Standort Schwaz

 

Schwaz als Garnisonsort

Bis ins Jahr 1833 lässt sich die Geschichte der Garnison Schwaz zurückverfolgen. Bei Bauern und in Gasthöfen musste sich der 4. Zg. der 2. Schwadron des Dragonerregiments Toskana einquartieren. 1867 wurde durch intensive Bemühungen des damaligen Bürgermeisters Josef Spornberger Schwaz zur ständigen Garnison.
Als Kaserne diente das alte Magistratsgebäude (heute Evangelisches Gemeindezentrum Franz-Josef-Straße 7) sowie diverse Gasthöfe. Als Schießplatz diente das Lahmbachtal. 1868 zog das 1. Bataillon des 1. k.u.k. Landesschützenregimentes Unterinntal mit ca 300 Mann in Schwaz ein.
1893 wurde auf dem Grund des heutigen bischöflichen Gymnasiums Paulinum eine Kaserne errichtet. 1897 sollte Schwaz als Garnison aufgelassen werden. Aufgrund einer Petition des Magistrats an den Landtag verblieb aber ein Bataillon Landesschützen in Schwaz. Das seit 1912 in Schwaz liegende 3. Halbbataillon des k.u.k. Infanterieregiments 59 rückte im August 1914 ins Feld und kam gegen Russland zum Einsatz. Weiters wurden in Schwaz zwei Landsturmregimenter mit je ca 1000 Mann, diverse Ersatzbataillons sowie als letztes Aufgebot ein k.u.k. Standschützenbataillon aufgestellt. 1915 wurden im Bereich der heutigen Gilmstraße Baracken für ein Feldspital errichtet.
Nach dem Zusammenbruch der Monarchie wurde in Schwaz eine Bürgerwehr aufgestellt, die ebenfalls Teile der Kaserne nützte. Anfang 1920 wurde die 2. Kompanie des Radfahrbataillons 6 der Volkswehr in der Kaserne untergebracht, allerdings 1923 nach Hall zurückverlegt. Von 1923 bis 1938 blieb Schwaz ohne Truppenbelegung.

Am 16. März 1938 marschierte das bayerische Infanterieregiment 61 (München) in Schwaz ein. Da sich für die neuen Machthaber die bestehende Kaserne als zu klein erwies, suchte man einen neuen Kasernenstandort und wurde in Fiecht fündig. Der Garnisonsstandort Vomp war geboren.
Geplant waren zwei Kasernen, eine für die Panzerabwehrtruppe und eine für Pioniere. Erstere sollte im Mühlfeld, letztere im Bruckfeld, nahe der Eisenbahn, entstehen. Außerdem wurden ein Wasserübungsplatz sowie ein Exerzierplatz für die Pioniere angelegt. Die Pioniere trafen im November 1938 ein und begannen mit dem Bau eines Barackenlagers in Fiecht. Dieses enthielt den Namen „Col di Lana-Kaserne“ und diente dem Gebirgs-Pionier-Ersatz- und -Ausbildungsbataillon 82 als Unterkunft. Der Wasserübungsplatz entstand auf dem Platz der heutigen Kaserne. Dort wurde ein Hafen am Inn sowie mehrer Gebäude zur Unterbringung des Pioniergerätes errichtet. Darüber hinaus entstand in der Vomper Heide ein Nahkampfübungsplatz sowie auf dem Gebiet des heutigen Bundesheer-Schießplatzes in Vomp ein Übungsschießplatz. Spätestens seit Oktober 1942 waren in Fiecht auch Teile des Gebirgs-Pionier-Ersatz-Bataillons 83 untergebracht.

1944 wurde im Ostteil von Schwaz ein Kriegsgefangenenlager, später bekannt unter dem Namen „Lager Oradour“, errichtet. Die Insassen waren am Bau von Triebwerken für Düsenjäger in den Bergwerkstollen von Schwaz eingesetzt. Nach dem Zusammenbruch der Deutschen Wehrmacht zog am 5. Mai 1945 die C-Kompanie des 409. Regimentes der 
103. US-Infanterie-Division (Cactus-Division) in Fiecht ein. Am 10. Juni 1945 wurden diese von Einheiten der 42. US-Infanterie-Division abgelöst. Am 8. Juli 1945 übernahmen die Franzosen Tirol und zogen mit dem 1. Regiment der Tirailleurs Marocains von der 2. marokkanischen Infanterie-Division in Schwaz ein.
Die Französischen Kräfte wurden während der Besatzungszeit mehrmals gewechselt und Anfang Dezember 1953 endgültig abgezogen.

Am 7. Dezember 1953 übernimmt die 2. Kompanie der Gendarmerieschule Tirol III das Barackenlager. Am 1. August 1954 zog die erste Pionierkompanie der 2. Republik in die neu errichteten Baracken auf dem ehemaligen Wasserübungsplatz ein. Bis Dezember 1954 wurde das Lager Fiecht aufgelassen. Am 22. September 1955 wurde die Truppe in 2. UAbt./Provisorische Grenzschutz-Pionier-Abteilung umbenannt. Ab April 1956 hieß sie 
2. UAbt/HPiB 1.
Am 20. August 1956 erfolgte eine weitere Namensänderung in 1/PiB 6. Das PiB 6 entstand nur aus dieser einen Kompanie. Geplant war jedoch die Aufstellung weiterer Kompanien bis zur Bataillonsstärke. Im Zuge des Ausbaus der Kaserne entstand 1957 das Wirtschaftsgebäude und 1959/60 das Kompaniegebäude.
Von 1958 bis 1964 gab es in Schwaz auch eine Tragtierstaffel. Aufgrund der Olympischen Spiele in Innsbruck 1964 wurde für die Vorbereitungsarbeiten im Februar 1961 die so genannte Olympiakompanie als 2/PiB 6 in Schwaz aufgestellt. Diese wurde nach den Winterspielen von Schwaz nach Kufstein verlegt und in das Jägerbataillon 21 eingegliedert. Im Jahr 1968 wurde dem Kasernenareal der Name „Frundsberg-Kaserne“ gegeben – benannt nach dem Landsknechtführer Jörg von Frundsberg.
1969 wurde der HS-Stützpunkt in der Kaserne errichtet. Im Jänner 1973 (!) wurde die verbliebene Kompanie in PiKp/StbB 6 umbenannt und hieß so bis 
1. März 1979. Im Zuge der Umstellung auf das Landwehrsystem wurde aus der Pionierkompanie die AusbKp Pi/LWSR 61.
Mit der Heeresgliederung Neu 1994 wurde die Kompanie zur Pionierkompanie/StbR 6. Schließlich erfolgte durch die Strukturreform 1999 eine weitere Umbenennung in PiKp/StbB 6. Diese Bezeichnung trägt sie auch heute.