Standort Leobschütz

 

Die Stadt Leobschütz heißt heute Głubczyce und liegt im Südwesten Polens, etwa 50 km südlich von Oppeln. Nach dem Ersten Weltkrieg stimmten bei der Volksabstimmung in Oberschlesien 1921 über 99 % für den Verbleib bei Deutschland. Anfang der 1920er Jahre verlegte die 2. Eskadron des Reiter-Regiments 11 nach Leobschütz. Im Zuge der Heeresvermehrung wurden Mitte der 1930er Jahre zudem mehrere Ersatz-Bataillone in der Stadt stationiert. Zudem gab es ab 1936 eine Sanitätsstaffel und ein Wehrmeldeamt, ab 1938 zusätzlich ein Übungslager. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und dem Auszug der aktiven Truppenteile wurde das Infanterie-Ersatz-Bataillon 452 sowie das Landesschützen-Bataillon XV/VIII in Leobschütz aufgestellt. Im Oktoober 1942 folgte die Aufstellung des Landesschützen-Ausbildungs-Bataillons 8. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt Schulungsort für die SS und Sitz einer SA-Sturmabteilung. In der Reichspogromnacht wurde die Synagoge der Stadt niedergebrannt. Am 18. März 1945 kesselte die Rote Armee den Ort und die darin befindliche 18. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Horst Wessel“ sowie die 371. Infanterie-Division (Wehrmacht) ein und eroberte ihn am 24. März 1945. Infolge der Kampfhandlungen waren 40 % der Stadt zerstört. Die Rote Armee setzte am 19. Mai 1945 Tadeusz Kopczyński in der Stadt als Verwalter der Volksrepublik Polen ein, worauf der Zuzug von Polen begann. Diese kamen zum Teil aus den im Rahmen der „Westverschiebung Polens“ an die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich der Curzon-Linie. Für Leobschütz wurde die nach 1945 vorübergehend der Namen Głąbczyce genutzt, der 1946 durch Głubczyce ersetzt wurde. In der Folgezeit wurden die allermeisten Deutschen vertrieben, wodurch die Einwohnerzahl zunächst deutlich zurückging.

 

Fronttruppenteile

E. / Infanterie-Regiment 28

E. / Infanterie-Regiment 84

2. / Reiter-Regiment 11

Landesschützen-Bataillon XV/VIII

 

Ersatztruppenteile

Ergänzungs-Bataillon 44

2. / Ergänzungs-Bataillon 43

Sanitätsstaffel

Infanterie-Ersatz-Bataillon 452

Landesschützen-Ausbildungs-Bataillon 8

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Wehrmeldeamt

Heeres-Standortverwaltung

 

Einrichtungen

Stalag 351

Übungslager