Unterseeboots-Flottille "Weddingen"
1. Unterseeboots-Flottille "Weddingen"
1. Unterseeboots-Flottille
Feldpostnummer: 06153
1. Einsatz und Unterstellung:
Die Unterseeboots-Flottille "Weddingen" wurde am 25. September 1935 in Kiel aufgestellt. Sie wurde mit Booten des Typs II B ausgerüstet und dem F.d.U. unterstellt. Diese Flottille war nach dem U-Bootkommandanten des Ersten Weltkriegs Otto Weddigen benannt. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde die Flottille dem F.d.U. West unterstellt und operierte von Kiel aus. Im Januar 1940 wurde die Unterseebootswaffe umgegliedert. Die 1. Unterseebootsflottille "Weddingen" wurde mit der 3. Unterseebootsflottille "Lohs" und der 5. Unterseebootsflottille "Emsmann" zur neuen 1. Unterseebootsflottille vereinigt. Diese unterstand dem Befehlshaber der Unterseeboote (B.d.U.) Im Juni 1941 verlegte die Flottille nach Brest in Frankreich. Hier erfolgte durch die Organisation Todt zunächst die Errichtung der U-Boot-Reparaturwerft Brest, dann der Bau eines U-Boot-Bunkers an der westlichen Küste des Hafens auf dem Gelände einer ehemaligen Seefliegerstation. Die Unterseeboote der 1. Unterseebootsflottille wurden während der Schlacht im Atlantik eingesetzt. Ab Juli 1942 unterstand die Flottille truppendienstlich dem Führer der Unterseeboote West (F.d.U. West). Im Jahr 1943 begannen die Alliierten mit Luftangriffen gegen die Stützpunkte der Unterseebootsflottillen. Der Stützpunkt der 1. U-Flottille in Brest war insgesamt fünfmal Ziel eines alliierten Luftangriffs: 23. Januar 1943, 27. Februar 1943, 6. März 1943, 16. April 1943. Die Luftangriffe richteten in der Stadt Brest schwere Schäden an, konnten aber die Einsatzbereitschaft der Flottille nicht wesentlich beeinträchtigen. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie im Sommer 1944 wurde Brest zur Festung erklärt. Dem Flottillenchef, Korvettenkapitän Winter, oblag die Verteidigung der Festung. Das Hauptquartier der 1. U-Flottille, die Marineschule, diente als Befehlsstand. Im September wurde schließlich auch die 1. Flottille aufgelöst und die noch einsatzfähigen Boote wurden von Brest nach Bergen in Norwegen verlegt.
Datum | truppendienstliche Unterstellung | Ort |
25. September 1935 | Führer der Unterseeboote | Kiel |
26. August 1939 | Führer der Unterseeboote West / Führer der Unterseeboote | Kiel |
1. Januar 1940 | Befehlshaber der Unterseeboote | Kiel |
Juni 1941 | Befehlshaber der Unterseeboote | Brest |
Juli 1942 | Führer der Unterseeboote West / Befehlshaber der Unterseeboote | Brest |
2. Flottillenchefs:
22. September 1935 - 12. Oktober 1936 | Kapitän z. S. Karl Dönitz |
13. Oktober 1936 - September 1937 | Kapitän z. S. Loycke |
Oktober 1937 - September 1939 | Kapitänleutnant Hans-Güther Looff |
September 1937 - 31. Dezember 1939 | Korvettenkapitän Hans Eckermann |
1. Januar 1940 - 31. Oktober 1940 | Korvettenkapitän Hans Eckermann |
1. November 1940 - 14. Februar 1941 | Korvettenkapitän Hans Cohausz |
14. Februar 1941 - Juni 1942 | Kapitänleutnant Heinz Buchholz (i.V.) |
15. Juni 1942 - September 1944 | Korvettenkapitän Werner Winter |
3. eingesetzte U-Boots-Typen:
bis 1941 |
|
nach 1941 |
4. Literatur und Quellen:
Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg
Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906-1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1996
Walter Lohmann und Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939 - 1945, Gliederung - Einsatz - Stellenbesetzung, Verlag Hans-Henning Podzun, Bad Nauheim