Standort Chemnitz

Feldflugplatz Chemnitz

 

Chemnitz liegt im Westen von Sachsen. Im März 1925 wurde mit dem Bau eines Flugplatzes südwestlich von Chemnitz begonnen, der 1926 eingeweiht wurde. 1938 wurde der Platz ausgebaut und dienste von Oktober 1939 bis Juni 1943 der Flugzeugführerschule Plauen als Arbeitsplatz. Während des Luftkriegs im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt wegen der Erreichbarkeit erst spät zum Ziel alliierter Luftangriffe. Die Angriffe am 14./15. Februar und 5. März 1945 durch Bomber der britischen Royal Air Force richteten sich im Wesentlichen gegen die Innenstadt. Die US Air Forces konzentrierten sich auf Bahnhöfe und Rüstungsbetriebe wie das Werk Siegmar der Auto Union, wo die Hälfte aller Motoren für die Panzer „Tiger“ und „Panther“ gebaut wurden. Die Chemnitzer Flak war zu diesem Zeitpunkt schon an die Ostfront verlegt worden. Insgesamt sind in über 10 Luftangriffen 7.360 t Bomben auf die Stadt abgeworfen worden. Der Denkmalbestand an Kirchen, öffentlichen Gebäuden und Wohnhäusern in der historischen Innenstadt und den inneren Vorstädten wurde beinahe vollständig zerstört, vom Wohnungsbestand der Stadt insgesamt ein Viertel vernichtet. Insgesamt waren etwa 3.600 – 4.000 Luftkriegsopfer in Chemnitz zu beklagen. Die Innenstadt wurde in den folgenden Jahren in stark veränderter Form bebaut, alte Straßenzüge sind zum Teil verschwunden. Mitte April rückten US-Einheiten in Grüna, Rabenstein und Siegmar-Schönau ein, stoppten dort aber ihren Vormarsch und beschossen in der Folge die Innenstadt mit Artillerie. Die Stadtverwaltung versuchte, Chemnitz an die Amerikaner zu übergeben, jedoch sahen die alliierten Vereinbarungen die Besetzung durch die Sowjets vor, sodass die Stadt schließlich am 8. Mai an einen sowjetischen Stadtkommandanten übergeben wurde und am selben Tag die Rote Armee einmarschierte.

 

Fronttruppenteile

24. Infanterie-Division

Infanterie-Regiment 102, Stab, 13., 14. Kompanie

I./Infanterie-Regiment 102

Artillerie-Kommandeur 24 (Arko 24)

V.(motorisiert)/Artillerie-Regiment 4

Stab Artillerie-Regiment 60

II./Artillerie-Regiment 60

Nachrichten-Abteilung 24

3./Nachrichten-Abteilung 24

Sanitäts-Abteilung 24

Beobachtungs-Abteilung 24

Landesschützen-Regiment 1/IV

Landesschützen-Bataillon III/IV

schwere Flak-Stamm-Batterie

Flak-Regiment 300

SS-Einheit Chemnitz

 

Ersatztruppenteile

Sanitäts-Staffel

Ausbildungs-Leiter 1

Ausbildungs-Leiter 2

1. u. 2.Heeresfachschule (V.W.)

Heeresfachschule (V.)

Division Nr. 174

Division Nr. 464

Infanterie-Ersatz-Regiment 24

Infanterie-Ersatz-Bataillon 102

Grenadier-Ersatz-Bataillon 102

Reserve-Infanterie-Bataillon 102

Artillerie-Ersatz-Abteilung 50

Nachrichten-Ersatz-Abteilung 4

Nachrichten-Ersatz-Abteilung 14

Nachrichten-Ausbildungs-Abteilung 14

Kraftfahr-Ausbildungs-Abteilung 4 d. Luftwaffe

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Wehrkreisarzt IV mit Sanitäts-Abteilung (Rgts.Stab)

Landwehr-Kommandeur

Wehrersatzinspektion (WK IV. Zuständig für die Wehrbezirke Freiberg, Chemnitz I, Chemnitz II, Annaberg, Zwickau, Auerbach, Plauen, Glauchau, Komotau und Teplitz-Schönau.)

Wehrbezirks-Kommando I (WK IV, Wehrersatzbezirk Chemnitz. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Chemnitz 1)

Wehrbezirks-Kommando II (WK IV, Wehrersatzbezirk Chemnitz. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Chemnitz 2 und Frankenberg)

Wehrmeldeamt 1 (WK IV, Wehrbezirk Chemnitz I. Zuständig für den Stadtkreis Chemnitz.)

Wehrmeldeamt 2 (WK IV, Wehrbezirk Chemnitz II. Zuständig für den Landkreis Chemnitz.)

Wehrmachtsfürsorge- und Versorgungsamt

Wehrmachtfürsorgeoffizier

Wehrwirtschaftsstelle BezirkChemnitz

Bezirks-Wehrwirtschaftsoffz. I

Heeres-Nebenzeugamt m.H.R.Ma.

Gericht der 24. Division

Heeres-Standort-Verwaltung

Heeres-Verpflegungs-Amt

Heeres-Bauamt

Rüstungskommando Chemnitz

Flugplatz-Kommando 15/IV

 

Einrichtungen

Standortlazarett

Standortfunkstelle

KL - Arbeitskommando der 3. SS-Standarte

Außenkommando KL Flossenbürg - Astrawerke AG

Arbeitserziehungslager der SS bei Fa. Schubert & Saber, Munitionsfabrik.

 

Literatur und Quellen:

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 1. Biblio-Verlag Osnabrück 1996

Reichsgesetzblatt 1941 Teil I, Seiten 397ff.