Fliegerhorst Barth
In den Jahren 1935 - 1938 wurde auf dem Gebiet der
Gemeinde Barth der Fliegerhorst Barth auf
einer Fläche von 1.600 m x 1.075 m errichtet. Am Nordwestrand des Platzes wurde
ein Treibstofflager errichtet. Außerdem wurden 6 mittelgroße und 1 große
Flugzeughalle sowie zwei große Werften errichtet. Bereits am 1. April 1936 wurde
die III. / Kampfgeschwader 152 errichtet, die kurz darauf nach Barth verlegt
wurde. Am 1. Juni 1936 wurde der Fliegerhorst feierlich in Dienst gestellt. Am
25. März 1937 wurde die III. / Kampfgeschwader 153 nach Schwerin verlegt. Am 1.
November 1938 wurden in Barth die I. und IV. / Lehrgeschwader 1 aufgestellt. In
Vorbereitung auf den Polenfeldzug wurde die I. Gruppe des Lehrgeschwaders 1 am
12. August 1939 nach Königsberg verlegt. Die IV. / Lehrgeschwader 1 wurde am 25.
August 1939 nach Stolp-Reitz verlegt. Zur Führung des Betriebes auf dem
Fliegerhorst wurde zu Kriegsbeginn das Flugplatzkommando der
Fliegerhorstkommandantur A (o) 10/III auf den Horst verlegt. Bereits am 19.
September 1939 kehrte die I. (Zerstörer) / Lehrgeschwader 1 nach Barth zurück.
Sie verlegte am 22. September 1939 weiter in den Westen. Am 29. September 1939
kehrte auch die IV. (Stuka) / Lehrgeschwader 1 nach Barth zurück und verlegte im
Februar 1940 nach Kirchhellen verlegt. In Barth wurden anschließend diverse
Kampfgeschwader auf die neue Ju88 umgerüstet. Dies waren: II. / Kampfgeschwader
30, III. / Kampfgeschwader 4, II. / Kampfgeschwader 51, I. / Kampfgeschwader 54
und III. / Kampfgeschwader 30. Am 1. März 1940 wurde in Barth die
Ergänzungskampfgruppe 5 mit Stab, 1. und 2. Staffel aufgestellt. Am 15. Oktober
1940 wurde eine 3. Staffel aufgestellt. Die Ergänzungskampfgruppe 5 wurde am 31.
Mai 1941 aufgelöst. Auch die Umrüstungen der Kampfgeschwader war bis zum 9. Juni
1940 abgeschlossen. Anschließend wurde es vorerst ruhig auf dem Horst. Erst im
Oktober 1940 wurden der Stab und die 3. / Küstenfliegergruppe 106 auf den Horst
verlegt, um ebenfalls auf die Ju 88 A umzurüsten. Im April 1941 folgte die 1. /
Küstenfliegergruppe 106. Vom 10. - 15. November 1941 lag die Lehrkette der I. /
Kampfgeschwader 27 zur Umschulung in Barth.
Ab Januar 1941 nutzte die Flugzeugführerschule C 17 der Fliegerhorst Barth bis
zur Einstellung des Schulbetriebes im Juli 1944 den Platz als Arbeitsplatz. Vom
1. April 1941 an wurde in Barth die 12. / Kampfgeschwader 54 aufgestellt. Am 1.
Juni 1941 verlegte die Staffel nach Lagerlechfeld.
1942 wurde im Süden des Rollfeldes eine 1.200 m lange Start- und Landebahn
gebaut. Außerdem wurden Flugzeughallen am Nordrand des Rollfeldes für die
Produktion von Flugzeugteilen errichtet. Fünf oder sechs Kasernenblöcke im
Kasernenbereich wurden mit Stacheldraht umzäunt und rund 6.000 KZ-Häftlinge
mußten hier Flugzeugteile fertigen.
Am 1. Mai 1943 wurde in Barth dann die III. 7 Lehrgeschwader 1 nach ihrem
Einsatz in Rußland aufgefrischt. Im Juli 1943 verlegte zusätzlich die II. /
Kampfgeschwader 77 auf den Platz, um ebenfalls aufgefrischt zu werden. Ende 1944
wurde es leer auf dem Platz. Nur die Flugzeugfertigung befand sich noch am
Platz. Im Januar 1945 kam das Restkommando der Flugzeugführerschule B 4 aus
Sprottau nach Barth, um im selben Monat nach Hagenow weiter zu ziehen. Vom 22.
Januar - 4. Februar 1945 lagen Teile der Flugzeugführerschule B 5 auf dem Platz.
Im März 1945 kamen die Reste der 6. / Jagdgeschwader 103 nach Barth, bis die
Staffel Ende März 1945 aufgelöst wurde. Am 28. April1 945 kam noch die III. /
Schlachtgeschwader 1 auf den Platz, um gegen die Rote Armee eingesetzt zu
werden. Am 12. April 1945 verlegten Teile des II. / Lehrgeschwader 1 auf den
Platz. Am 1. Mai 1945 wurde der Fliegerhorst schließlich von der Luftwaffe
geräumt. Am 2. mai 1945 rückte die Rote Armee auf dem Platz ein.