Werfer-Regiment 56

 

Feldpostnummern: 1943 wurden die Einheiten des Regiments in der Feldpostübersicht eingetragen. Es ist unklar, welche Nummer der Kolonne I und Kolonne II gehörten, da beide nur als Kolonne eingetragen wurden. Am 29. Dezember 1943 wurde auch eine 23. (Panzer) Batterie eingetragen. Diese wurde bereits am 31. Januar 1944 wieder gestrichen. Am 14. März 1944 wurde die 21. (Panzer) Batterie in 21. (Sf) Batterie umbenannt. Am 14. März 1944 wurde dann eine 23. (Sf) Batterie eingetragen, welche aber am 11. Mai 1944 auch wieder gestrichen wurde. Alle Kolonnen wurde am 2. Januar 1945 gestrichen.

Einheit Feldpostnummer
Regimentsstab 58700
Stabsbatterie 58700 A
Stab I. Abteilung 57380
Stabsbatterie 57380 A
1. Batterie 58532
2. Batterie 59044
3. Batterie 57081
Kolonne I 57988
Stab II. Abteilung 59475
Stabsbatterie 59475 A
4. Batterie 56907
5. Batterie 59764
6. Batterie 58805
Kolonne II 58694
Stab III. Abteilung 59711
Stabsbatterie 59711 A
7. Batterie 56831
8. Batterie 58188
9. Batterie 57802
Kolonne III 59945 gestr. Jan/45
21. (Panzer) Batterie 58594 bis Mär/44
21. (Sf) Batterie ab Mär/44 58594
23. (Panzer) Batterie ab Dez/43 32643 gestr. Jan/44
23. (Sf) Batterie ab Mär/44 07548 gestr. Mai/44

Das Werfer-Regiment 56 wurde am im Juni und Juli 1943 im Raum Celle - Uelzen aufgestellt. Das Regiment wurde durch die Aufstockung der Werfer-Abteilung 56 auf zwei Abteilungen durch das LXXXVI. Armeekorps  aufgestellt. Dabei bildete die bisherige Werfer-Abteilung 56 die I. Abteilung. Die II. Abteilung entstand zum Teil aus der selbständigen Werferbatterie (mot) 287. Das Regiment erhielt bei seiner Aufstellung auch gleich eine 21. Panzerwerfer-Batterie. Am 10. August 1943 erhielt das Regiment dann auch noch eine III. Abteilung.  Diese wurde aus dem Ersatz- und Feldheer aufgestellt. Im August und September 1943 wurde das Regiment, dessen Ausbildung noch nicht vollständig abgeschlossen war, nach Frankreich in den Raum Angouleme - Cognac - Reignac - Barbezieux verlegt. Hier wurde die Ausrüstung und der Fahrzeugbestand vervollständigt und die Ausbildung weiter vorangetrieben. Ab dem 19. Oktober 1943 wurde das Regiment dann im Eisenbahntransport nach Oberitalien verlegt. Vom 23. bis 25. Oktober wurde es im Raum Florenz (Ficulle, Rimini, Ancona) entladen. Von den Orten marschierte das Regiment in den Einsatzraum, zunächst unter der Einsatzbezeichnung "Sicherung Mittelitaliens". Am 4. November bezog die II. Abteilung die ersten Feuerstellungen in einem Apfelsinengarten am Volturno mit B-Stelle am Girigliano. Am 12. November machte die Abteilung Stellungswechsel nach Castelforte, am 22. November nach Itri-Minturno am Golf von Formia-Gaeta. Hier erhielt die Abteilung erstmals Feuer durch feindliche Schiffsgeschütze. Die III. Abteilung war in dieser Zeit an der Sangromündung und bei Lanciano - Ortona - Rocca an der Adria eingesetzt. Zwei Tage vor Weihnachten verlegte die II. Abteilung über Pontecrovo - Avezzano an die Adria und bezog Bereitstellungen bei Pescara. Am 24. Dezember lag sie dann in Feuerstellungen bei Ortona. Bis zum Ende des Jahres gab es noch mehrfache Stellungswechsel beim Absetzen der deutschen Truppen. 1944 wurde das Regiment dann in die Albaner Berge verlegt, wo es im Januar 1944 an der Abwehrschlacht am Rapido und Garigliano teilnahm. Während der Einsätze am Landekopf Anzio-Nettuno bis Mai 1944 bezog das Regiment Feuerstellungen ber Aprilla, an der "Schotterstraße", Ardea, Littoria, Mussolini-Kanal. Während eines Stellungswechsels bei Aprilla verlor die 6. Batterie bei einer Gefechtsstärke von 30 Mann die Hälfte ihres Bestandes. Am 23. Mai wurde das Regiment über Pontecorvo nach Cassino verlegt, wo es Stellungen im Belmonte-Tal bezog. Da die Stellungen teilweise vom Gegner einsehbar waren, lagen sie oftmals unter schwerem Beschuß. Am 25. Mai brachen britische Truppen im Lirital durch, wobei viele Fahrzeuge des Regiments verloren gingen. Einzelne Werfer mußten gesprengt werden. Das Regiment mußte sich über Acre - Frosinone - Valmonte - Palestrina - Tivoli - Bolsena See - Orvieto - Perugia zurückziehen. Die neue Auffangstellung wurde am 3. Juni erreicht. Das Regiment wurde hier der 90. leichten Division unterstellt. Das weitere Absetzen führte das Regiment in den Raum Pistoia - Posa - Prato, wobei die Jagdbomberangriffe immer weiter zunahmen. Am 11. Juni wurde dieser Raum bei Florenz erreicht. Ab dem 21. Juni wurde das Regiment mehrmals eingesetzt. Infolge schwerer Verluste mußten mehrere Batterien zusammengelegt werden. Am 24. bis 25. Juni bezog die II. Abteilung Feuerstellungen bei Casole d'Elsa in einem Bachtal. Das Regiment hatte sich hier mehrerer Panzerangriffe im Nahkampf zu erwehren. Am 29. Juni wurde das Regiment bei Pommerance eingesetzt und am 3. Juli nach Siena verlegt, wo es eine Ruhestellung bezog. Die II. Abteilung wurde hier mit dem 15-cm-Werfer ausgerüstet. Am 13. Juli wurde das Regiment bei der 90. leichten Division bei Villa Magna eingesetzt. Hier hatte es schwere Verluste. Am 20. Juli wurde das Regiment in der Nähe von Florenz am Arno eingesetzt, ab dem 26. Juli wurde es zu Schanzarbeiten im Appenin eingesetzt. Teile des Regiments lagen zur Auffrischung im Raum Modena. Anfang August 1944 bezog das Regiment am Arno Feuerstellungen und wurde anschließend an die Via Emiloia verlegt. Im August und September beteiligte sich das Regiment bei den Abwehrkämpfen bei San Marino, Cesena, Rimini, Santarcangelo, Sarignano, Viserba, Cesna, Bellaria. Dabei hatte es starke Verluste durch alliierte Bomberverbände und Jagdbomber. Bis Mitte Dezember folgten Rückzugskämpfe entlang der Via Emilia. Durch verstärkte Angriffe mit Bomben und Phosphorgranaten auf die Werferstellungen gab es erneut schwere Verluste, so dass einige Batterien kaum noch einsatzfähig waren. Anfang Dezember wurde der Kommandeur der III. Abteilung, Major Lichtenberg, irrtümlich von einer Wache in Paduza erschossen. Um den 20. Dezember lag das Regiment in der Linie Imola - Castel - Bolognese - Santerno - Comacchio. Diese Stellungen wurden fast ein viertel Jahr lang beibehalten. Anfang April erhielt die III. Abteilung den Auftrag, den feindlichen Aufmarsch und Vorratslager mit aller zur Verfügung stehenden Munition zu bekämpfen. In drei Tagen wurden 8.000 Schuß verschossen. Am 11. / 12. April begann der erwartete feindliche Angriff mit massiven Bombenangriffen und Panzerangriffen entlang des Senio und an der Via Emilia. Vier Tage später wurde Imola geräumt. Durch ständige Jagdbomberangriffe erlitt das Regiment wieder schwere Verluste. Die 9. Batterie bestand nur noch aus dem Chef, 3 Wachtmeistern und 12 Soldaten. Davon fielen bei Medicina der Chef, ein Wachtmeister und fünf Mann. Am 16. April stand das Regiment in der Linie Medicina - Comacchio-See. Auf Grund eines Brigadebefehls wechselten die Kommandeure der Werfer-Regimenter 56 und 71 untereinander. Das Regiment und die I. Abteilung erreichten bei Lusiena den Po, die II. Abteilung bei Revere / Alberone. Die III. Abteilung ging in der Nacht zum 24. April bei Ro über den Po. Die 8. Batterie wurde auf Brigadebefehl zum Verschuß der restlichen Munitionsbestände südlich des Po im Morgengrauen des 24. Aprils eingesetzt und mußte nach dem Verschuß alles Material und die Werfer sprengen. Mehr oder weniger selbständig gingen die Abteilungen in nördlicher Richtung zurück. Die I. Abteilung wurde am 26. April in Verona von Partisanen angegriffen und hatte Verluste. Anschließend erreichte sie am 29. April die Brenta. Die II. Abteilung war am 25. April in Leggnago, wurde am 27. April in Padua von Partisanen überfallen und erreichte am 1. Mai Feltre. Die III. Abteilung ging am 27. April über die Etsch. Bei Bassano war die letzte Auffanglinie des Regiments vor der Kapitulation. Die III. Abteilung erreichte im Brenta-Tal aufwärts ohne die 8. Batterie über Cortina, Rolle Paß am 30. April nach Bozen. Im Südteil Bozens kam es zu einem letzten Einsatz gegen Partisanen. Anschließend gingen alle Teile des Regiments in die Gefangenschaft.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war anfangs die Nebel-Ersatz-Abteilung 1 in Celle, Wehrkreis XI, zuständig.1944 übernahm die Werfer-Ersatz-Abteilung 4 im Munsterlager, Wehrkreis X, diese Aufgabe.


Kommandeure:

Oberst Schäffer Juni 1943

Oberst Rockstroh Sommer 1944

April 1945 Timpke