Standort Ellwangen

Mühlbergkaserne

 

Die Stadt Ellwangen an der Jagst liegt etwa 17 km nordöstlich von Aalen in Baden-Württemberg an der Grenze zu Bayern.

Entstehung und Werdegang der SS-Garnison in Ellwangen (Mühlbergkaserne)
Die Mühlbergkaserne in Ellwangen wurde im Ersten Weltkrieg als Württembergische Unteroffiziersschule erbaut und wurde kurz vor Kriegsende 1918 fertig gestellt. Sie diente in den Folgejahren als Württembergische Polizeischule und ein Teil der Gebäude als Waisenheim.
Im Jahre 1933 wurde die Kaserne geräumt und mit der damaligen „Politischen Bereitschaft Württemberg“ belegt.
Im Jahre 1935, 1936 wurde die Kaserne durch größeren Neubau für die SS-Verfügungstruppe erweitert und eine größere Anzahl Familienwohnungen dazu gebaut, welche im Jahre 1938 fertig gestellt und bezogen wurden.

Entstehung der Truppe (ab Mitte 1933)
Mitte des Jahres 1933 wurden in Württemberg; in Stuttgart, Ulm, Reutlingen, Trossingen und Oberndorf; sogenannte „Politische Bereitschaften“ gebildet und anschließend in der Kaserne in Ellwangen unter der Bezeichnung „Politische Bereitschaft Württemberg“ zusammengezogen.
Ab 1.1.1934 bestand diese Bereitschaft aus 4 Kompanien. Bis 31.12.1933 führten diese Kompanien die Bezeichnung „Hundertschaften“, diese Bezeichnung war von der kasernierten Landes- und Schutzpolizei übernommen worden. Anschließend wurden die Kompanien als „Stürme“ bezeichnet.
Batl.Kdeur: von Gottberg (Ende 1933 bis Mitte 1935
1.Sturm SS-Hauptsturmführer Weckerle
2.Sturm SS-Sturmbannführer Jakober
3.Sturm SS-Hauptsturmführer Lux
4.Sturm SS-Sturmbannführer Fleischmann
(Anm.d.Verf.: da die Angeh. d. “Pol.Bereitsch.“ aus der später als „Allg.SS“ bezeichneten damaligen Gesamt-SS stammten, hatten die KpFhr daher teilweise einen höheren „Dienstgrad“ als „normal“; wahrscheinlich wurde der „SS-Hauptsturmführer“ damals auch noch als „Sturm-Hauptführer“ bezeichnet“)

Am 1.10.1934 wurde diese Politische Bereitschaft Württemberg in „III.Sturmbann“ der 1.SS-Standarte der SS-Verfügungstruppe (spätere SS-„Deutschland“) umbenannt und erhielt erstmals ab 1.10.1934 ihre finanziellen Mittel aus dem Reichshaushalt des Reichsministeriums des Inneren – Haushalt SS-Verfügungstruppe. Bis dahin erfolgte die Bezahlung vom Württembergischen Innenministerium über den SS-Oberabschnitt Stuttgart.

Gliederung 1934 Kompanie-Nr ab 1.10.1934 : 9, 10, 11 und 12
Batl.Kdeur: von Gottberg
1.Sturm SS-Hauptsturmführer Knaissel
2.Sturm SS-Hauptsturmführer Präfke
3.Sturm SS-Obersturmführer Lux
4.Sturm SS-Untersturmführer Fick, nur anfänglich, wurde durch Gille abgelöst. Fick
blieb bei der Kompanie als Zugführer

1935
Im Sommer 1935 wurde das Bataillon auf den Truppenübungsplatz Hammelburg verlegt, dort übergab von Gottberg das Bataillon an den Major der Schutzpolizei Boye, dieser wiedrum
noch auf dem Truppenübungsplatz an Steiner.

Unter Steiner wurden die Kompanie-Führerstellen wie folgt besetzt:

9.Sturm Plöw
10.Sturm Präfke
11.Sturm Fortenbacher
12.Sturm Gille

1936
Im Sommer 1936, Juli/August, wurde das Bataillon von III./SS „D“ in „IV./SS „D“ umbenannt. Steiner übernahm die Standarte/ Rgt. in München und Schinke das Bataillon als Kommandeur.
Die Kompanie erhielten die Nummern 16, 17, 18 und 19

Inzwischen war eine Kfz-Staffel dazu gekommen. Führer Schwarz. Schwarz ging mit Steiner nach München und die Staffel übernahm Hoyer. Komp.Führer jedoch unverändert.

1937
Mitte des Jahres 1937 wurde Schinke nach München zum Rgt.Stab SS „D“ versetzt und Krüger von Arolsen wurde Bataillonskommandeur
Kompaniechefs waren:
16.Sturm Plöw
17.Sturm Präfke
18.Sturm Mayer
19.Sturm Fick
Kfz.Staffel Hoyer

1938
Kompaniechefs waren:
16.Sturm Plöw
17.Sturm Pachur
18.Sturm Mayer
19.Sturm Fick
Kfz.Staffel Sporn

1939
Ab 1.1.1939 begann die Umbildung des IV./SS „D“ in ein Kradschützen-Bataillon, eine Panzerjäger-Abteilung und eine Fla-MG-Abteilung.
Dazu wurde ein Regimentsstab z.b.V. mit Krüger als Kommandeur gebildet. Als Kommandeur des Kradschützenbataillons wurde von Wangenheim von München nach Ellwangen versetzt. Er schied aber im Juni 1939 aus der SS-Verfügungstruppe aus und Brandt übernahm die Abteilung.
Zwei Kompanien der Kradschützen werden am 15.7.1939 als Aufklärungs-Abteilung mit nach Ostpreußen verlegt und nahmen am Pollenfeldzug teil. Kompaniechefs waren Harzig und Pachur.
Am 15.7.1939 wurde der SS-Sturmbann „N“ in Dachau aufgelöst. Die 1.Kompanie unter Kompaniechef Kniep wird als 3.Kompanie der Fla.MG.Abteilung nach Radolfzell verlegt, die weiteren drei Kompanien und der Bataillonsstab mit dem Kommandeur Paetsch werden nach Ellwangen verlegt und als Panzerjäger-(noch als „Panzerabwehr-„ bezeichnet) Abteilung umgebildet. Paetsch wird Kommandeur der Abteilung. Nach Ostpreußen wird davon 1 Zug verlegt und nimmt am Polenfeldzug teil.
Kommandeur der Fla.MG.Abteilung wird Ostendorff. Er geht am 15.7.1939 mit der 1.Kom-panie mit Fick als Kompaniechef auf den Truppenübungsplatz Munsterlager, empfängt dort Fahrzeuge, Waffen und Gerät. Nach kurzer Ausbildung geht Fick mit zwei Zügen nach Ostpreußen und nimmt am Polenfeldzug teil. Der Rest der Abteilung geht von Munsterlager zu der bereits dort befindlichen 3.Kompanie nach Radolfzell.
Die sich noch in Ellwangen befindliche 2.Kompanie der Fla.MG.Abteilung unter Hengstmann wird ebenfalls im September 1939 nach Radolfzell verlegt.
Nach dem Polenfeldzug kommt Fick mit seinen zwei Zügen ebenfalls nach Radolfzell. Nach Zusammenstellung der Abteilung in Radolfzell wird sie im November 1939 in den Raum Pil-sen (in den Aufstellungsraum der SS-Verfügungstruppen-Division) verlegt. Ostendorff wird Ia der Division und Fick Kommandeur der Fla.MG.Abteilung.

Die späteren Friedensstandorte der drei Abteilungen sollten werden:

Für die Aufklärungs-Abteilung Darmstadt
Für die Fla.M.G.Abteilung Bunzlau/Schlesien
Für die Pz.Jäger-Abteilung Ellwangen
(aus: BA-MA N 756 Archiv Vopersal)

Ende August 1939 wurde bei der vorläufigen Auflösung der SS-Pz.Abw.Abt.z.b.V. (FPNr. 20 973) aus dem Stamm der 2.Kompanie der SS-Panzerabwehr-Abteilung z.b.V., Standort Ellwangen, der Stamm für die neu aufzustellende "SS-Panzer-Abwehr-Ersatz-Kompanie VT“ Ellwangen unter dem bisherigen Kompanie-Chef und zeitweiligen Abteilungs-Kommandeur der SS-PzAbwAbt/VT, SS-Hstuf. Adolf Ax (30.08.39 - 20.10.39) gebildet.

Bereits am 20.September 1939 wird mit der Wiederaufstellung der PzAbw.Abt/SS-VT unter Verwendung der noch vorhandenen Stämme des Abteilungs-Stabes, des Nachrichten-Zuges und der PzAbw.Ers.Kom-panie begonnen.
Hinzu treten der aus dem Polenfeldzug zurückkehrende PzAbw.Zug des SS-Ustuf. Oeck und die vorübergehend zum Div.Nachschubführer des Pz.Verbandes „Ostpreußen”/ Pz.Division”Kempf” abkommandier-ten Führer, Unterführer und Mannschaften.
Um den 20.Oktober 1939 verlegt die Abteilung bereits von Ellwangen in den Raum Pilsen Truppenübungsplatz Strachwitz, wo sie am 22. 10.1939 eintrifft und in die in Aufstellung befindliche SS-Verfügungs-Division eingegliedert wird.
Aus den in Ellwangen zurückgebliebenen Restteilen der SS-Pz.Abw.Abt., insbesondere dem aus dem Polenfeldzug zurückgekehrten Pz.Abw.Zug unter SS-Untersturmführer Oeck, vormals 2./Pz.Abw.Abt. z.b.V., wurde eine neue SS-Pz.Abw.Ers.Kompanie aufgestellt. Die Kompanie war zuständig für die Gestellung von Ersatzmannschaften für die Panzerabwehr-Abteilung/SS-VT.

Standort: Ellwangen
Führer SS-Unter-, sp.Obersturmführer Norbert Oeck
Unterstellung: SS-Kradschützen-Ers.Btl.

00.08.39 - 28.10.39 Ellwangen/Inspektion SS-VT/SS-Hauptamt
28.10.39 – 00.00.00 SS-Kradschützen-Ers.Btl./Inspektion ( E ) der SS-VT/SS-HA

Am 22.12.1939 verlegt die SS-PzAbw.ErsKp von Ellwangen nach Arolsen, in den ehemaligen Standort des II./”Germania”

Ende August 1939 erfolgt auch die Umbildung des Stammes der 3.Kompanie der SS-Panzerabwehr-Abteilung in eine Kradschützen-Ersatz-Kompanie unter dem bisherigen Kompanie-Chef, SS-Hstuf. Otto Paetsch.

Aus dieser Kompanie entstand später das SS-Kradschützen-Ausbildungs-und Ersatz-Bataillon Ellwangen, dessen Führung SS-Hstuf Paetsch beibehält.

25.05.1943
Umbennennung des SS-Kradschützen-Ersatz-Bataillones Ellwangen/Jagst in
SS-Pz.Aufkl.A.u.E.-Abt 2

Oktober 1943
Das in Ellwangen/Jagst stationierte SS-Kradschützen-Ersatz-Bataillon einschließlich der Panzer-Späh-Ersatz-Kompanie verlegt im Oktober 1943 nach Lettland.

In Ellwangen wird ab Oktober 1943 das SS-Pz.Gren.A.u.E-Btl. 5 stationiert

 

Fronttruppenteile

SS-Kampfgruppe Ellwangen

SS-Bataillon Ellwangen

IV./SS-Standarte Deutschland

 

Ersatztruppenteile

V./SS-Panzer-Grenadier-Ersatz- u. Ausbildungs-Bataillon

Ausbildungs-Bataillon 5

SS-Panzer-Grenadier-Ausbildungs- u. Ersatz-Bataillon 3

SS-Panzer-Grenadier-Ausbildungs- u. Ersatz-Bataillon 5

SS-Panzer-Grenadier-Ersatz-Bataillon 5

SS-Panzer-Aufklärungs-Ausbildungs- u. Ersatz-Abteilung 1

SS-Panzer-Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 1

SS-Krad-Schützen-Ersatz-Bataillon

V./SS-Kradschützen-Ausbildungs- u. Ersatz-Bataillon

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Wehrbezirks-Kommando

Wehrmeldeamt

 

Einrichtungen

Außenkommando KL Natzweiler

Außenkommando KL Dachau