31. Volks-Grenadier-Division

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 31. Volksgrenadier-Division wurde am 9. Oktober 1944 aus  der 31. Grenadierdivision aufgestellt. Zu diesem Zeitpunkt war die Division schon nur noch so stark wie eine Kampfgruppe und befand sich im Gebiet um Riga. Ende Januar / Anfang Februar 1945 wurde die Division dann per Schiff und Bahn nach Thorn verlegt, um dort aufgefrischt zu werden. Die Division befand sich noch in der Auffrischung, als sie zur Verteidigung der Festung von Thorn eingesetzt wurde. Die Division hatte noch keine Artillerie und die Ausstattung mit Waffen wies starke Mängel auf. Die Division übernahm die Verteidigung der südlich der Weichsel gelegenen Stadtteile. Sie wurde unterstützt durch zwei Abteilungen des Artillerie-Regiments 173. Die Festung Thorn wurde bis Ende Januar 1945 von der Roten Armee umgangen und durch einen Sperr-Ring abgeriegelt. Da durch die Festung keine nennenswerten feindlichen Truppenteile gebunden wurden, erhielt die Besatzung die Erlaubnis, in Richtung Kulm - Schwednitz auszubrechen. Der Ausbruch sollte eigentlich am 30. Januar beginnen. Der Befehl der 2. Armee, der den Ausbruch freigab, verzögerte sich jedoch, so dass der Ausbruch mit Einbruch der Dunkelheit am 31. Januar 1945 begann. Für den Ausbruch waren vorgesehen: 71. Infanterie-Division rechts aus dem Nordwestteil der Stadt in Richtung auf Schloß Birglau und 31. Volksgrenadier-Division mit der Masse der Festungstruppen weiter links aus dem Westteil der Stadt entlang der großen Straße nach Fordon. Hierzu hatte die 31. Volksgrenadier-Division die Südhälfte der Stadt bereits geräumt. Es gelang der Division in der Nacht auf den 31. Januar, den russischen Einschließungsring unter schweren Kämpfen zu durchbrechen und nach Nordwesten auszubrechen. Im Laufe des 31. Januar gestaltete sich der Ausbruch entgegen aller Erwartungen zu einem Vormarsch ohne Feindwiderstand. Verluste traten durch die russische Luftwaffe und die schlechten Wege auf. Bis zum Abend erreichten die vordersten Teile der Division Cichoradz. Am 1. Februar setzte die Division ihren Ausbruch in nördlicher Richtung fort. Bei Dabrowa - Chelmska stieß die Division auf einen russischen Sperr-Riegel und auf heftigen Widerstand. Der Angriff der Division wurde abgewiesen. Die Kämpfe um den Ort dauerten den ganzen Tag über an und erst zum späten Abend durchbrach die Division die russische Frontlinie und nahm den Ort. Bis zum 4. Februar 1945 erreichten die Reste der Division Schwetz ohne schwere Waffen und Fahrzeuge.
Im Raum Putzig und Gotenhafen wurde die Division erneut kurzzeitig aufgefrischt. Es folgten Abwehrkämpfe am Westrand der Tucheler Heide, der Rückzug über Stolp und Lauenburg bis zur Halbinsel Hela. Hier ging die Division in russische Gefangenschaft. 

 

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Oktober z. Vfg. 16. Armee Nord Lettland (Lagekarte)
November ** II 18. Armee Nord Kurland, Riga (Lagekarte)

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar II 18. Armee Nord Kurland (Lagekarte)
Februar * XXVII 2. Armee Weichsel Thorn
April ** Hela A. Ostpreußen - Hela

* Teile

** Kampfgruppe

 

2. Divisionskommandeure:

9. Oktober 1944 Generalmajor Hans-Joachim von Stolzmann

Januar 1945 Oberst Wolkewitz

13. März 1945 Oberst Heinrich Kuhberg

April 1945 Oberst Anton Manold

 

3. Gliederung:

Grenadier-Regiment 12

Grenadier-Regiment 17

Grenadier-Regiment 82

Divisions-Füsilier-Kompanie 31

Artillerie-Regiment 31 

Flak-Kompanie 31

Sturmgeschütz-Abteilung 31

Divisions-Einheiten 31

 

4. Literatur und Quellen:

Geschichte der 31. Infanterie-Division - Rolf Hinze, Verlag Hinze, Meerbusch 1997, 304 Seiten
Infanterie im Ostfeldzug 1941/42 (31. Infanterie-Division) - Friedrich Hoßbach, Verlag Giebel & Oehlschlägel, Osterode/Harz 1951, 264 Seiten
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 4. Die Landstreitkräfte 15–30. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-31/
Kriegsgliederungen der 16. Armee RH 20-16/