Standort Oels
Fliegerhorst Oels
Die Stadt Oels heißt heute Oleśnica und liegt im Westen Polens. Die Stadt war seit 1746 Garnisonsstadt gewesen. 1919 siedelte die ehemalige Kronprinzessin Cecilie mit ihren Kindern von Cecilienhof in Potsdam nach Schloss Oels über. Gleichzeitig wurde Sibyllenort zur Wohnstätte des letzten Königs von Sachsen, Friedrich August III. 1921 wurde der Stab und die 2, Eskadron des 8. (Preuß) Reiter-Regiment in Oels stationiert. Im Zuge der Heeresvermehrung kam 1936 die 6. - 10. Schwadron des inzwischen in Kavallerie-Regiment 8 umbenannten Regiments hinzu. Am 25. Januar 1936 wurde das I. Bataillon des Infanterie-Regiments 49 in Oels stationiert, am 6. Oktober 1936 zusätzlich das II. / Infanterie-Regiment 83. Im gleichen Jahr wurde in Oels eine Sanitätsstaffel aufgestellt sowie ein Wehrbezirks-Kommando und ein Wehrmeldeamt errichtet. Außerdem gab es eine Heeresfachschule (V.W.). 1938 kam eine Heeresfachschule (V) hinzu. Unmittelbar am Ostrand der Stadt lag ein Fliegerhorst der Luftwaffe, der bis Kriegsbeginn entsprechend ausgebaut wurde. Ab Dezember 1939 lag hier eine Flugzeugführerschule. Nach Kriegsbeginn und dem Auszug der aktiven Truppenteile wurden in Oels mehrere Ersatztruppenteile aufgestellt. Die NS-Behörden richteten 1940 in Oels ein Zwangsarbeitslager für 2.000 Personen ein. Nach heftigen Kämpfen in und um Oels fiel die Stadt am 25. Januar 1945. Sie wurde zu 60 bis 80 Prozent zerstört, vier Kirchen und das Rathaus lagen in Trümmern, das Schloss und die Schlosskirche (auch „Hofkirche“ genannt) blieben jedoch unbeschädigt. Im April 1945 wurde Oels von den sowjetischen Behörden unter polnische Verwaltung gestellt. Das Schloss wurde zu einer sowjetischen Kaserne, die wertvolle Einrichtung wurde in die UdSSR verbracht. Von 1945 bis 1947 erfolgte nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung durch die örtliche polnische Verwaltungsbehörde eine polnische Besiedlung der Stadt.
Fronttruppenteile
I./Infanterie-Regiment 49
I./Infanterie-Regiment 51
II. / Infanterie-Regiment 83
Reiter-Regiment 8 /
Kavallerie-Regiment 8
Aufklärungs-Abteilung 8. Infanterie-Division
Aufklärungs-Abteilung 8
Aufklärungs-Abteilung 28
Radfahr-Abteilung 8
Radfahr-Abteilung 28
Landesschützen-Bataillon 586
I./Jagdgeschwader 7
Ersatztruppenteile
Sanitäts-Staffel
Ausbildungs-Leiter
Heeresfachschule (V.W.)
Heeresfachschule (V.)
Grenadier-Ersatz-u. Ausbildungs-Regiment 332
Infanterie-Ersatz-Bataillon 360
Grenadier-Ersatz-Bataillon 360
Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 8
Kavallerie-Ersatz-Abteilung 8
Kavallerie-Ausbildungs-Abteilung 8
Fahr-Ersatz-Abteilung 8
Fahr-Ersatz-Abteilung 28
Fahr-Ersatz-Schwadron 213
Remonte-Ersatz-Schwadron 8
Veterinär-Ersatz-Abteilung
Flugzeugführerschule C 22
Flugzeugführerschule B 22
Kommandobehörden / Dienststellen
Wehrbezirks-Kommando (WK VIII, Wehrersatzbezirk Breslau. Zuständig für die
Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Oels, Trebnitz und Miltisch.)
Wehrmeldeamt (WK VIII, Wehrbezirk Oels. Zuständig für die Landkreise Oels und
Groß Wartenberg.)
Wehrmachtfürsorgeoffizier
Heeres-Standort-Verwaltung
Standortältester Oels
Fliegerhorst-Kommandantur 7/VIII
Einrichtungen
Literatur und Quellen:
Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 3. Biblio-Verlag Osnabrück 1996
Mattiello Ginfranco: Fliegerhorstkommandanturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935-1945, Biblio-Verlag Osnabrück