Standort Neustadt-Glewe

Flughafen Neustadt-Glewe

 

Die Stadt Neustadt-Glewe liegt 30 km südlich von Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern. Mitte der 30er Jahre entstand südostwärts des Bahnhofs Neustadt-Glewe ein Einsatzhafen der Luftwaffe, der nach Kriegsbeginn zu einem Fliegerhorst ausgebaut wurde. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die in der Stadt lebenden Juden verfolgt, deportiert und ermordet. Um 1942 entstand unweit des Fliegerhorstes und der NS-Fliegerschule ein Nebenbetrieb der Norddeutschen Dornier-Werke (Wismar), in dem Teile des Jagdflugzeuges Fw 190 gebaut und montiert wurden. Bis September 1944 errichtete man an der Ostseite des Flugplatzes an der Fliegerchaussee ein Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück für 300 Häftlinge, das KZ Neustadt-Glewe. Die Ende 1944 etwa 900 weiblichen Inhaftierten, die vor allem aus Polen und Weißrussland kamen, mussten Zwangsarbeit in der Flugzeugproduktion leisten. Ab Januar 1945 nahm der Standort auch so genannte Evakuierungstransporte aus östlich gelegenen Konzentrationslagern auf. Mit bis zu 5000 Häftlingen wurde die Kapazitätsgrenze trotz Erweiterung weit überschritten. Die Befreiung des Lagers erfolgte am 2. Mai 1945 durch die Rote Armee. Viele der Häftlinge, über 500 Frauen und Mädchen, überlebten die nur schwer zu beschreibenden Lebensbedingungen im Lager nicht.

 

Fronttruppenteile

Stab / Jagdgeschwader 11

I. / Jagdgeschwader 11

Stab / Jagdgeschwader 301

II. / Jagdgeschwader 301

 

Ersatztruppenteile

Flieger-Ausbildungs-Regiment 22

Flugzeugführerschule A/B 42

Flugzeugführerschule A/B 22

Flieger-Ausbildungs-Regiment 42

Ergänzungs-Nachtjagdgruppe (einmot.)

Zieldarstellungsstaffel 101

1. / Ergänzungs-Jagdgeschwader 2

 

Kommandobehörden

Flugplatzkommando A 19/XI

Platzkommando Neustadt-Glewe

 

Einrichtungen

 

Literatur und Quellen

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 1

Reichsgesetzblatt 1941 Teil I, Seiten 397 ff.

 "Verordnung über die Wehrbezirkseinteilung für das Deutsche Reich" vom 15. September 1939, veröffentlicht im Reichsgesetzblatt.

Das Deutsche Heer 1939, Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, herausgegeben von H. H. Podzun, Bad Nauheim 1953

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010