Flugplatz Laupheim

 

Im August 1938 begann man mit dem Bau des Flugplatzes südlich der Straße nach Bühl. Die Arbeiten waren bis Kriegsbeginn soweit vorangeschritten, dass der Platz am 26. August 1939 E-hafenmäßig belegt werden konnte, d.h. anfliegbar war. Aber erst am 1. Oktober 1939 zogen Truppen auf dem Platz unter. Mit dem Einzug der Fliegerhorstkompanie erhielt Laupheim die Bezeichnung "E-Hafen 13/VII". Bis März 1940 wurde weiter unter Hochdruck am Ausbau des Platzes gearbeitet. 250 Mann Luftwaffen-Bautruppen und 191 Arbeitsmänner des RAD errichteten einen Massivbau und 9 Baracken für 1.080 Mann und acht Hallen. Man baute relativ aufwendig, da Laupheim als Friedensstandort und zudem als Luftpark vorgesehen war.
Als erste Einheit erhielt die II. / KG 27 als Zwischenlandeplatz zugewiesen. Außer ein paar Starts und Landungen tat sich auf dem Platz nichts. Vom 10. bis zum 15. Mai 1940 flog die III. / KG 55 Einsätze von Laupheim gegen Frankreich. Am 15. Mai 1940 wurde dann die I. / KG 27 mit ihren He 111 P auf den Platz verlegt, um von hier aus Einsätze gegen Frankreich zu fliegen. Am 19. Mai 1040 wurde diese Gruppe wieder nach Norddeutschland verlegt. Nach dem Frankreichfeldzug wurde die "Flakgruppe Laupheim" und die E-Hafen-Kommandantur 13/VII abgezogen. Danach fand bis zum Oktober 1940 nur noch gelegentlicher Flugbetrieb in Laupheim statt. Im spätherbst wurde dann eine Behelfskommandantur in Laupheim errichtet. Die Flugzeugführerschule (FFS) C 15 in Gablingen hatte des Platz als Arbeitsplatz zugewiesen bekommen und bis zum 20. April 1941 genutzt. Vom 6. November 1941 an wurden mehrere "Troika"-Schleppflüge mit der Me 321 auf dem Platz ausgeführt. Am 11. November 1941 wurde wieder eine Fliegerhorstdienststelle errichtet, einen Tag später erreichte das Vorkommando der II. / NJG 4 den Platz, um die Gruppe in Laupheim aufzustellen. Außerdem kamen im selben Monat die RAD K 3/320 von Lechfeld nach Laupheim und der Landesschützenzug 17/VII, um die Baracken zu belegen und ausgebildet zu werden. Im Spätherbst 1941 wurden die aufgestellten Teile der Gruppe dem ZG 26 zugeführt, zurück blieb nur die 4. Staffel. Diese Staffel wurde nach und nach mit Personal der Nachtjagdschule 1 in Schleißheim aufgefüllt, so dass daraus doch noch die II. / NJG 4 aufgestellt wurde. Ende Mai 1942 wurde die Gruppe dann nach Rheine verlegt.
Am 23. Januar 1942 wurde die Fliegerhorstdienststelle Laupheim zu einem E-Hafen-Kommando vermindert, das Platzkommando wurde von 15/VII Memmingen abgestellt. Ab dem 13. Juni 1942 wurde in Laupheim die Landesschützen-Abteilung der Luftwaffe Nr. 20 aufgestellt. Diese wurde nach vollzogener Aufstellung am 24. Juni truppendienstlich dem Kommando Flughafenbereich 4/VII Leipheim-Landsberg unterstellt. Am 4. September 1942 war sie bereits in Rißtissen untergebracht. Im August 1942 war die Fliegerhorst-Dienstelle Laupheim mit der in Rißtissen vereinigt und dorthin verlegt worden.
Im Sommer 1942 verlegte die Hubschrauberfirma Focke-Achgelis mit den Aerodynamikbüros, der statik, den Abteilungen Entwurf und Konstruktion samt Betriebsleitung, Musterbau und Serienmontage nach Laupheim, nachdem das Werk in Hoykenkamp bei einem Bombenangriff schwer getroffen worden war. Währenddessen hatte die Luftwaffe den Platz Laupheim geräumt, so dass in den Hallen ab Herbst 1942 die Hubschraubermontage wieder anlaufen konnte. Offiziell wurde der Platz im Februar 1943 von Focke-Achgelis übernommen. Zur Überwachung des Flugbetriebs wurde dort am 21. Februar 1943 eine Flugleitung eingerichtet. Außerdem erhielt die III. / ZG 101 aus Memmingen den Platz als Arbeitsplatz zugewiesen.
Ab dem  5. Februar 1943 wurde auf dem Platz die Fa 223 V 11 erprobt. Im August 1944 wurde die III. / ZG 101 verlegt und der Platz wurde von der II. / JG 106 belegt.
Am 19. Juli 1944 wurde der Platz von 45 B-24-Bombern der 8. USAAF angegriffen. Die Bomber warfen 115 Tonnen Spreng- und Phosphorbrandbomben, di eBegleitjäger griffen im Tiefflug den Platz an. Dabei entstand beträchtlicher Schaden auf dem Platz: Sieben Me 110 wurden zu 100% zerstört, zwei weitere zu 40%, eine zu 25% und eine zu 20%. Eine Ar 96, eine Fw 44 und eine Me 108 wurden ebenfalls zerstört. Das technische Gerät der III. / ZG 101 wurde fast vollständig vernichtet. Eine große Halle und sieben Baracken wurden restlos zerstört. In den Hallen wurden drei fertige Fa 223 vernichtet. Auch die Baracke der Flugleitung wurde zerstört. Außerdem erhielt eine Flakstellung einen Volltreffer, wobei ein Soldat getötet und vier verwundet wurden. Zwei Tage später schoß die Laupheimer Heimatflak 38/VII einen beim Angriff auf München beschädigten und daher tief fliegenden B-24-Bomber ab. Die Besatzung konnte sich mit dem Fallschirm retten. Bei dem Beschuß der Flak wurde auch das Dach der Baustetter Kirche beschädigt.
Der nächste Angriff fand am 31. Juli 1944 statt. Elf P-51-Jagdbomber griffen im Tiefflug den Platz an und zerstörten zwei Me 110 und eine italienische Schulmaschine vollständig, eine Me 110 wurde zu 30% zerstört. Anschließend war die Laupheimer Flak nervös. Am 9. August 1944 tauchten plötzlich 28 Flugzeuge aus Richtung Schwendi auf. Die Flak eröffnete sofort das Feuer und konnte eine Maschine abschießen - eine Fw 190 der IV. / JG 3 "Udet"!
Die Firma Focke-Achgelis wurde daraufhin nach Ochsenhausen ausgelagert. Am 26. November 1944 wurde der Platz von 10 P-47 "Thunderbolt" angegriffen, die nur leichten Beschußschaden anrichteten. Am 12. und 18. April 1945 griffen nochmals Jagdbomber den Platz an, wobei an jedem der beiden Tage ein Soldat ums Leben kam. Am 2. April 1945 verlegte die 5. / JG 53 nach Laupheim, der am 20. April 1945 schwer bombardiert wurde. Französische Bomber und der Begleitschutz griffen den Platz an und zerstörten oder beschädigten sämtliche Maschinen der 5. / JG 53. Am 21. April 1945 wurden die Reste der 5. / JG 53 nach Schongau verlegt. Am 23. April 1945 besetzten französische Truppen den Platz, der seit 1964 von den Heeresfliegern der Bundeswehr genutzt wird.