Stadt Grötzingen

In der Stadt Grötzingen in Baden-Württemberg (ehemals Wehrkreis V), die heute ein Stadtteil von Aichtal ist, waren während des Krieges keine Truppen untergebracht. Während des Krieges wurde die Stadt nicht von Luftangriffen getroffen. Es gab drei Bombenwürfe in der Nähe der Stadt, die aber nur Flurschäden verursachten. Am 20. und 21. April 1945 wurde die Stadt von französischer Artillerie beschossen. Die Beschießung fand von der Höhe des Galgenberges und von der Ulrichshöhe aus durch französische Panzer statt. Deutsche Artillerie erwiderte den Beschuss von der Steidach aus. Die Beschießung dauerte am 30. April etwa 2-3 Stunden, am 21. April etwa 1 Stunde. Es entstanden erhebliche Beschädigungen an sechs Häusern. Die im Ort befindliche Holzbrücke über die Aich an der Nürtinger Straße wurde durch einen Panzer vollständig zerstört. Die Brücke wurde noch im Mai 1945 in Gemeinschaftsarbeit wieder neu errichtet.
Die Besetzung von Grötzingen durch französische Truppen fand am 20. April 1945 ab 13.30 Uhr statt, bis 17 Uhr war der Ort von den Franzosen erobert. Am 21. April folgte um 7 Uhr ein deutscher Gegenangriff. Ausgangspunkt dieses Angriffs war die Filderhöhe. Die deutschen Truppen stießen bis an den Stadtrand am Nordausgang Grötzingens vor, wurden dann aber von den französischen Truppen zurück geschlagen.
Die ersten Wochen der französischen Besatzung kam es zu Plünderungen und Vergewaltigungen (ca. 15 Fälle). Alle Radios und Fotoapparate mussten abgegeben werden. Nach drei Wochen wurde Grötzingen in den Bereich der amerikanischen Besatzungsstreitkräfte übernommen. Wie jede andere Gemeinde in Deutschland auch, so hatte auch diese Gemeinde Gefallene und Vermißte zu beklagen.