Eisernes Kreuz
Eisernes Kreuz 2. Klasse und Eisernes Kreuz 1. Klasse
Spange "1939" zum Eisernen Kreuz 2. Klasse und 1. Klasse von 1914
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Stiftungsdatum: |
1. September 1939 |
Stifter: |
"Der Führer und Reichskanzler, Adolf Hitler" |
Stiftungsverordnung: |
Reichsgesetzblatt vom 2. September 1939 Nr. 159 Seite 1573:
"Verordnung über die Erneuerung des Eisernen Kreuzes.
Nachdem ich mich entschlossen habe, das Deutsche Volk zur Abwehr gegen die ihm drohenden Angriffe zu den Waffen zu rufen, erneuere ich eingedenk der heldenmütigen Kämpfe, die Deutsch- lands Söhne in den früheren großen Kriegen zum Schutze der Heimat bestanden haben, den Orden des Eisernen Kreuzes.
Artikel 1
Das Eiserne Kreuz wird in folgender Abstufung und Reihenfolge verliehen: Eisernes Kreuz 2. Klasse, Eisernes Kreuz 1. Klasse, Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, Großkreuz des Eisernen Kreuzes.
Artikel 2
(1) Das Eiserne Kreuz wird ausschließlich für besondere Tapferkeit vor dem Feind und für hervor- ragende Verdienste in der Truppenführung verliehen. (2) Die Verleihung einer höheren Klasse setzt den Besitz der niedrigeren Klasse vorraus.
Artikel 3
Die Verleihung des Großkreuzes behalte ich mir vor für überragende Taten, die den Ablauf des Krieges entscheidend beeinflussen.
Artikel 4
(1) Die 2. und die 1. Klasse des Eisernen Kreuzes gleichen sich in Größe und Ausführung den bis- herigen mit der Maßgabe, daß auf der Vorderseite das Hakenkreuz und die Jahreszahl 1939 angebracht sind. (2) Die 2. Klasse wird an einem schwarz-weiß-roten Bande im Knopfloch oder an der Schnalle, die 1. Klasse ohne Band auf der linken Brustseite getragen. (3) Das Ritterkreuz ist größer als das Eiserne Kreuz 1. Klasse und wird am Halse mit schwarz-weiß- rotem Bande getragen. (4) Das Großkreuz ist etwa doppelt so groß wie das Eiserne Kreuz 1. Klasse, hat an Stelle der silbernen eine goldene Einfassung und wird am Halse an einem schwarz-weiß-rotem Bande getragen.
Artikel 5
Ist der Beliehene schon im Besitz einer oder beider Klassen des Eisernen Kreuzes des Weltkriegs, so erhält er an Stelle eines zweiten Kreuzes eine silberne Spange mit dem Hoheitszeichen und der Jahres- zahl 1939 zu dem Eisernen Kreuz des Weltkriegs verliehen, die Spange wird beim Eisernen Kreuz 2. Klasse auf dem Bande getragen, beim Eisernen Kreuz 1. Klasse über dem Kreuz angesteckt.
Artikel 6
Der Beliehene erhält eine Besitzurkunde.
Artikel 7
Das Eiserne Kreuz verbleibt nach Ableben des Beliehenen als Erinnerungsstück den Hinterbliebenen.
Artikel 8
Die Durchführungsbestimmungen erläßt der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht im Einver- ständnis mit dem Staatsminister und Chef der Präsidialkanzlei.
Berlin, den 2. August 1939
Der Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler
Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht
Keitel
Der Reichsminister des Inneren
Frick
Der Staatsminister und Chef der Präsidialkanzlei des Führers und Reichskanzlers
Dr. Meißner" |
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Verleihungsbestimmungen:
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Das Eiserne Kreuz 2. und 1. Klasse konnte nicht nur an Angehörige der Wehrmacht und der Waffen-SS, sondern auch an Angehörige der Polizei, des Reichsarbeitsdienstes (RAD), der Organisation Todt bzw. Speer, der Technischen Nothilfe und deren Verbündeten verliehen werden.1 |
Verleihungsbefugnis: |
Das Eiserne Kreuz 2. und 1. Klasse wurde von Divisionskommandeuren aufwärts verliehen.2 |
Trageweise: |
Eisernes Kreuz 2. Klasse:2 - am Band im Knopfloch, aber nur am Tag der Verleihung - als Band im Knopfloch oder - als Band an der kleinen Ordensschnalle Eisernes Kreuz 1. Klasse:2 - auf der linken Brustseite |
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Abmessungen:
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Eisernes Kreuz von 1939 (beide Klassen): 45 x 45 mm2 Spange "1939" zum Eisernen Kreuz 2. Klasse von 1914: 30 x 30 mm2 Spange "1939" zum Eisernen Kreuz 1. Klasse von 1914: 45 x 30 mm2 |
Material: |
Eisen, manchmal auch Messing oder Feinzink3 |
Entwurf: |
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Verleihungs-Daten:
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Eisernes Kreuz 2. Klasse sowie Wiederholungsspange: ca. 2.300.0004 Eisernes Kreuz 1. Klasse sowie Wiederholungsspange: ca. 300.0004 Eisernes Kreuz 2. Klasse sowie Wiederholungsspange: ca. 3.000.0005 Eisernes Kreuz 1. Klasse sowie Wiederholungsspange: ca. 450.0005 |
Weitere Informationen: |
Das Eiserne Kreuz wurde bereits am 1. März 1813 vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. erstmals gestiftet. 1870 und 1914 wurde es erneut von den preußischen Königen Wilhelm I. und Wilhelm der II. gestiftet.6, 7
Das Band trug bis 1914 die preußischen Landesfarben Schwarz und Weiß. 1939 wurde ein roter Mittelstreifen eingeführt, um zu zeigen, dass es sich nunmehr nicht nur um eine preußische sondern Deutsche Auszeichnung handelt.7
Während dem ersten Weltkrieg, und in den Kriegen davor, wurden Soldaten, denen bereits das Eiserne Kreuz 2. und 1. Klasse verliehen wurde, länderspezifische Auszeichnungen wie z.B. der Orden "Pour le mérite" und das Goldene Militärverdienstkreuz (beide Preußen) oder der Militär-Max-Joseph-Orden und der Tapferkeitsmedaille (beide Bayern) verliehen. Da die Monarchien jedoch nach dem Ende des ersten Weltkriegs abgeschafft (und somit auch diese Auszeichnungen) wurde, musste ein "Ersatz" für diese Auszeichnungen gefunden werden. Daher wurde erstmals 1939 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes eingeführt und gestiftet. (Während des Krieges zeigte sich jedoch, dass weitere Stufen von Nöten waren. Siehe "Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes".)7
Erstaunlich ist auch die Tatsache, dass früher die unterste Klasse eines Ordens als Ritterkreuz bezeichnet wurde. Diese Klasse wurde außerdem nicht um den Hals sondern am Band getragen.7
Das Eiserne Kreuz 2. Klasse sowie das Ritterkreuz zeigt auf der Rückseite das ursprüngliche Jahr der Stiftung (1813).3 |
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1 "Auszeichnungen des Deutschen Reiches 1936-1945" von Kurt-G. Klietmann - S. 19
2 "Deutsche Kriegsauszeichnungen 1939-1945 Heer - Waffen-SS - Polizei" von Rolf Michaelis - S. 12
3 "Deutsche Kriegsauszeichnungen 1939-1945 Heer - Waffen-SS - Polizei" von Rolf Michaelis - S. 13
4 "Deutsche Kriegsauszeichnungen 1939-1945 Heer - Waffen-SS - Polizei" von Rolf Michaelis - S. 14
5 Laut Berechnung von Thomas Wilhelm Schwarzer
6 "Deutsche Kriegsauszeichnungen 1939-1945 Heer - Waffen-SS - Polizei" von Rolf Michaelis - S. 11
7 "Auszeichnungen des Deutschen Reiches 1936-1945" von Kurt-G. Klietmann - S. 18