erlangte. Hierfür wurde er am 11. August 1944 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 15. August 1944 geriet er im Westen in Kriegsgefangenschaft, aus der er am 19. Juli 1947 entlassen wurde. Sein Sohn Günther Bacherer ist 1945 auch noch gefallen.

 

Ritterkreuz ( 30. Oktober 1943) Eichenlaub (11. August 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011