Standort Heidenheim

 

Zwischen 1939 bis April 1941 Fliegerschutz durch Stationierung von Flak (Schafhaus, Ostschule). Vom 13. bis 15. Juni war die Nachrichten-Abteilung 45 und vom 11.-13. 7.das  Luftnachrichten-Regiment 3 Stuttgart einquartiert. Im Februar 1940 wurden 17 öffentliche Luftschutzräume eingerichtet: Altes Oberamt, Hintere Gasse 61, Hauptstraße 12, Pflugbau, Ev. Dekanat, Handelsschule Leonhardstraße, fr. Waldhornbrauerei Gambrinusstraße, Konzerthaus, Plocher & Cie. Bergstraße, Hasenbauer Müller, Bergstraße 38, Schwanenkeller, Sternkeller, Löwenkeller, G. Mayer, Ziegelstraße 13, Bidoli Bogenstraße 5, Hirschkeller Mergelstetten, Lammkeller Schnaitheim. Südliche Kammer des überdeckten Wedelbettes als behelfsmäßiger Unterstand, Abgang hinter dem "Capitol", auf dem Eugen-Jaekle-Platz, sowie den beiden natürlichen Zugängen, mit elektrischem Licht. Apostolische Kirche Bühlstraße als Rettungsstelle ausgebaut. Voith baut Luftschutzraum (500 Mann) um 120 000 RM. Das III. Bataillon (Bayern, Münchner) geht nach Giengen, das I. Bataillon (Oberschlesier) von dort nach hier. Infanterie ist westlich der Bahnlinie, Artillerie östlich davon, zusätzlich werden "Adler", "Eisenbahn", "Gesellschaftsgarten", "Krone", Konzerthaus-Gaststätte mit kleinem Saal, insbesondere als Kochstellen für die einzelnen Kompanien belegt. In Schnaitheim sind vom 20. 11. 1940 bis 7. 5. 1941 1 Batterie mit 3 Offizieren, 170 Mann und 160 Pferden, ab 3.12.1940 bis 14. 3. 1941 dazu eine leichte Infanterie-Kolonne mit 2 Offizieren, 92 Mann und 75 Pferden im "Hirsch", "Lamm", "Schwanen" und Schule. Bergschule und Volksschule Schnaitheim werden als Reservelazarett eingerichtet, das Schillergymnasium als Hilfskrankenhaus (auch wieder ab 18. 8. 1941) für Kranke aus geräumten Gebieten in Baden. Ende des Jahres 1940 sind mit Truppen belegt (bis April 1941): Eichamt, Neues Stadthaus, Bergschule, Olgaschule, Ostschule, Volksschule Schnaitheim, Schloßschule Schnaitheim, Volksschule Mergelstetten, Hellenstein-Gymnasium, Schillergymnasium, Bühlturnhalle, Kindergarten Bahnhofstraße, Olgaturnhalle, Zoeppritzhalle, Katzental 1, Schafhaus, städt. Gutshof, "Hitlerhaus", Paulstraße 9, Alte Schule Mergelstetten, Bergstraße 38 (Hasenbauer). "In Heidenheims Mauern herrscht reges militärisches Leben und Treiben." Das Einvernehmen mit der Bevölkerung ist ausgezeichnet. Bis Oktober waren die Olgaturnhalle, Ostschulturnhalle und Turnhalle Schnaitheim mit Getreide gefüllt. Vom 21. Januar bis zum 10. Februar 1942 wurden 32 politische Häftlinge zur Schneeräumung eingesetzt.  Am 29. April 1942 erhielt Feldwebel Ernst Stäudle das Ritterkreuz verliehen. Am 25. Juni 1942 erhielt der Sohn der Stadt Oberfeldwebel Reinhard Aigen das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Das Hilfslazarett "Richthofenschule" Schnaitheim wurde im Frühjahr 1943 aufgelöst, im November mit 150 Personen wieder eröffnet. Die vorjährige Diphtherieepidemie hielt auch 1943 an. Am 25. Januar 1943 wurde Major Wilhelm Emendörfer, einem Sohn der Stadt, das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Im August und September 1943 wurden die ersten Fliegergeschädigten aus den Großstädten in Heidenheim aufgenommen. Am 1. Oktober 1943 wurde Hauptmann Karl Big das Ritterkreuz verliehen. Ab 19. Oktober 1943 wurde  durch das galizische SS-Freiwilligen-Bataillon Kärnbach der Luftschutz-Deckungsgraben am Ostplatz und andere Deckungsgräben im östlichen Stadtteil gebaut. Am 9. Juni 1944 wurde dem gefallenen Oberfeldwebel Reinhard Aigen das Ritterkreuz verliehen. Er war auch Inhaber der Goldenen Frontflugspange. Das Deutsche Kreuz in Gold wurde verliehen: Leutnant Paul Zeeb, Feldw. Wilhelm Kopp, Oberwachtm. Wilhelm Kopp, dem gefallenen Leutnant Hans Berschwinger, Oberfeldw. Otto Trautmann, Oberfeldw. Josef Herkomme. Im Februar begann der Stollenbau Schloßberg-Nord (140 m lang), Schloßberg-Süd, Voithsiedlung im Schacht, Westviertel, Robert-Koch-Straße (Wehrmeldeamt), im November Ottilienberg (90 m lang). Der Stollen der Landeswasserversorgung im Schmittenberg wurde für 600 Personen eingerichtet. Die Industrie baute 10 Stollen. Im Osten wurden 2 Deckungsgräben wegen Materialmangel nicht fertig gestellt. In allen Häusern wurde das Dachgebälk mit Flammschutzmitteln imprägniert. Am 25. Oktober 1944 fand eine Trauerfeierstunde im Rathaussaal für Erwin Rommel statt, der in Heidenheim geboren wurde. Nach dem Aufruf zum Volkssturm am 28. Oktober 1944 wurde der Volkssturm am 12. November 1944 auf dem VfL-Platz vereidigt. Am 29. August 1944 wurde das Fürsorgeheim als Reservelazarett beschlagnahmt.  Am 17. April 1945 erfolgte nachmittags gegen 16 Uhr ein Luftangriff auf Schnaitheim, bei dem durch 4 Jabos 1 Mensch getötet und 7 verletzt wurden. Ein Gebäude wurde zerstört, 7 weitere beschädigt. Am 18. April 1945 kam es bei einem Angriff einer einzelnen Maschine auf die Schnaitheimer Straße zu einem Toten und zwei Verwundeten. 14 Gebäude wurden beschädigt, das Anwesen Holz wurde zerstört. Am 21. April 1945 erhielt die Stadt einen Kampfkommandanten. Am 21. April 1945 beschossen zwei Jabos um 7.30 Uhr die Schnaitheimer Straße und die Karlsstraße. Eine Person wurde verletzt und zwei LKW beschädigt. Der Volkssturm errichtete an den Stadteingängen neun Panzersperren. Am 24. April 1945 wurde die einzige Brücke in der Stadt von deutschen Truppen zerstört. Ab 14 Uhr trafen Artilleriegeschosse der anrückenden Amerikaner von Zang her das Stadtgebiet und töteten eine Person, drei weitere wurden verwundet. Um 23.30 kam es zu einem erneuten Artillerie-Überfall, bei dem 7 Personen getötet und eine verletzt wurde. Außerdem wurde die Hauptleitung der städtischen Kanalisation getroffen.  Um 19 Uhr wurde Schnaitheim, um 23.45 Uhr die Stadt selbst kampflos von US-Truppen besetzt. Nur am Eugen-Jaekle-Platz wurden noch die beiden Geschäftshäuser der Firma Haux zerstört. Beim Einmarsch der Amerikaner waren die errichteten Panzersperren nicht geschlossen. 1954 wurde festgestellt, daß die Stadt 1244 Gefallene (darunter 127 Heimatvertriebene) zu beklagen hatte, und daß das Schicksal von 566 Kriegsteilnehmern noch ungeklärt ist. Schnaitheim zählte in dieser Nacht 8 Einschläge, 1 Zivilist wurde getötet und 2 verletzt, 1 Gebäude beschädigt.

(aus Material der Stadt Heidenheim: www.heidenheim.de)

 

Fronttruppenteile

Infanterie-Regiment 683

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden

Wehrmeldeamt

 

Einrichtungen

Reservelazarett

Hilfslazarett

SS-Helferinnenschule Heidenheim Dezember 44-April 45

Außenkommando KL Dachau Bauarbeiten für Polizeischule.

Arbeits- und Erziehungslager der SS bei der Fa. E. Schwenck, Zementwerke