183. Volks-Grenadier-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 183. Volksgrenadier-Division wurde am 15. September 1944 auf dem Truppenübungsplatz Döllersheim im WK XVII aus der Schatten-Division Döllersheim als Division der 32. Welle aufgestellt. Der Personalersatz stammte überwiegend von der Luftwaffe, die Ausrüstung war vollständig, aber für den Fronteinsatz unzureichend. Bereits nach kurzer Aufstellung wurde die Division Ende September 1944 in den Raum Zülpich, Düren und Euskirchen verlegt und nahm am Kampf um den Westwall teil. Am 2. Oktober 1944 begann ein amerikanischer Großangriff gegen den Abschnitt der 183. Volksgrenadier-Division. Am 4. Oktober 1944 hatte die Division 729 Mann Verluste. Bei den anschließenden Kämpfen um Geilenkirchen hatte die Division weitere schwer Verluste. Mitte November kam es zu schweren Kämpfen südlich von Immendorf. Immendorf und Loverich gingen verloren, der geplante amerikanische Durchbruch auf Linnich und Gereonsweiler konnte durch die geschwächte Division jedoch verhindert werden. Als Folge kam es zum Einsatz der 9. Panzer-Division und der 15. Panzergrenadier-Division aus dem Raum Prummern bzw. Gereonsweiler, jedoch mit mäßigem Erfolg. Die noch kampffähigen Reste der 183. Volksgrenadier-Division wurden den beiden Divisionen unterstellt. Am 19. November gelang es den US-Truppen, Geilenkirchen einzuschließen und zu besetzen. Der daraufhin angesetzte deutsche Gegenangriff blieb im Raum Niederheid liegen. Nach diesen Kämpfen wurde die Division zur Auffrischung aus der Front gezogen. Die Auffrischung mußte erheblich beschleunigt werden, da die Division wiederum mit eigenen Kräften den Abschnitt nordwestlich der Wurm nehmen musste. Dabei musste die neue HKL aufgrund ihrer Verlegung vollständig neu aufgebaut werden und befand sich Ende November 1944 östlich auf der Linie Süggerath und Prummern. Ab Mitte Dezember 1944 sollte die Division an der Ardennen-Offensive teilnehmen. Sie wurde hierzu dem Korps Felber unterstellt und hatte den Auftrag, in den Raum zwischen Maas und Wurm vorzustoßen  mit dem Ziel, den von den Amerikanern besetzten Raum Aachen wieder zu gewinnen. Schlußendlich wurde der Einsatz der Division für die Ardennenoffensive jedoch abgesagt. Die Division hatte jedoch Personal als Ersatz für die in den Ardennen kämpfenden deutschen Divisionen abzugeben. So verblieb die Division in ihren Stellungen. Am 31. Dezember 1944 nahm sie an einem Ablenkungsangriff auf Tripsrath teil, der jedoch scheiterte. So verblieb die Division auf dem rechten Ufer der Rur im stetigen Abwehrkampf. Am 3. Februar 1945 betrug die Kampfstärke der Division noch 3.705 Mann. Am 23. Februar 1945 traten die Alliierten zum Großangriff über die Rur an. Der Angriff wurde primär gegen die schwache 59. Infanterie-Division geführt. Dort gelang es amerikanischen Truppen, an Linnich vorbei einen Brückenkopf auf dem Ostufer der Rur zu errichten. Gleichzeitig stießen die US-Verbände nach Norden in Richtung Baal vor und trafen dort auf den Widerstand der 183. Volksgrenadier-Division. Hier galt es, den weiteren Vorstoß in Richtung Erkelenz zu verhindern. Am 26. Februar wurde im Abschnitt der 183. Volksgrenadier-Division Hückelhoven genommen, am Abend musste Erkelenz aufgegeben werden. Die Kräfte der 183. Volksgrenadier-Division waren damit am Ende. Die Division hatte noch eine Stärke von 500 Mann, so dass das XII. SS-Armeekorps nur noch von einer "Regimentsgruppe 183. VGD" sprach. Am 2. März 1945 galt die Division als vollkommen zerschlagen. Aufgabe des XII. SS-Armeekorps sollte es trotzdem sein, mit der 183. VGD, der 338 ID und der 176. ID eine neue Front am Rhein beiderseits von Düsseldorf aufzubauen. Am 3. März wurde die Regimentsgruppe 183. VGD hierzu auf das östliche Rheinufer zurückgeführt. Nach der Bildung des Ruhrkessels wurden die Reste der Division am 6. April aus der Rheinfront heraus gezogen und zur neuen Verwendung in den Raum westlich von Siegen verlegt. am gleichen Tag traten US-Verbände über die Sieg zum Angriff nach Norden an. Die Reste der 183. Volksgrenadier-Division wurden daraufhin beiderseits Waldbröl in eine provisiorische Abwehrfront eingeschoben. Hier wurden auch die letzten Reste der Division zerschlagen.

 

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
September z. Vfg.   D  
Oktober II. SS 7. Armee B Aachen (Lagekarte)
17. Oktober XII. SS 5. Panzerarmee B Aachen (Lagekarte)
Dezember XXXXVII 5. Panzerarmee B Aachen (Lagekarte)
17. Dezember Höh. Kdo. Vogesen 5. Panzerarmee B Aachen

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XII. SS 15. Armee B Aachen
April LVIII 5. Panzerarmee B Rhein, Ruhr

 

2. Kommandeure:

September 1944 Generalleutnant Wolfgang Lange

1. Mai 1945 Generalmajor Heinrich Warrelmann

 

3. Gliederung:

Grenadier-Regiment 330

Grenadier-Regiment 343

Grenadier-Regiment 351

Artillerie-Regiment 219

Divisionseinheiten 219

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 7. Die Landstreitkräfte 131 – 200. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979
Karl-Heinz Pröhuber: Volksgrenadier-Divisionen - Zur Geschichte und den personellen/ökonomischen Rahmenbedingungen der im Westen 1944/45 eingesetzten Großverbände, Band 1, Helios-Verlag Aachen, 2017
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-183/
Kriegsgliederungen der 7. Armee RH 20-7/