Gemeinde Aich

In der Gemeinde Aich in Baden-Württemberg (ehemals Wehrkreis V), die heute ein Stadtteil von Aichtal ist, waren während des Krieges keine Truppen untergebracht. Die Gemeinde erlitt verhältnismäßig wenig äußeren Schaden und war keinem größeren Luftangriff ausgesetzt. Am 23. Juli 1941 wurde die Gemeinde nachts von alliierten Flugzeugen angegriffen, die den nahen Flugplatz Echterdingen suchen. Zuerst wurden Sprengbomben am Westende des Dorfes in der Nähe einer Gärtnerei abgeworfen, diese fielen in Wiesen und Felder. Unmittelbar darauf gingen Brandbomben im Inneren des Dorfes nieder. Diese fielen in Ställe und 12 Wohnhäuser, konnten aber schnell gelöscht werden. Zwei Brandbomben fielen auf die Kirche, auch diese wurden schnell gelöscht. Eine Scheune brannte vollständig nieder. Beim Absturz eines deutschen und eines alliierten Flugzeuges infolge einer Kollision im März 1945 wurde der Ort von mehreren im Notwurf abgeworfenen Brandbomben getroffen, welche den Gemeindeschafstall vernichteten. Die darin befindlichen Schafe konnten gerettet werden. Am 20. April 1945 lag der Ort ab 11 Uhr unter französischem Artilleriefeuer. Französische Panzer kamen auf dem Höhenkamm zwischen dem Aich- und Neckartal von Schlaitdorf her die Straße herab und stellten sich auf halber Höhe am Waldausgang auf. Nach einer Stunde wurde das Artilleriefeuer eingestellt, als auf dem Kirchturm eine weiße Fahne gehisst wurde. Bei der Beschießung wurden drei Gebäude in Brand geschossen. Anschließend besetzten französische und marokkanische Soldaten den Ort und plünderten diesen. Bei den Hausdurchsuchungen kam es zu zahlreichen Vergewaltigungen, 26 Taten sind aktenkundig. Bei einem deutschen Gegenangriff am 21. April, den die Franzosen aus ihren Stellungen abschlugen, wurden erneut drei Häuser beschädigt. Der Ort war anschließend bis zum 7. Juli 1945 besetzt. Wie jede andere Gemeinde in Deutschland auch, so hatte auch diese Gemeinde Gefallene und Vermißte zu beklagen.