Standort Tilsit

Infanterie-Kaserne
Dragoner-Kaserne

Artillerie-Kaserne
Radfahrer-Kaserne
Feldflugplatz Tilsit-Ost
Feldflugplatz Tilsit-West

 

Die STadt Tilsit liegt im nördlichen Ostpreußen. Heute heißt die Stadt Sowetsk und liegt in Kaliningrad. Die Stadt Tilsit wurde 1885 Garnisonsstadt, als die Kaserne in der Stolbecker Straße bezogen wurde. 1901 kam das Infanterieregiment 41 nach Tilsit in die neue Kaserne Stolbecker Straße. 1920 kam dann das Dragonerregiment I Tilsit. An der Tilszele entstand die Militärbadeanstalt. Die alte Inf.-Kaserne in der Stolbecker Straße wurde Polizei-Kaserne. 1935 kam das III. Bataillon des IR 43 nach Tilsit (Stolbecker Straße). 1939 übernahm die Luftwaffe den hier gelegenen Verkehrslandeplatz als Feldflugplatz Tilsit-West. 1944 kam der Feldflugplatz Tilsit-Ost hinzu. Bereits am 22. und 23. Juni 1941 sowie im Juni 1942 wurde Tilsit durch sowjetische Fernflieger attackiert. Den ersten schweren sowjetischen Bombenangriff während des Zweiten Weltkriegs musste die Stadt nachts am 20./21. April 1943 über sich ergehen lassen, dem im Juli und August 1944 weitere Großangriffe folgten. Ab Juli erfolgte die Evakuierung von Tilsit, zunächst von Frauen mit Kindern. Im Oktober 1944 war die Front bis an die Memel vorgerückt. Tilsit wurde zur Frontstadt erklärt, die restliche Zivilbevölkerung weitgehend ausgeschleust. Die seit dem Jahr 1900 von dem Unternehmen E-Werk und Straßenbahn Tilsit AG betriebene Straßenbahn stellte ihren Betrieb ein. Nach einem heftigen Artilleriebombardement, das – zusammen mit den schweren Bombenschäden – die Stadt bis zu 80 % zerstörte, wurde Tilsit am 20. Januar 1945 von sowjetischen Truppen eingenommen. Aufgrund des Potsdamer Abkommens kam die Stadt zusammen mit den nördlichen Teilen Ostpreußens vorbehaltlich eines Friedensvertrags zur Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik der Sowjetunion.

 

Fronttruppenteile

Ausbildungs-/Infanterie-Regiment 22

III./Infanterie-Regiment 43

Stab/Reiter-Regiment 1

Radfahr-Abteilung 1

Stab/Radfahrer-Bataillon 1 (Infanterie)

Stab/Radfahrer-Bataillon 1 (Kavallerie)

III./Artillerie-Regiment 1

I./Artillerie-Regiment 21

395. Infanterie-Division

Festung Infanterie-Fla-Bataillon 809

Alarm-Einheit Tilsit

Festungs-Pionier-Bataillon Tilsit

Transport-Begleit-Bataillon 902

Sicherungs-Bataillon 667

Landesschützen-Bataillon 213

Verfügungs-Kompanie Tilsit

Stab/Jagdgeschwader 51

Heimat-Flak-Abteilung 21/I

schwere Heimat-Flak-Batterie 228/I

schwere Heimat-Flak-Batterie 229/I

schwere Heimat-Flak-Batterie 230/I

Sperrfeuer-Batterie 39

Stab, I. und II. / Schlachtgeschwader 4

4. / Aufklärungsgruppe 33

4. / Aufklärungsgruppe 31

II. / Kampfgeschwader 77

III. / Schlachtgeschwader 3

 

Ersatztruppenteile

Sanitäts-Staffel

Ausbildungs-Leiter Tilsit

Heeresfachschule (V.W.)

Heeresfachschule (V.)

Infanterie-Ersatz-Bataillon 312

Grenadier-Ersatz-Bataillon 312

Reserve-Infanterie-Bataillon 312

Infanterie-Ersatz-Bataillon 492

Infanterie-Ersatz-Bataillon 493

Artillerie-Ersatz-Abteilung 161

Landesschützen-Ersatz-Bataillon 1

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Wehrbezirks-Kommando (WK I, Wehrersatzbezirk Königsberg. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Tilsit, Heinrichswalde und Memel.) (Bis August 1941)

Wehrbezirks-Kommando (WK I, Wehrersatzbezirk Königsberg. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Tilsit und Memel.) (Ab August 1941)

Wehrmeldeamt (WK I, Wehrbezirk Tilsit. Zuständig für den Stadtkreis Tilsit und den Landkreis Tilsit-Ragnit.) (Bis August 1941)

Wehrmeldeamt (WK I, Wehrbezirk Tilsit. Zuständig für den Stadtkreis Tilsit und den Landkreis Tilsit-Ragnit und Elchniederung.) (Ab August 1941)

Wehrmachtfürsorgeoffizier

Heeres-Standort-Verwaltung

Heeres-Verpflegungs-Amt

Kampf-Kommandant Tilsit

 

Einrichtungen



 

Literatur und Quellen:

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 1. Biblio-Verlag Osnabrück 1996

Mattiello Ginfranco: Fliegerhorstkommandanturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935-1945, Biblio-Verlag Osnabrück

Reichsgesetzblatt 1941 Teil I, Seiten 397 ff.

 "Verordnung über die Wehrbezirkseinteilung für das Deutsche Reich" vom 15. September 1939, veröffentlicht im Reichsgesetzblatt