Standort Sindelfingen

 

Die Stadt Sindelfingen war Standort der Daimler-Benz-Werke und somit bevorzugtes Ziel alliierter Bomber. Zwischen 1941 und 1945 wurde die Stadt 14 mal bombardiert. Die ersten Luftangriffe galten noch der Stadt Stuttgart und streiften Sindelfingen nur. Zum ersten größeren Luftangriff kam es am 8. Oktober 1943. Der Angriff galt den Daimler-Benz-Werken und dem Flugplatz. Ihm fielen im Westarbeiterlager Riedmühle 16 Menschen zum Opfer. Die Vernebelungsanlage, die Daimler-Benz seit 1942 besaß, hatte den Angriff nicht verhindern können. Ab Mitte Mai 1943 wurde daraufhin verstärkt der Luftschutz ausgebaut. Es wurden betonierte Deckungsgräben gebaut:  in der Planie für 100 Personen, in der Siedlung Zimmerplatz für 50 und an der Ecke Stumpen- und Turmgasse für weitere 100 Personen. Im Frühjahr 1944 wurden weitere Gräben beim Krankenhaus (auf dem Gelände des heutigen Rathauses gelegen) und bei der Volksschule in der Gartenstraße ausgehoben, Maichingen bekam einen Bunker im Rathausgarten, und der Klostersee wurde als Feuerlöschteich genützt.
Um der Bevölkerung und den Beschäftigten von Daimler und Hollerith zusätzlich Schutz zu bieten, wurden im Frühjahr/Sommer 1944 ausgedehnte Luftschutzstollen am Goldberg (für 300 Personen) und am Herrenwäldlesberg (1000 Personen) gegraben. Ein Teil der Arbeiten wurde von der Bevölkerung in Gemeinschaftsarbeit übernommen, den anderen mussten ausländische Zwangsarbeiter leisten, was zu einem ständigen Gerangel zwischen ihren „Arbeitgebern" und dem Stadtbauamt führte. Beispiel: Für den 1. April 1944 hatte die Stadt von Daimler-Benz 30 bis 40 Zwangsarbeiter angefordert, am Tage darauf notierte der zuständige Sachbearbeiter: „Zugesagt, aber nicht erschienen."
Zwischen Oktober 1943 und März 1945 kam es dann zu sechs schweren Angriffen auf die Stadt, der insgesamt 50 Menschen zum Opfer fielen: 25 Einheimische, 24 Ausländer und eine nicht identifizierte Person. Der schwerste Angriff traf die Stadt am 10. September 1944. 22 Menschen starben, 120 Gebäude wurden vollständig und 760 teilweise zerstört. Die Angst vor Bombenangriffen beherrschte fortan den Alltag. ... Im Gegensatz zu den Angriffen auf viele andere deutsche Städte sollten die Angriffe auf Sindelfingen nicht die Zivilbevölkerung demoralisieren, sondern richteten sich gegen Daimler-Benz (dessen Gebäude bei Kriegsende zu 80 % und dessen Maschinen zu 52 % zerstört waren), aber sie zogen unvermeidlich die benachbarte Stadt, besonders ihr Zentrum, in Mitleidenschaft.

Durch die Rüstungsindustrie war Sindelfingen aus mit Zwangsarbeitern belegt. Am 18. Januar 1940 kamen die ersten 20 kriegsgefangnene Polen in die Stadt. Sie wurden in einem Nebengebäude des Wirtshauses Hirsch eingesperrt. In den folgenden Jahren erhöhte sich die Zahl der Zwangsarbeiter auf 3.422, die meisten waren bei Daimler beschäftigt. Insgesamt 53 Zwangsarbeiter fanden in Sindelfingen den Tod.

Mit Material der Seite http://www.zeitreise-bb.de/

 

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