Verbindungsoffiziere vom und zum Chef des Transportwesens
Die gültige Dienstanweisung des Chefs des Transportwesens sah zu Kriegsbeginn
vor, das bei ihm Verbindungsoffiziere des Oberkommando der Wehrmacht (Amtsgruppe
Wehrwirtschaft), der Luftwaffe, der Kriegsmarine und des Generalquartiermeisters
des Heeres sowie Verbindungsbeamte des Reichsverkehrsministeriums, des
Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen und des Heeresfeldpostmeisters
eingesetzt werden sollen.
Zur Mobilmachung waren sie dem Chef des Transportwesens direkt unterstellt und
arbeiteten mit den Chef des Stabes bis zu dessen Abschaffung im Januar 1940
besonders eng zusammen. Im Zeitraum Januar bis März 1940 fielen die
Verbindungsoffiziere/ -stäbe zum Heeresfeldpostmeister, der Verbindungsoffizier
zum Generalquartiermeister des Heeres, der Verbindungsoffizier zur
Operationsabteilung des Generalstabes des Heeres sowie der Verbindungsoffizier
des OKW/Wehrwirtschaftsstabes weg.
Nach dem Mai 1941 schied auch der Verbindungsoffizier der Kriegsmarine und der
Verbindungsstab des Reichsverkehrsministeriums/Abteilung Schifffahrt, beim Chef
des Transportwesens aus.
Der Verbindungsstab des Reichsverkehrsministeriums/Eisenbahnabteilungen
arbeitete eng mit der Feldtransportabteilung, der Verbindungsstab des
Reichsverkehrsministeriums/Abteilungen für Kraftfahrwesen, Schifffahrt und
Wasserstraßen mit der Planungsabteilung zusammen.
Von der Mobilmachung bis zum Jahresbeginn 1942 gab es den Verbindungsoffizier
zum OKW/Abteilung Landesverteidigung.
Neu kam Juli 1944 ein Verbindungsoffizier des Reichsführer-SS für die Transporte
der Waffen-SS hinzu.
Der Transportchef entsandte während des ganzen Krieges aus verschiedenen
Anlässen "Bevollmächtigte" Vertreter zu militärischen Dienststellen oder zivilen
Behörden.
Ab dem 29.10.1940 dem Tag der Rückverlegung der im Westen befindlichen Stäbe des
Transportchefs nach Zossen, blieb der größte Teil der Chefgruppe mit ihrem
Leiter als Bevollmächtigter Generalstabsoffizier des Chefs des Transportwesens
in Paris zurück.
Diese neue Dienststelle wurde der Eisenbahntransportabteilung (Etra) Paris
angegliedert und dem Kommandeur der Etra direkt unterstellt. Der dem Kommandeur
der Etra unterstellte Bevollmächtigte Generalstabsoffizier erhielt seine
Weisungen direkt vom Chef des Transportwesens.
Die Aufgaben des Bevollmächtigten Generalstabsoffiziers waren:
Den Vertreter des Transportchefs (Kommandeur der Etra) zu beraten, Verbindungen
zu allen Dienststellen, die Transportanforderungen stellten, zu halten, die vom
Kdr. der Etra erteilten Sonderaufgaben durchzuführen, Bearbeitung der Fachfragen
im Rahmen des Waffenstillstandsvertrages, Überwachung von Truppentransporten,
der Rohstoffversorgung und der Verkehrslage, Bearbeitung allgemeiner
Angelegenheiten mit dem Reichsverkehrsministeriums, sowie die Unfälle im
Transportwesen, die durch Sabotage verursacht wurden, zu bearbeiten.
Die Kompetenzen und Aufgaben schwankten während der ganzen Zeit bis Ende 1941,
zu diesem Zeitpunkt gingen der Bevollmächtigte Generalstabsoffizier und seine
Mitarbeiter in der Etra Paris durch Umgliederung und Reduzierungen des Personals
auf.
Auf Grund der krisenhaften Transportlage an der Ostfront im Winter 1941/42
wurden vom Chef des Transportwesens gleichzeitig mehrere Bevollmächtigte
Generalstabsoffiziere eingesetzt. Hintergrund hierzu ist der Befehl von Hitler,
das der Reichsverkehrsminister den gesamten Eisenbahnbetrieb in den besetzten
russischen Gebieten ab dem 04.01.1942 zu übernehmen hatte.
Hiervon ausgenommen waren die Feldeisenbahndirektionen. Bei der hierzu
neugebildeten Außenstelle des Reichsverkehrsministeriums in Warschau wurde ein
Bevollmächtigte General eingesetzt.
Ebenfalls zum Jahreswechsel 1941/42 wurden je 1 Kommissar des Transportchefs für
den zivilen Bereich der Haupteisenbahndirektionen Nord, Mitte und Süd und den
davorliegenden Gebieten der Feldeisenbahndirektionen eingesetzt. Die Tätigkeit
der Kommissare dauerte bis Anfang Februar 1942, dann wurden diese, mit
erweiterten Befugnissen ausgestattet, als Generale des Transportwesens
eingesetzt.
Stellenbesetzungen
Verbindungsoffizier zur Operationsabteilung des Gen.St.d.H.:
Hauptmann von Tschirsky und Boegendorff, Mobilmachung bis Mitte 1940
Major i.G. Karl Körner, Mitte 1940 bis 1.11.1940
Verbindungsoffizier zum OKW/Wehrwirtschaftsstab:
Major Jobst-Hilmer von Bose, Mobilmachung bis Januar 1940
Verbindungsoffizier zum OKW/Abteilung Landesverteidigung:
Oberstleutnant i.G. Hans Gottlieb von Ludwiger, Mobilmachung bis 08.06.1940
Major Jobst-Hilmer von Bose, Januar 1940 bis 08.06.1940
Oberstleutnant Jobst-Hilmer von Bose, 27.02.1941 bis 31.12.1941
Verbindungsoffizier zum OKW/Stellv.Chef des WFSt:
Oberst Jobst-Hilmer von Bose, 01.01.1942 bis 31.07.1943
Oberstleutnant i.G. Eberhard von Pfister, 01.08.1943 bis 31.08.1943
Oberstleutnant i.G. Karl-Wilhelm Würtz, 01.09.1943 bis 31.01.1944
Oberstleutnant i.G. Günther Reischle, ab 01.02.1944
Verbindungsoffizier zum Generalquartiermeisters des Heeres:
Major i.G. Hans-Dietrich von Boeltzig, 27.02.1940 bis 20.11.1940
Verbindungsoffizier des Oberbefehlshaber der Luftwaffe:
Oberstleutnant Hans Lindecke, Mobilmachung bis Mai 1941
Oberstleutnant Harry Leh, Januar 1945 bis April 1945
- Major Max Böhne, Januar 1945
Verbindungsoffizier des Oberbefehlshaber der Kriegsmarine:
Kapitänleutnant Heuser, Mobilmachung bis Anfang 1940
Leutnant zur See Hoffmann, Anfang 1940 bis August 1940
Korvettenkapitän August Huß, August 1940 bis 00.00.1942
Verbindungsoffizier des Generalquartiermeisters des Heeres:
Hauptmann i.G. Werner Bodenstein, Mobilmachung bis 14.09.1939
Verbindungsoffizier der Waffen SS
Sturmbannführer Walter Inden, Januar 1945
Verbindungsoffizier des OKW/Wehrwirtschaftsstab:
Rittmeister Alfred von Rosenberg-Lipinsky, Mobilmachung bis 14.01.1940
Verbindungsoffizier zum OKW/Wehrwirtschaftsstab bei der späteren
Heimattransportleitung:
Major Otto von Gusovius, Mobilmachung bis 14.01. 1940
Rittmeister Alfred von Rosenberg-Lipinsky, 15.01.1940 bis
Leiter des Verbindungstabes des Heeresfeldpostmeisters:
Postrat Dr. Bahn, Mobilmachung bis Ende 1939
Leiter des Verbindungstabes des Reichsverkehrsministeriums/Eisenbahnabteilung:
Ministerialrat Dr.-Ing. Friedrich Ebeling, Mobilmachung bis Anfang September
1939
Ministerialrat Willy Elias, Anfang September 1939 bis 21.02.1943
Reichsbahnoberart Eugen Kreidler, 22.2.1943 bis Kriegsende
Leiter des Verbindungstabes des Reichsverkehrsministeriums/Abteilung für
Kraftfahrwesen, Schifffahrt und Wasserstraßen:
Abteilung Binnenwasserstraßen:
Regierungsbaurat Wegner, Mobilmachung bis Mai 1941
Abteilung Seeschifffahrt:
Ministerialrat Paul, Mobilmachung bis Ende 1939
Kapitän Lehringer, Januar 1940
Leiter des Verbindungstabes des Generalinspekteurs für das deutsche Straßenwesen
(später umbenannt in Organisation Todt)
Oberregierungsrat Dr. Westmeier, Mobilmachung bis Ende 1939
Oberregierungsbaurat Eglau, ab Ende 1939
Bevollmächtigter General des Chefs des Transportwesens bei der Außenstelle Ost
des Reichsverkehrsministeriums in Warschau:
Generalmajor Hans von Donat, 10.2.1942 bis 19.07.1942
Sonderbeauftragter des Ch.d.Trspw. der Haupteisenbahndirektion Mitte:
Generalmajor Werner Göritz, ab 26.12.1941
Sonderbeauftragter des Ch.d.Trspw. der Haupteisenbahndirektion Nord:
Oberst Otto Schiel, ab 26.12.1941
Sonderbeauftragter des Ch.d.Trspw. der Haupteisenbahndirektion Süd:
Oberstleutnant Gunderloch, ab 26.12.1941
Sonderbeauftragter des Ch.d.Trspw. der Haupteisenbahndirektion Ost:
Oberstleutnant Otto Gosselck, ab 26.12.1941
Literatur und Quellen:
Nara T 77, T 78,
Kreidler,Eugen, Die Eisenbahnen im Machtbereich der Achsenmächte während des
Zweiten Weltkrieges
Teske,Hermann, Die silbernen Spiegel
Rohde,Horst, Das deutsche Wehrmachtstransportwesen
Hoffman,Hans-Albert, Die Deutsche Heeresführung im Zweiten Weltkrieg