Standort Kolberg
Fliegerhorst Kolberg
Die Stadt Kolberg war eine pommersche Hafenstadt an der Ostsee. Heute heißt sie Kołobrze und liegt im Nordwesten Polens. In den Jahren 1936 bis 1938 wurde auf dem Gebiet der Gemeinde am Ostseestrand der Fliegerhorst Kolberg errichtet. Der Platz verfügte über zwei in einem Abstand von 150 m parallel verlaufende Start- und Landebahnen. Bis Kriegsbeginn war er durch eine Kampffliegergruppe belegt und diente anschließend zu Ausbildungszwecken. Ab Februar 1945 lagen Schlachtfliegerverbände auf dem Platz. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs erreichten am 4. März 1945 sowjetische Panzerspitzen den Stadtrand beim Kautzenberg. Aus Kolberg wurde heftige Gegenwehr geleistet, um die in der Stadt eingeschlossenen Soldaten und Flüchtlinge (ca. 80.000) ausschiffen zu können. Bei den Kämpfen um die Stadt vom 5. bis 18. März 1945 in der Schlacht um Ostpommern wurde Kolberg zu 90 Prozent zerstört, während es gelang, nahezu die gesamte Einwohnerschaft und viele Flüchtlinge (über 70.000 Menschen) auf dem Seeweg zu evakuieren. Am 18. März 1945 wurde der Widerstand aufgegeben, und sowjetische und polnische Truppen besetzten die zerstörte Stadt.
Fronttruppenteile
Infanterie-Regiment Kolberg
Infanterie-Regiment 4, Stab, 13., 14. Kompanie
II./Infanterie-Regiment 4 (Jäger-)
III./Infanterie-Regiment 4
15./Infanterie-Regiment 4
Ergänzungs-M.W.Kompanie 2
Panzer-Abwehr-Lehr-Abteilung 2
Panzer-Abwehr-Abteilung 32
3./Kraftfahr-Abteilung 2
Festungs-Maschinengewehr-Bataillon 91
Bataillon (H.Uffz.Schule) Kolberg
Panzer-Jäger-Abteilung 32
Landesschützen-Bataillon III/II
Marine-Flak-Abteilung 243
Luftwaffen-Sanitäts-Abteilung 1/III Kolberg
Stab Nahaufklärungsgruppe 3
1./Nahaufklärungsgruppe 3
4./Nahaufklärungsgruppe 31(NSt.)
I./Nachtjagdgeschwader 5
7./Nachtjagdgeschwader 5
Ersatztruppenteile
Sanitäts-Staffel
Heeresfachschule (V.W.)
Heeresfachschule (V.)
Heeresfachschule (L.)
Heeresfachschule (Forst)
Infanterie-Ersatz-Regiment 32
Grenadier-Ersatz-Regiment 258
Infanterie-Ersatz-Bataillon 4
Infanterie-Ausbildungs-Bataillon 4
Grenadier-Ersatz-Bataillon 4
Grenadier-Ausbildungs-Abteilung 4
Infanterie-Geschütz-Ersatz-Kompanie 32
Infanterie-Geschütz-Ersatz-Kompanie 207
Panzer-Abwehr-Ersatz-Abteilung 2
Panzer-Jäger-Ersatz-Abteilung 2
Panzer-Jäger-Ausbildungs-Abteilung 2
Heeres-Unteroffiziers-Schule für Panzertruppen
Torpedoschule II
2. Abteilung/Torpedoschule
Torpedoschule III
Flugzeugführerschule C 6
Flugzeugführerschule B 6
Fliegerschützenschule 2
Feld-Flakartillerie-Schule 15 (Mitte)
Kommandobehörden / Dienststellen
Wehrbezirkskommando (WK II, Wehrersatzbezirk Köslin. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Kolberg, Labes und Greifenberg.)
Wehrmeldeamt (WK II, Wehrbezirk Kolberg. Zuständig für den Stadtkreis Kolberg
und den Landkreis Kolberg-Körlin.)
Wehmachtfürsorge- und Versorgungsamt
Wehrmachtfürsorgeoffizier
Standort- und Kurlazarett
Ev. Standortpfarramt
Ev. Standortpfarrer
Heeres-Standort-Verwaltung
Heeres-Verpflegungs-Amt
Heeres-Verpflegungs-Hauptamt
Heeres-Bauamt
Heeres-Bauverwalter-Amt
Festung Kolberg
Festungs-Kommandantur Kolberg
Flughafenbereich
Fliegerhorst-Kommandantur 3/III
Einrichtungen
Truppenübungsplatz
Literatur und Quellen
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 1
Reichsgesetzblatt 1941 Teil I, Seiten 397 ff.
"Verordnung über die Wehrbezirkseinteilung für das Deutsche Reich" vom 15. September 1939, veröffentlicht im Reichsgesetzblatt.
Das Deutsche Heer 1939, Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, herausgegeben von H. H. Podzun, Bad Nauheim 1953
Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010
Johannes Voelker: Die letzten Tage von Kolberg (4.–18. 3. 1945) (= Ostdeutsche Beiträge aus dem Göttinger Arbeitskreis; Bd. 12. Göttinger Arbeitskreis: Veröffentlichung Nr. 190). Holzner, Würzburg 1959