SS-Werfer-Abteilung 505
An Stelle der ursprünglich für
das Gen.Kdo. V.SS-Geb.A.K. vorgesehenen Korps-Werfer-Abteilung 105 wurde im
August 1944 im Raum Ebstorf bei Celle mit der Aufstellung der
SS-Werfer-Abteilung 505 als „Sondertruppe der Reichsführung-SS“ begonnen.
Die überwiegende Mehrzahl der Rekruten entstammte
den volksdeutschen Siedlergebieten am Schwarzen Meer.
Gliederung:
Abteilungsstab
Stabs-Batterie
1. – 4.Werfer-Batterie (mit je 6 15 cm-Werfer 41)
le. Werfer-Kolonne
Instandsetzungsstaffel
Kommandeur war zunächst der SS-Hstuf. Weiss von
August bis Ende September 1944, ab Ende September 1944 der SS-Stubaf. Dr.
Hans-Peter des Courdes
Stab der SS-Werfer-Abteilung 505 in Ebstorf,
Uelzen, im Oktober 1944
Kdr. Stubaf. Dr. des Coudres mit Deutschem Kreuz
in Gold
Adjutant Ustuf. Stelzer,
1.Bttr. Hstuf. Lohrengel
2.Bttr. Ostuf. Wille
3.Bttr. Ostuf. Reibe
4.Bttr. Ostuf. Unglert
Die seit August 1944 im Raum Ebstorf bei Celle
aus Angehörigen der SS-Werfer-Ausbildungs- und Ersatz-Abteilung unter dem
SS-Hauptsturmführer Weiss, ab Ende September unter dem von der
SS-Werfer-Abteilung 502 zuversetzten SS-Sturmbannführer Des Coudres aufgestellte
SS-Werfer-Abteilung 505 Abteilung konnte im Januar 1945 mit Stab,
Stabsbatterie,
vier Batterien mit je sechs Werfern 15 cm-41,
der leichten Kolonne und
der Instandsetzungsstaffel einsatzbereit gemeldet
werden.
Kurz danach hatte sie bereits am 26.Januar 1945
ihren Einsatzbefehl erhalten und war am 27.Januar 1945 an die Oderfront
abtransportiert worden.
Am 31.Januar 1945 im Raum Frankfurt/Oder
ausgeladen, wurde die Abteilung ab dem 2.Februar 1945 zunächst im Raum Lebus,
nördlich Frankfurt/Oder, eingesetzt.
17.01.1945 – 29.01.1945 Verlegung an die
Oderfront. Entladung in Groß-Gastrose
Beziehen von Ortsunterkünften im Raum
Groß-Gastrose, u.a. 1.Batterie in Niemitsch.
30.01.1945 – 31.01.1945 Verlegung in den Raum
Frankfurt/Oder – Lebus. Gefechtsstand in Lebus, Aufteilung in die Werfergruppen
I „Lohrengel“ (1. u. 3.Bttr.)
II „Unglert“ (2. u. 4.Bttr.)
01.02.1945 – 16.04.1945 Stellungskämpfe an der
Oder, vom
1.2. – 10.2.1945 im Raum Lebus, vom
10.2. – 16.4.1945 im Raum südlich Frankfurt/Oder.
Unterstellung:
02.02. – 10.02.1945 V.SS-Geb.A.K., 9.Armee, H.Gr.
Weichsel
10.02. – 22.02.1945 Div. Regener, V.SS-Geb.A.K.,
9.Armee, H.Gr. Weichsel
ab 10.02.1945 wechselnde Unterstellungen unter
SS-Art.Rgt. 32 bzw. Stab Werfer-Brigade/9.Armee, H.Gr. Weichsel
11.02.1945 Sonntag wird auch die
SS-Werfer-Abteilung 505 den Einsatzraum südlich Frankfurt/Oder verlegt.
Im Rahmen der Abteilung waren die 1.und die
3.Batterie unter Führung des SS-Hauptsturmführers Lohrengel zu einer
Werfergruppe I, die 2.und 4.Batterie unter dem SS-Obersturmführer Unglert zu
einer Werfergruppe II zusammengefasst worden. Die Mannschaft dieser Abteilung
bestand vornehmlich aus Schwarzmeerdeutschen.
Eine Batterie war mit
6 Werfern 15 cm 41
1 Pak 5 cm
1 schweren MG
5 leichten MG
10 Pkw
14 Lkw
ausgestattet. Dazu kamen noch Panzerabwehrwaffen
(Panzerfäuste), Sturmwaffen und die infanteristische Ausrüstung der Männer
(Gewehre usw.)
Nachdem die Werfergruppe I am 10.Februar 1945 aus
dem Raum ostwärts Mallnow über Schönfließ, Wulkow, Boosen und Lichtenberg nach
Markendorf verlegt worden war, erfolgte am 11.Februar 1945 der Wechsel in
Stellungen nördlich Unter-Lindow. An diesem 11.Februar 1945 fiel bereits der VB
der Werfergruppe, der SS-Untersturmführer Pflaumer, der in Unter-Lindow
bestattet wurde.
Die Stellung der Werfergruppe I in Unter-Lindow,
bestens gelegen am Rande einer kleinen Schonung, wurde ausgebaut, auch die
Werfergruppe II des SS-Obersturmführers Unglert befand sich hier im Einsatz,
wobei aber keine weiteren Angaben über sie vorliegen. Die Abteilung blieb bis
zum 16.April 1945 in diesem Raum.
13.02.1945 Dienstag Die Werfergruppe I der
SS-Werfer-Abteilung 505 schoss aus ihrer Feuerstellung am 13.Februar morgens und
abends je eine Halbsalve auf feindliche Ansammlungen im Raum ostwärts
Unter-Lindow.
14.02.1945 Mittwoch Am 14.Februar 1945 erfolgte
ein Angriff der SS-Division „30.Januar“ auf Wiesenau. Der Angriff wurde durch
alle schweren Waffen, vor allem aber durch Werfer entscheidend unterstützt.
Allein die 1.Batterie der Werfergruppe I der SS-Werfer-Abteilung 505 verschoss
hierbei 800 Schuss – bei den sich bereits bemerkbar machenden schlechten
Munitionsverhältnissen ein enormer Aufwand.
15.02.1945 Donnerstag erfolgte durch die
Werfergruppe I der SS-Werfer-Abteilung 505 ein Einschiessen und
Wirkungsschiessen auf den Raum Wiesenau.
Laut der Meldung der Heeresgruppe Weichsel g.Kdos.
Nr. 48/45 3.Ausfertigung, Gliederung der Artillerie des AOK 9, Stand 15.2.1945
SS-Werfer-Abteilung mot 505 mit 24 Werfern unter
SS-ARKO 21, V.SS-Geb.Korps
16.02.1945 Freitag Laut Gliederung der Artillerie
des AOK 9, g.Kdos 54/45 5.Ausfertigung Stand vom 16.2.1945
SS-Werfer-Abteilung mot 505 mit 24 Werfern unter
Stab SS-ARKO 21, V.SS-Geb.Korps
17.02.1945 Samstag versuchte der Russe, den Raum
vor Wiesenau wieder zu gewinnen und zu durchbrechen. Es wurde sofort mit einem
konzentrischen Feuer geantwortet, an dem unter anderem auch die Werfergruppe I
der SS-Werfer-Abteilung 505 beteiligt war. Damit wurde der Angriffserfolg
vereitelt. – Für die kommende Zeit blieb es dann im Abschnitt der
SS-Werfer-Abteilung 505 ruhig.
Laut Heeresgruppe Weichsel, g.Kdos Ia/Id Nr. 705,
Gliederung A.O.K. 9 Stand vom 17.2.1945, 20 Ausfertigungen, 1. Ausfertigung,
unterstand im Rahmen des V.SS-Gebirgs-Korps die SS-Werfer-Abt. 505 der Division
Regener
24.02.1945 Samstag bezog der Batterietrupp der
1.Batterie der Werfergruppe I der SS-Werfer-Abteilung 505 bis zum 26.Februar
1945 VB vor Wiesenau. Es konnten unter anderem russische Fernsprechleitungsleger
und feindliche Beobachter im Kirchturm von Wiesenau beobachtet werden.
Zur Gliederung der Artillerie des A.O.K. 9, 78/45
g.Kdos. Stand 24.2.1945, Ia Tgb.Nr. 2000/45 g.Kdos v. 25.2.1945:
Nach diesem Gliederungsbild waren beim
V.SS-Geb.Korps eingesetzt:
SS-Werfer-Abt. 505 (vierundzwanzig 15 cm Werfer)
im Abschnitt der Div. Raegener
Die Werfergruppe Kreischer hatte dabei elf 15 cm
Werfern
In der Chronik der SS-Werfer-Abteilung 505 ist zu
lesen: „ … Die während der Februareinsätze befohlenen Unterstellungen, u. a.
unter den Art.Kdr. „30.Januar“ waren zeitweise sehr bedenklicher Art, da die
befehlsgebenden Stellen keine Ahnung vom taktischen Einsatz der Werfer-Waffe
hatten. – Der Kommandierende General/V.SS-Geb.Korps, SS-Gruppenführer (so im
Org., richtig „Obergruppenführer und General der Waffen-SS und Polizei
Friedrich) Jeckeln, den die Abteilung allerdings nie zu Gesicht bekam, stand dem
gesamten Kampfgeschehen in seinem Abschnitt ahnungslos gegenüber. …“
26.02.1945 Montag kehrt der seit dem 24. vor
Wiesenau liegende Batterietrupp der 1.Batterie der Werfergruppe I der
SS-Werfer-Abteilung 505 zur Feuerstellung nördlich Unter-Lindow zurück, ohne
dass sich etwas Besonderes ereignet hätte.
Die Feuerstellung wurde allmählich für einen
längeren Aufenthalt ausgebaut und eingerichtet. Grosse und geräumige Bunker, die
im Laufe der Zeit beinah ein kleines Städtchen für sich ausmachten, wurden
gebaut. Selbst sinnvolle Namen wie „Zur Molle“, „Koordinaten-Klause“,
„Stehbier-Halle“, „Gemeindehaus“, „Invalidenheim“ und ähnliche duften nicht
fehlen. – Obwohl der Russe täglich seine Beobachtungsflugzeuge kreisen ließ,
wurde die Feuerstellungen der SS-Werfer-Abteilung 505 nicht ausgemacht. Da es
während der nachfolgenden Wochen überraschend ruhig blieb, wurde sogar der
Unterricht aufgenommen, um die Ausbildung der Truppe nunmehr in jeder Beziehung
zu vervollständigen.
SS-Unterscharführer Würzburg, die Sturmmänner
Führerbewerber Schneider, Totzeck und Speer betätigten sich als „Oberlehrer“.
Inzwischen traf auch die Pak und ein schweres MG für die Abteilung ein.
Das Treiben in der Feuerstellung bei Unter-Lindow
ähnelte mehr dem einer Übung als der rauen Wirklichkeit. Nur wenige Kilometer
von den feindlichen Linien wurde über „BWE mit oder ohne Rechenzettel“,
„Streckenzug“ und „Einrichtungsverfahren“ unterrichtet.
Die Trosse des Stabes der SS-Werfer-Abteilung 505
und den gesamten Nachschub der Abteilung führte der Truppenarzt,
SS-Hauptsturmführer Möbius. Beim Transport von Ebsdorf aus wurde er zunächst
nach Frankfurt/Oder geleitet. Da für die Kampfbatterien beim ersten Einsatz
keine infanteristischen Sicherungen vorhanden waren, wurden aus den
Trosseinheiten Unterführer und Männer herausgezogen und dazu eingesetzt. Auch
hier lag der Trossraum zeitweilig unter russischem Artilleriefeuer.
Während die Kampfeinheiten im Raum Finkenheerd
lagen und sich in Bunkern eingerichtet hatten, lag die Instandsetzungsstaffel in
dem OT-Lager Müllrose. Der Tross sämtlicher Batterien war im Herrenhaus des
Gutes Pilgram untergebracht. Die Verbindung zur Abteilung und zu den Batterien
war durch Funk hergestellt.
Unter Leitung des Unterscharführers Land und des
Sturmmannes Pflanzer überwachten die Schwarzmeerdeutschen aufgrund ihrer sehr
guten russischen Sprachkenntnisse den russischen, teils offen gegebenen
Funkverkehr. So konnte der Abteilungskommandeur sehr genau über die russischen
Vorhaben unterrichtet werden. Die weitergegebenen Meldungen wurden aber vom
Korps gar nicht beachtet, vielmehr belächelt.
Der durch russische Flak abgeschossene Oberst
Rudel wurde als erstes nach seinem Abschuss durch den Abteilungsarzt der
SS-Werfer-Abteilung 505, Hauptsturmführer Möbius, bei Schönfließ betreut.
Die Luftangriffe der Russen verschonten aber auch
den Tross nicht. Hierbei fiel der Fahrer des Verwaltungsführers, des
SS-Obersturmführers Löffler, der Sturmmann Nicolai. Er wurde an der Straße nach
Müllrose beigesetzt.
Hauptsturmführer Möbius fiel schließlich bei
einem freiwilligen Spähtrupp, den er ärztlich betreuen wollte.
Im Laufe des Monats März 1945 ergab die
Aufklärung, dass die Russen an der HKL der Division auf 1 Kilometer Frontbreite
rund 1 200 Rohre Artillerie konzentriert hatten. Außerdem ließen die eigenen
Beobachtungen auf starke Infanterie- und Panzereinheiten in der HKL schließen.
25.03.1945 Sonntag wird die Ruhe bei der
Werfergruppe I der SS-Werfer-Abteilung 505 durch eine Salve auf Wiesenau „ein
wenig“ unterbrochen.
26.03.1945 Montag schießt die Werfergruppe I der
SS-Werfer-Abteilung 505 vier Salven auf Schwettig.
27.03.1945 Dienstag schießt die Werfergruppe II
der SS-Werfer-Abteilung 505 eine Salve auf Wiesenau. – „Dann ging es allerdings
im alten Trott weiter“.
Ob der Mangel an Werfermunition diese geringe
Einsatztätigkeit der SS-Werfer-Abteilung 505 verursachte, darüber geht nichts
aus den Unterlagen über die Abteilung hervor.
08.04.1945 Sonntag gab die Werfergruppe I der
SS-Werfer-Abteilung 505 nochmals um 1.00 Uhr eine Salve auf Wiesenau ab.
Am 13.April 1945 begann der Russe mit
vereinzeltem Störungsfeuer, dass sich im Laufe des 14.April 1945 immer mehr
verstärkte und zu einem Trommelfeuer erweiterte. Es erfolgte zwar ein eigener
Angriff, um russische Bereitstellungen zu stören, unterstützt durch starken
Werfereinsatz. Der russische Druck verstärkte sich aber immer mehr, zumal jetzt
eine beträchtliche Unterstützung aus der Luft hinzukam. Die russische Artillerie
wurde immer heftiger und beschoss sehr stark Unter-Lindow, im Abschnitt der
SS-Werfer-Abteilung 505.
Am Morgen des 15.April 1945 schoss die
SS-Werfer-Abteilung 505 nochmals eine gemischte Salve Spreng- und Nebelgranaten
auf Wiesenau. – Tagsüber blieb es ruhig, aber nachts setzte wieder heftiges
russisches Artilleriefeuer ein. Wiederum werden zwei Salven auf Wiesenau
geschossen. Mit der Ruhe und Sicherheit war es jetzt vorbei. Der Russe hatte die
Feuerstellungen ausgemacht und „beglückte“ sie mit heftigen Feuerüberfällen.
(Gerhard Herbst, Walter Vahldieck, Die
Werfereinheiten der ehemaligen Waffen-SS, 1958, SS-Werfer-Abteilung 505)
16.04.1945 – 26.04.1945 Abwehrschlacht an der
Oder und Rückzugskämpfe in den Rum südlich Berlin
16.04.1945 Sonntag Beginn des Großangriffes der
Sowjets am 16.April 1945
Zur SS-Werfer-Abteilung 505 bzw. ihrer
Werfergruppe I liegen nach dem 15.April 1945 zunächst keine Datumsangaben vor,
daher wird hier das bekannte zunächst einmal angeführt:
Am 16.April 1945 begann die russische
Endoffensive, die die Abteilung in heftigen und erfolgreichen Abwehrkämpfen sah.
Der Abschnitt der SS-Werfer-Abteilung 505 konnte am längsten gehalten werden,
bis der Gegner nördlich und südlich flanken- aufrollend durchgebrochen war und
Frankfurt/Oder aufgegeben war. Die überaus verlustreichen Kämpfe fanden in den
Wälder südlich von Berlin bis zum Truppenübungsplatz Kummersdorf statt.
Die Grenadiere gehen zurück – die
SS-Werfer-Abteilung 505 verbleibt in ihren Stellungen bei Unter-Lindow. Nunmehr
gelang es dem Russen durchzubrechen und er taucht 500 Meter vor der
Feuerstellung der Werfergruppe I auf. Hier wird er allerdings furchtbar
zusammengeschossen, da ihn die Batterien im direkten Richten aufs Korn nehmen.
Innerhalb einer Minute wurde dann aber der Stellungswechsel in Richtung
Kaisermühl vorgenommen.
Der Einsatz ist nun in ein neues Stadium
eingetreten. Nach der ersten Fühlungsaufnahme und der Eingliederung in das
Gesamtgefüge der Front folgte die Ruhestellung und nun der dritte Abschnitt:
Absetzen – Rückzug bis zum bitteren Ende.
Der Russe stößt weiter durch. Stellungswechsel
zum Westrand des Müllroser Sees. Einschiessen auf feindliche Ziele nördlich
Schlaubhammer. Die Feindtätigkeit war sehr rege. Die Werfergruppe I schießt zehn
Salven auf feindliche Ansammlungen in Schlaubhammer mit sehr guter Wirkung, aber
der Gegner reagiert mit heftigem Artilleriefeuer. Ein erneuter russischer
Angriff bleibt nochmals im Feuer der vereinten schweren Waffen liegen, aber die
Gegenwehr ist bereits von dem nahen Ende gezeichnet – es fehlt an Munition. Vor
allem für die Werfer wird schlecht gesorgt – es wird äußerste Sparsamkeit
befohlen – und 8,8, cm-Flakgranaten für die Werfer-Abteilung geliefert.
Die gesamte Front muss weiter zum Kanal bei
Müllrose zurückgenommen werden. Stellungswechsel südlich abgesetzt vom Müllroser
See.
20.04.1945 Donnerstag werden bei der
SS-Werfer-Abteilung 505 nochmals Beförderungen ausgesprochen und so genannte
„Führerpakete“ verteilt. Trotz der sich schon abzeichnenden aussichtslosen Lage
ist die Stimmung der Truppe gut und vor allem die Kameradschaft einmalig.
22.04.1945 Unterstellung ab 22.4.1945 SS-Art.Rgt
32, XI.SS-Pz.Korps, 9.Armee, H.Gr. Weichsel.
Am 23.April 1945 muss der Brückenkopf von
Müllrose endgültig geräumt werden. Die SS-Werfer-Abteilung 505 bezieht nunmehr
neue Feuerstellungen im Raum Sauen. Die feindliche Lufttätigkeit verstärkt sich
und ein neuer Stellungswechsel in den Raum Möllendorf wird durchgeführt. – Beim
Ausmachen einer neuen Feuerstellung bei Behrenzdorf wird der Batterietrupp der
1.Batterie der Werfergruppe I der Abteilung von feindlichen Fliegern
angegriffen.
Am Montag, den 24.April 1945 fiel der Chef der
3.Batterie der SS-Werfer-Abteilung 505, der SS-Obersturmführer Fritz Reibe.
Am 25.April 1945 erfolgt ein Stellungswechsel der
Werfergruppe I der SS-Werfer-Abteilung 505 in den Raum Kerigh. Bei einem
erneuten russischen Feuerüberfall fällt der Nachrichtenstaffelführer der
Werfergruppe, der Unterscharführer Ewers.
26.04.1945 – 01.05.1945 Zerschlagung im Kessel
von Halbe
Am 26.April 1945 wird die Werfergruppe II der
SS-Werfer-Abteilung 505 aufgelöst und der Infanterie unterstellt. Es folgt ein
weiterer Rückzug in den Raum von Hermsdorf.
Am 27.April 1945 werden die Trossfahrzeuge der
SS-Werfer-Abteilung 505 (oder nur der Werfergruppe I?) gesprengt und die Küchen
zu den Batterien gezogen. Die Kampfgruppe, innerhalb deren Rahmen die
Werfergruppe I jetzt steht, ist eingeschlossen und erhält Befehl zum Ausbruch.
Der Ausbruch erfolgte unter großen Schwierigkeiten und bei Hammermühle schließt
sich der nächste Kessel bereits an.
Verzweifelte Ausbruchsversuche schließen sich bei
der Werfergruppe I der SS-Werfer-Abteilung 505 nach der erneuten Einschließung
an und am 28.April 1945 bringt die 1.Batterie die meisten Opfer. Unter andere
fiel der Führer der Werfergruppe I, SS-Hauptsturmführer Lohrengel, bei dem
Versuch, einen Werfer in Stellung zu bringen. – Im Forsthaus Hammer, nördlich
Halbe, wurden die Reste der Kampfgruppe nochmals zu einem Durchbruchsversuch
zusammengefasst. Dieser gelingt nur teilweise. Die gepanzerten Spitzenfahrzeuge
kamen durch, das Gros der Einheit blieb im Kessel, der durch den Russen immer
enger gezogen wurde.
Die Kampfgruppen der SS-Werfer-Abteilung 505
wurden am 28.April 1945 mit dem Befehl, sich nach Westen durchzuschlagen,
aufgelöst. Der bis zum bitteren Ende vorhandene Zusammenhalt war Dank der
Eigeninitiative von einzelnen Führern und Unterführern gegeben.
Am 29.April 1945 fällt in den Morgenstunden vier
bis 5 Kilometer westlich Halbe auch der Führer der Werfergruppe II der
SS-Werfer-Abteilung 505, der SS-Obersturmführer Unglert durch eine MG-Garbe der
angreifenden Russen. Es war nicht mehr möglich, den Toten zu erreichen und ihn
zu bergen, da der russische Angriff ihn erreicht hatte, bevor etwas unternommen
werden konnte.
Bei diesen, oftmals verzweifelten
Ausbruchsversuchen kommen nochmals die Werfer zu Wort. Ein Infanterie-General
befahl, eine Durchbruchsstraße, die vom Russen stark besetzt war, freizukämpfen.
Der letzte verfügbare Werfer der 1.Batterie wurde in Stellung gebracht und bis
zum letzten Schuss Munition wird diese Straße vom Feind gesäubert. Der
Durchbruch gelingt, allerdings nur, um in einen größeren Kessel zu geraten.
Erneute Versuche, in Richtung Baruth die eigenen Linien zu erreichen,
scheiterten.
Am 30. April und 1. Mai 1945 vegetieren die noch
vorhandenen Männer der SS-Werfer-Abteilung 505 dahin, keine Munition, keine
Verpflegung und keine Hoffnung. Am 2.Mai 1945 kam der letzte Rest der Abteilung
bei Dornswalde in russische Gefangenschaft. –
Die SS-Werfer-Abteilung 505 hatte bei den
Februareinsätzen und bei den pausenlosen Einsätzen im April 1945 erhebliche
Verluste. Der Grossteil der Abteilung geriet in russische Gefangenschaft.
Stellenbesetzung
SS-Hauptsturmführer Karl Weiss/Weiß m.d.F.b.
00.08.44 – 00.09.44
SS-Sturmbannführer Dr. Hans des Courdes 00.09.44
– 00.05.45
Adjutant
SS-Untersturmführer Stelzer
SS-Untersturmführer Rudolf Vogel 11.02.45 –
00.04.45
Ordonnanzoffizier
SS-Untersturmführer Wellponer
z.b.V.
SS-Hauptsturmführer Müller
SS-Untersturmführer Hans Pflaumer
IVa Verwaltungsführer
SS-Obersturmführer Klemens Löffler (00.09.44) –
00.00.45
IVb Abteilungsarzt
SS-Hauptsturmführer Möbius 00.00.44 – 00.00.45
gef.
t.F.K. I
SS-Untersturmführer Anton Niederwieser (00.11.44)
– 00.00.00
SS-Untersturmführer Otto Bellmann (00.01.45) –
00.00.45
Stabsbatterie:
Führer und Nachrichtenoffizier:
SS-Untersturmführer Lehmann
SS-Untersturmführer Hans Lahann (00.06.44) –
00.00.00
SS-Obersturmführer Alfred von Reckow (00.01.45) –
00.00.45
Stabsscharführer SS-Hauptscharführer Wittig
Waffenmeister SS-Junker Becker
Werkmeister SS-Standartenoberjunker Dunker
Kassenleiter SS-Hauptscharführer Seitz
Küchenbuchführer SS-Oberscharführer Twchtmann (?)
Verpflegungstross SS-Unterscharführer Hasselbach
Rechnungsführer: SS-Unterscharführer Schiller
Unterkunftsverwaltung SS-Unterscharführer Gehring
Abteilungsschreiber SS-Unterscharführer Wolf
Batterieschreiber SS-Sturmmann Wenz
Schirrmeister Ch (emie) SS-Oberscharführer
Bollnow
Schirrmeister W (affen) SS-Oberscharführer
Schlotzer
Schirrmeister K (fz) SS-Oberscharführer Fiederer
Funkmeister SS-Unterscharführer Funk
Sanitätsdienstgrad SS-Unterscharführer Lehmann
Stellvertretender NO: SS-Oberscharführer Meixner
1.Batterie
Batterieführer
SS-Hauptsturmführer Karl Weiss/Weiß 00.08.44 –
(00.10.44)
SS-Hauptsturmführer Willi Lohrengel 00.00.44 –
27.04.45 gef.
Batterieoffizier:
SS-Untersturmführer Hans Pflaumer 00.00.00 –
10.02.45
SS-Untersturmführer Stelzer
SS-Untersturmführer Fritz Göpfert/Goepfert
(00.12.44) – 00.00.45
VB:
SS-Untersturmführer Hans Pflaumer 10.02.45 –
11.02.45 gef.
Stabscharführer
SS-Oberscharführer Franzen
2.Batterie
Batterieführer:
SS-Untersturmführer Günter Wille (00.11.44) –
00.00.45
SS-Hauptsturmführer Ernst Müller (00.10.44) –
00.00.45
Batterieoffizier
SS-Untersturmführer Hans Manteuffel (00.01.45) –
00.00.45
Stabsscharführer:
SS-Oberscharführer Himmelsbach
Unbekannte Dienststellung 2.Batterie:
SS-Untersturmführer Hans Gräser (00.10.44) –
00.00.00
3.Batterie
Batterieführer
SS-Obersturmführer Fritz Reibe (00.04.45) –
24.04.45 gef.
Batterieoffizier
SS-Untersturmführer Gerhard Helfer (00.10.44) –
00.00.45
Stabsscharführer
SS-Oberscharführer Rechner
4.Batterie
Batterieführer
SS-Obersturmführer Anton Unglert (00.04.45) –
29.04.45 gef
Batterieoffizier
SS-Untersturmführer Wellponer
Stabsscharführer
SS-Oberscharführer Bottenbusch
SS-Unterscharführer Wittrich
Werferbatterie 505 (?)
SS-Untersturmführer Horst Janke (00.12.44) –
20.12.44 verm.