Standort Neisse
Feldflugplatz Neisse-Stephansdorf
Die Stadt Neisse heißt heute Nysa und liegt in Polen, etwa 60 km entfernt von Oppeln. Unmittelbar südostwärts des Dorfes Stephansdorf befand sich ein Feldflugplatz der Luftwaffe, der von 1938 bis 1945 von der Luftwaffe genutzt wurde. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Neisse zur Festung erklärt. Am 15. März 1945, zum Beginn der oberschlesischen Operation, begann der Kampf um Neisse mit Artilleriefeuer. Es folgten Bombardierungen und Bordwaffenbeschuss. Am 23. März war die Innenstadt zu einem großen Teil zerstört. Zahlreiche Gebäude brannten aus, darunter das Gymnasium und die St. Jakobuskirche. Der Rathausturm am Ring stürzte in Folge des Artilleriebeschusses in sich zusammen und zerstörte anliegende Bauten. Einige Bauten überstanden das Artilleriefeuer zunächst. Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner verurteilte am 22. März 1945 den Kommandanten der Festung Neisse, Oberst Georg Sparre, und dessen vermeintlichen Stellvertreter ohne Verfahren zum Tode, weil sie die Festung der Roten Armee fast kampflos überlassen hätten. Die Urteile wurden nicht vollstreckt. Am 24. März 1945 nahm die Rote Armee Neisse ein. Infolge von Brandlegung durch Soldaten der Roten Armee wurde das Zentrum von Neisse weiter zerstört. Sämtliche Bürgerhäuser am Ring und entlang der Hauptstraßen, Neustädter- und Berlinerstraße, wurden niedergebrannt und stürzten ein, darunter auch das kunsthistorische wertvolle Kämmereigebäude an der Südseite des Rings. Am Ende war ca. 80 % der Neisser Innenstadt zerstört. Lediglich die Bebauung am Salzring, darunter das Carolinium und die Jesuitenkirche, blieben nahezu unbeschädigt stehen.
Fronttruppenteile
3., 4. Kompanie/Infanterie-Regiment 7
I./Infanterie-Regiment 7
I./Infanterie-Regiment 28
I./Infanterie-Regiment 38
13./Infanterie-Regiment 38
Artillerie-Kommandeur 8
I./Artillerie-Regiment 44
II./Artillerie-Regiment 44
Pionier-Bataillon 8
4.(E.)/Pionier-Bataillon 8
Grenzwacht-Abschnitt 38
Sanitäts-Abteilung 8
Alarm-Bataillon Neisse
Genesenden-Kompanie Neisse
Landesschützen-Bataillon 515
Stab / Nahaufklärungs-Gruppe 2
1. / Nahaufklärungs-Gruppe 2
2. / Nahaufklärungs-Gruppe 2
2. / Nachtschlachtgruppe 4
1. / Nahaufklärungs-Gruppe 31
Ersatztruppenteile
Brückenbau-Ersatz-Bataillon 3
Ergänzungs-Pionier-Kompanie 16
Ergänzungs-Pionier-Kompanie 17
Sanitäts-Staffel
Ausbildungs-Leiter
Heeresfachschule (V.W.)
Heeresfachschule (V.)
Infanterie-Ersatz-Regiment 62
Infanterie-Ersatz-Regiment 252
Grenadier-Ersatz-Regiment 252
Schützen-Ersatz-Bataillon 13
Panzer-Grenadier-Ersatz-Bataillon 13
Infanterie-Pionier-Ersatz-Kompanie (motorisiert) 178
Ersatz-Kompanie f. Pionier-Zug (motorisiert) 178
Artillerie-Ersatz-Regiment 8
Artillerie-Ersatz-Abteilung 44
Artillerie-Ersatz-Abteilung 239
Sturmgeschütz-Ersatz-u. Ausbildungs-Abteilung 300
Sturmgeschütz-Ersatz-u. Ausbildungs-Abteilung 600
Bau-Ersatz-Bataillon 28
Fluganwärter-Bataillon VII
Bordschützen-Anwärter-Bataillon
Kommandobehörden / Dienststellen
Wehrbezirks-Kommando (WK VIII, Wehrersatzbezirk Kattowitz. Zuständig für die
Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Neisse und Grottkau.)
Wehrmeldeamt (WK VIII, Wehrbezirk Neisse. Zuständig für den Stadtkreis und den
Landkreis Neisse.)
Wehrmachtfürsorgeoffizier
Heeres-Standort-Verwaltung
Heeres-Verpflegungs-Amt
Heeres-Bauamt
Heeres-Bauverwaltungs-Amt
Kampf-Kommandant Neisse
Flugplatzkommando C 10/VIII
Fliegerhorst-Kommandantur Neisse
Einrichtungen
Standortlazarett
Heeres-Nebenzeugamt m.H.R.Ma.
Außenkommando KL Groß-Rosen
Literatur und Quellen:
Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 3. Biblio-Verlag Osnabrück 1996
Mattiello Ginfranco: Fliegerhorstkommandanturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935-1945, Biblio-Verlag Osnabrück