Standort Maalöy

 

Der Ort Maalöy liegt am Nordfjord im Westen Norwegens. Am 27. Dezember 1941 wurde im Raum Maalöy durch britische und norwegische Streitkräfte das Unternehmen "Archery" durchgeführt. Ziele der Briten bei diesem Unternehmen waren:
- Zerstörung der militärischen und wirtschaftlichen Einrichtungen im Bereich der Insel Vaagsöy
- Beunruhigung der Küstenverteidigung der südnorwegischen Küste
- Ablenkung der deutschen See- und Luftstreitkräfte von dem gleichzeitig ablaufenden Unternehmen "Anklet"
Zur Erfüllung dieser Ziele setzte die britische Führung ein: Marineverband mit dem Kreuzer "Kenya", den Zerstörern "Onslow", "Oribi", "Offa" und "Chiddingfeld" sowie den Landungsbooten LSI "Prince Charles" und LSI "Prince Leopold", Landungsstreitkräfte, bestehend aus Führungsstab der Special Service Brigade, Fernmeldedetachement des Signal Section der Special Service Brigade, das gesamte 3. Commando, 2 Troops des 2. Commando, Sanitäts-Detachement vom 4. Commando, Pionier-Detachement vom 6. Commando, Detachement spezialausgebildeter Soldaten der Kompanie Linge, Offiziere der Spezialabteilung MI 9 sowie Angehörige der Presse, insgesamt 51 Offiziere und 525 Unteroffiziere und Mannschaften. Gedeckt wurde die Landung durch Einheiten der Royal Airforce.
Auf deutscher Seite waren im Raum Maalöy/ Vaagsöy stationiert: Heeresküstenbatterie 894 auf der Insel Maalöy, 9. / Marine-Artillerie-Abteilung 504 auf Rugsundöy und die Heeresküstenbatterie 950 im Norden der Insel Vaagsöy. In Maalöy lagen zudem zudem der Stab des III. Bataillons / Infanterie-Regiment 742, Kompaniechef 11. / Infanterie-Regiment 742, 3. Zug 11. / Infanterie-Regiment 742, verstärkt durch zwei sMG, insgesamt 3 Offiziere und 92 Unteroffiziere und Mannschaften. Im Alarmfall hatten diese Kräfte den Infanterie-Stützpunkt im Süden der Stadt zu besetzen. Zwei weitere Infanterie-Stützpunkte dienten als sMG-Stände und befanden sich nördlich der Stadt. Auf der Insel Maalöy lag zudem eine Marinesignalstelle und die Flugwache B 23 der Luftwaffe. Auf der vorgelagerten Insel Husevaagöy lag ein vorgeschobener Infanterieposten aus 1 Unteroffizier und 11 Mannschaften der 10. / Infanterie-Regiment 747.
Am 27. Dezember 1941 liefen die britischen Streitkräfte in den Vaagsfjord ein. Gleichzeitig bombardierten britische Flugzeuge und der Kreuzer "Kenya" ab 9.30 Uhr die Stellungen der 9. / Marine-Artillerie-Abteilung 504 auf Rugsundöy. Nach dem Bombardement landeten die Briten an folgenden Punkten:
Landeplatz Halnaesvik: Hier sollte eine Geschützstellung der Marine ausgeschaltet werden, diese war aber verlegt worden. Die Landung verlief ohne Verluste für die Briten, auf deutscher Seite gerieten zwei Matrosen verwundet in Gefangenschaft.
Landeplatz Insel Maalöy: Die hier liegende Heeresküstenbatterie 894 lag seit 9.48 Uhr unter britischem Schiffsfeuer. Im Schutz des Artilleriefeuers landeten die Briten 8 Offiziere und 132 Mann. Diese kämpften die deutschen Artilleriestellungen nieder und hatten die Insel bis 10.24 Uhr gesichert. Im Anschluss wurden alle militärischen Einrichtungen auf der Insel zerstört. Auf der Insel wurden 33 deutsche Soldaten gefangen genommen, zum Großteil Angehörige der Heeresküstenbatterie 894.
Landeplatz Ort Maalöy: In Maalöy landeten die Briten 18 Offiziere und 192 Mannschaften. Es kam zum Häuserkampf um den Ort, bei dem der Kommandeur des III. Bataillons sowie der Kommandeur der 11. Kompanie des Infanterie-Regiment 742 fielen. Im Zuge der schweren Kämpfe musste die deutsche Infanterie (3. Zug 11. / IR 742 und Stab III. / IR 742) wegen der drohenden Gefahr, eingekreist zu werden, langsam in höheres Gelände ausweichen. Die Kämpfe dauerten bis in den Nachmittag an. Nachdem die Briten ihre wirtschaftlichen Ziele zerstört hatten, schifften sie sich wieder ein. Im Gegenzug besetzte die deutsche Infanterie wieder den Ort. Gegen 15.00 Uhr war das britische Landungsunternehmen beendet und die britischen Einheiten zogen sich nach Westen auf das Meer zurück. In der Zwischenzeit war es auf See ebenfalls zu Kämpfen zwischen deutschen und britischen Einheiten gekommen. Dabei wurden die deutschen Vorpostenboote Vp 5108 "Föhn" und Vp 5102 "Donner"  von britischen Schiffen versenkt, dazu 1 Schlepper und 5 Dampfer mit 14.000 t von den Engländern versenkt bzw. von der eigenen Besatzung versenkt.
Insgesamt betrugen die deutschen Verluste an Gefallenen 12 Offiziere und 42 Unteroffiziere und Mannschaften, an Verwundeten 6 Offiziere und 31 Unteroffiziere und Mannschaften und an Vermissten 11 Offiziere und 120 Unteroffiziere und Mannschaften, von denen insgesamt 98 Mann in Gefangenschaft gingen. Die Briten hatten 69 Tote und 56 Verwundete zu beklagen. 77 norwegische Freiwillige gingen mit den Briten nach England.

 

Fronttruppenteile

III. / Infanterie-Regiment 193

Stab Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 505

III. / Infanterie-Regiment 742

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Ortskommandantur Maarloy

 

Einrichtungen