Flugplatz und Seeflugstation Pütnitz

 

Der Flugplatz Pütnitz lag 2,4 km nordwestlich von Damgarten an der Ostseite des Ribnitzer Sees. Die Seeflugstation nutzte den Ribnitzer See als Wasserungs- und Startgelegenheit. 1935 wurde mit den Bauarbeiten für den Platz begonnen. Am 1. April 1936 verlegte die Fliegerhorst-Kommandantur (See) Pütnitz auf den Platz, ebenso die Flugzeugführerschule (See) Pütnitz. Am 16. Januar 1940 wurde die Schule zur Flugzeugführerschule (See) 2 und dann in Flugzeugführerschule C 17 umbenannt. Am 15. Oktober 1943 erfolgte die Umbenennung in Flugzeugführerschule B 17 und im Juli 1944 die Auflösung der Schule.
Ebenfalls am 1. April 1936 verlegte der Blindfluglehrgang (See) nach Pütnitz und blieb hier bis zum 1. Mai 1938. Ab dem 1. Oktober 1936 diente der Platz als Zweigstelle des Kreisluftparks (See). Außerdem wurden ab 1942 Teile des Platzes durch die Luftfahrtindustrie (Heinkel und Bachmann) für die Flugzeugproduktion genutzt. Dabei wurden auch Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge eingesetzt.
Im Lauf des Frühsommers 1944 wurde der Stab der Fliegerergänzungsgruppe (See) nach Pütnitz verlegt und hier am 3. Oktober 1944 aufgelöst. Im Sommer 1944 kam die 9. Seenotstaffel auf den Platz verlegt und hier am 3. Oktober 1944 aufgelöst. Am 1. Oktober 1944 verlegte die 1. / Jagdgeschwader 103 von Parow nach Pütnitz, verließ den Platz aber im Dezember wieder. Ab Mitte Oktober 1944 lag die 1. Minensuchstaffel in Pütnitz. Im November 1944 kam der Stab der Ergänzungsfernaufklärungsgruppe von Prag-Rusin nach Pütnitz, der am 30. November 1944 in Stab II. / Ergänzungsaufklärungsgeschwader 1 umbenannt wurde. Im November 1944 kam zudem die Fliegerergänzungsstaffel (See) auf den Platz. Diese wurde im April 1945 aufgelöst. Im Jahr 1945 waren kurzfristig immer wieder Teile des Jagdgeschwaders 103 auf dem Flugplatz Pütnitz. Im April 1945 kamen dann noch die Reste der III. / Jagdgeschwader 3 nach Pütnitz, die II. Gruppe des Geschwaders folgte. Ende April 1945 wurde der Platz von der Roten Armee übernommen und zunächst zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. 1951 wurde der Platz dann von den russischen Luftstreitkräften übernommen und eine neue Start- und Landebahn errichtet. Im Juni 1994 wurde der Platz dann geschlossen. Heute steht das Gelände größtenteils leer.