Standort Tost

 

Die Stadt Tost in Oberschlesien heißt heute Toszek und liegt im Westen Polens. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 1348 Wahlberechtigte (86,0 % der abgegebenen Stimmen) für einen Verbleib bei Deutschland, 217 für Polen (13,8 %). Die Wahlbeteiligung betrug 97,4 %. Bei der Abstimmung am 3. September 1922 stimmten 1.033 Personen für einen Verbleib Oberschlesiens im Staat Preußen und 75 Personen für einen eigenständigen Staat Oberschlesien innerhalb des Deutschen Reichs. Am 1. April 1926 wurde die Gemeinde Oratsche nach Tost eingemeindet. Am 10. November 1938 wurde gegen 2 Uhr in der Nacht die Synagoge von Tost zerstört. Während dieser Novemberpogrome wurden auch drei Geschäfte jüdischer Inhaber demoliert und einige Juden deportiert. 14 weitere Juden aus Tost wurden im Mai und Juni deportiert. In Vorbereitung auf den Polen-Feldzug wurde in der Stadt im August 1939 die Orts-Kommandantur 545 errichtet, die anschließend in Polen eingesetzt wurde. Zu Kriegsbeginn wurde in Tost ein Offiziers-Kriegsgefangenenlager (Oflag) eingerichtet, welches ab Juli 1940 die Bezeichnung Oflag VIII D führte und bis Oktober 1940 in der Stadt lag. Im Anschluß wurde das Internierungslager (Ilag) errichtet, das bis zum November 1943 existierte. Im Jahr 1945 gehörte Tost zum Landkreis Tost-Gleiwitz im Regierungsbezirk Kattowitz im Gau Oberschlesien des Deutschen Reichs. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Tost, das in den letzten Kriegstagen erheblich zerstört wurde, wie fast ganz Schlesien von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt. Die Polen führten für Tost die Ortsbezeichnung Toszek ein. Ein Teil der deutschen Bevölkerung wurde in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben, es verblieb bis heute jedoch eine aktive deutsche Minderheit.

 

Fronttruppenteile

Gendarmerie-Abteilung Tost

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

O.K. (I) 545

 

Einrichtungen

Oflag VIII D

Ilag Tost

Ilag VIII

Ilag VIII H