Gemeinde Neuenhaus

 

In der Gemeinde Neuenhaus in Baden-Württemberg (ehemals Wehrkreis V), die heute ein Stadtteil von Aichtal ist, waren während des Krieges keine Truppen untergebracht. Im Ort selbst waren rund 200 Evakuierte aus bombenbedrohten Orten aus dem Saargebiet, dem Rheinland, Westfalen und den Städten Pforzheim und Stuttgart unter gebracht. Am 2. April 1945 wurde die Gemeinde vom einzigen Fliegerangriff während des Krieges getroffen, als ein Tiefflieger einen Zivilisten schwer verletzte, der dann im Krankenhaus verstarb. Am 20. April 1945 wurde durch den zuständigen Volkssturmführer befohlen, die vorbereiteten Panzersperren im Ort zu schließen. Angesichts der drohenden Haltung der Neuhausener Bürger gegen ihn verließ dieser jedoch schleunigst den Ort, die Panzersperren blieben geöffnet. Der Ort wurde am 20. April 1945 gegen 14 Uhr durch französische Einheiten besetzt. Diese kamen aus Richtung Waldenbuch und besetzten den Ort kampflos. Rundfunkgeräte und Fotoapparate mussten abgegeben werden, aber es kam an diesem Tag zu keinen Plünderungen. Am 23. April 1945 wurde der Ort dann von marokkanischen Einheiten besetzt, wobei es zu einzelnen Vergewaltigungen und Plünderungen kam. Größtenteils verhielten sich die marokkanischen Soldaten jedoch korrekt. Anfang Juli 1945 zogen die Soldaten wieder ab. Wie jede andere Gemeinde in Deutschland auch, so hatte auch diese Gemeinde Gefallene und Vermißte zu beklagen.