Fliegerhorst Wertheim

 

 

Im Jahr 1936 wurde in Wertheim auf dem Gelände des Hofgutes Reinhardshof mit der Errichtung des Fliegerhorstes Wertheim begonnen. Hierzu wurden neben den Flugplatzgebäuden auch umfangreiche Kasernenanlagen mit Unterkunfts- und Stabsgebäuden sowie einem Offizierskasino und Offizierswohnungen errichtet. Am 19. Dezember 1937 wurde der Fliegerhorst feierlich eröffnet und von der Fliegerhorst-Kommandantur Wertheim, die dem Flughafen-Bereichs-Kommando Giebelstadt unterstand, bezogen. Als erster fliegender Verband verlegte die III. / Stuka-Geschwader 165 auf den Platz. Diese Gruppe verblieb bis Kriegsbeginn auf dem Platz. Weitere fliegende Einheiten waren die I./Trägergruppe 186 (Bordfliegergruppe „Graf Zeppelin“) vom 8. November 1939 bis 10. April 1940 und vom 30. April 1941 bis Januar 43 die Stuka- Schule1. Weiterhin erfolgte bis zum 14. Dezember 1943 Lastenseglerausbildung durch eine ZbV- Staffel. Außerdem lag zeitweise die I./Zerstörergeschwader 76 auf dem Platz.
Am 1. April 1945 besetzten die Amerikaner den Fliegerhorst. Am Tag zuvor waren Teile des Horstes von den abziehenden deutschen Truppen gesprengt worden. Bis Dezember 1945 wurde der Fliegerhorst zunächst als Lager für so genannte "Displaced Persons" (DPs) - in Deutschland eingesetzte Fremdarbeiter - genutzt. Zeitweise waren dort ca. 6.000 Polen und 9.000 Russen untergebracht. Anschließend wurden die Anlagen als Flüchtlingssiedlung genutzt. Teilweise richteten sich in nutzbaren Gebäuden auch Handwerks- und Gewerbebetriebe ein. Das Flugfeld wurde landwirtschaftlich genutzt.
Am 12. Juni 1952 übernahmen dann die amerikanischen Streitkräfte den Horst und benannten ihn in "Peden Barracks" um. Als erste Einheit wurde eine amerikanische Hubschrauber- Staffel in Wertheim stationiert, die 1985 nach Schwäbisch Hall verlegte. Ab 17. Dezember 1954 verlegte zusätzlich die 72. Feldartillerie- Gruppe (später 72. Feldartilleriebrigade) nach Wertheim, die Mitte der 80er Jahre um die 4/27 Field-Artillery-Regiment verstärkt wurde.
Heute wird das Gelände als Wohn- und Mischgebiet von der Stadt Wertheim genutzt.