Rotebühlkaserne
Stuttgart

 

 

1816 bestanden in Stuttgart drei Kasernen: Die Büchsenkaserne, die Leibkorps-Kaserne und die Legionskaserne. König Wilhelm I. wollte nun den Stuttgarter Kasernenbau umorganisieren und nur noch eine Kasernenanlage für alle Truppenteile erbauen. Man entschied sich für das Gelände beim Galgenberg an der Ludwigsburger Straße. Doch ehe diese Pläne weiter verfolgt werden konnten, änderte Wilhelm I. seine Meinung. Nun wollte er für die neue Kaserne das "Castrum" an der Neckarstraße haben. Es zeigte sich aber, dass dieses Vorhaben zu kostspielig werden würde. So wurde es im Sommer 1818 aufgegeben. An dessen Stelle trat nun eine Zweiteilung des Projekts: Bau einer großen Infanterie-Kaserne und später Bau einer Kavallerie-Kaserne. Den Platz für die "Große Infanterie-Kaserne" fand man dort, wo zur Zeit des Herzogs Karl Eugen die Kaserne am Rotbildtor gestanden hatte, die 1791 teilweise abgebrannt war. 1827 konnte dann mit dem Bau begonnen werden. 1831 war der linke Flügel vollendet, 1832 - 1835 folgte der mittlere Teil und 1839 - 1843 der rechte Flügel. Der sich so gebildete Innenhof wurde als Exerzierplatz genutzt. Kaserne hatte eine Kapazität von 3.000 Soldaten. Die vierstöckige Kaserne war zu diesem Zeitpunkt die größte Kasernenanlage Deutschlands.
Belegt war die Kaserne mit dem 1. Württembergischen Grenadier-Regiment (Königin Olga) Nr. 119, dem 7. Württembergischen Infanterie-Regiment (Kaiser Friedrich, König von Preußen) und dem 2. Jäger-Bataillon.

Heute sind im Rotebühlbau die Stuttgarter Finanzämter I und III untergebracht sowie die Oberfinanzdirektion.