Standort Blechhammer
Die Gemeinde Blechhammer heißt heute Blachownia und ist ein Stadtteil von
Cosel. Bei der Volksabstimmung in
Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 214 Wahlberechtigte für einen Verbleib
bei Deutschland und 276 für eine Zugehörigkeit zu Polen. Auf Gut Medar-Blechhammer
stimmten 59 für Deutschland und 47 für Polen. Medar-Blechhammer verblieb beim
Deutschen Reich. 1939 wurde in Blechhammer die Oberschlesische Hydrierwerke AG
gegründet. Ab 1940 begann das Unternehmen mit dem Bau eines riesigen
Hydrierwerks, zu dem die Arbeitslager Blechhammer und das KZ Blechhammer
gehörte. 1944 fanden mehrere Luftangriffe auf Blechhammer statt. Das Werk blieb
jedoch weitgehend unzerstört und wurde nach dem Krieg von den Sowjets
vollständig demontiert. In Blechhammer gab es mehrere Kriegsgefangenenlager.
Britische Gefangene waren im Kanallager E3 (Blechhammer Nord) und im
Internierungslager (Ilag) VII - BAB 20, 21, 40 und 48 untergebracht, russische
Gefangene im Teichen-Lager (Blechhammer Süd), Polen in Heydebreck IV und
Deutsche in Heydebreck. Außerdem gab es diverse Arbeiterinnen- und
Arbeiterlager, Straflager und weitere „Lagerbaracken“. Zu diesem Lagerkomplex
gehörte auch das Konzentrationslager für Juden, kurz Bahnhofslager genannt.
Insgesamt wurden in Blechhammer Nord 75.294 Zwangsarbeiter einschließlich 2.000
britischer Kriegsgefangener festgehalten. Die Juden aus der Außenstelle des KZ
Auschwitz III Monowitz bildeten einen kleinen Teil dieses Zwangsarbeitsbereichs.
Zum Schutz der Lagerkomplexe und der Industrieanlagen wurden ab 1943 mehrere
Flak-Verbände stationiert. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Cosel. 1945
kam der bis dahin deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in
Blachownia Śląska umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Von
1945 bis 1954 war der Ort Sitz der Gemeinde Blachownia Śląska. 1950 wurde er in
die Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1973 kam der Ort nach Kędzierzyn. 1975
wurde der Ort in die neu gegründete Stadt Kędzierzyn-Koźle eingemeindet. 1999
kam er zum neu gegründeten Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski.
Fronttruppenteile
leichte Heimat-Flak-Batterie 3/VIII
leichte Heimat-Flak-Batterie 20/VIII
schwere Heimat-Flak-Batterie 210/VIII
schwere Heimat-Flak-Batterie 211/VIII
schwere Heimat-Flak-Batterie 212/VIII
schwere Heimat-Flak-Batterie 214/VIII
schwere Heimat-Flak-Batterie 219/VIII
schwere Heimat-Flak-Batterie 245/VIII
schwere Heimat-Flak-Batterie 246/VIII
schwere Heimat-Flak-Batterie 247/VIII
Bau- und Arbeits-Bataillon 21
Nebel-Abteilung der Luftwaffe 6
Ersatztruppenteile
Kommandobehörden / Dienststellen
Einrichtungen
Außenkommando KL Auschwitz - "Bahnhoflager Ehrenforst",
Oberschles.Hydrierwerke
Arbeits- und Erziehungslager der SS
Kriegsgefangenen-Lager
Truppenübungsplatz