Sturzkampfgeschwader 1
1. Lebenslauf:
Am 1. Mai 1939 wurde in Insterburg aus der I. / Sturzkampfgeschwader 160 die
I. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1 aufgestellt. Die Gruppe nahm als
selbständige Gruppe mit wechselnden Unterstellungsverhältnissen unter dem
Luftwaffenkommando Ostpreußen, der Luftwaffen-Lehrdivision sowie dem
Fliegerführer z.b.V. am Polenfeldzug teil. Ihren ersten Einsatz im Zweiten
Weltkrieg flog die Gruppe am 1. September 1939 gegen Ziele an der Straßen- und
Eisenbahnbrücke Dirschau, um deren handstreichartige Besitznahme zu
unterstützen. Bei diesem Einsatz zerschellte eine Maschine der 1. Staffel durch
Erdberührung zerstört. Die Besatzung starb bei dem Absturz. Anschließend
verlegte die Gruppe nach Grieslienen, von wo aus die Gruppe am gleichen Tag noch
einen Einsatz gegen die polnischen Rundfunksender Babice und Mokotow bei
Warschau flog. Am 2. September wurden durch die Gruppe keine Einsätze geflogen,
der Tag wurde zur Instandsetzung der Flugzeuge verwendet. Am 3. September flog
die Gruppe drei Einsätze gegen die Bunkerlinie bei Milawa. Am 4. September flog
die Gruppe einen Einsatz gegen Eisenbahntransporte bei St. Sadowne und Lachow
sowie einen Einsatz gegen die Rundfunksender Mokotow und Babice. Am 5. September
wurden durch den Stab sowie die 1. und 2. Staffel die Eisenbahnlinie Lierpc -
Polock und durch die 3. Staffel die Brücken bei Polock angegriffen. Am 6.
September folgte ein Angriff gegen Straßen und Brücken in Warschau. Auch am 7.
und 8. September wurden jeweils zwei Angriffe gegen Brücken und Straßen in und
um Warschau geflogen. Am 9. September griff die Gruppe die Weichselbrücken bei
Wyszogrod an und konnte diese zerstören. Am 10. September folgte ein Einsatz
gegen die Vorstädte und Straßenausgänge bei Warschau. Am 11. September sollte
ein Angriff gegen Warschau - Praga geflogen werden, der aber wegen schlechter
Witterung abgebrochen wurde. Stattdessen verlegte die Gruppe auf den
Feldflugplatz Krasne. Nach zwei Tagen ohne weitere Einsätze verlegte die Gruppe
am 13. September weiter nach Brzezno nordostwärts von Goworowo. Von dort aus
flog die Gruppe noch am gleichen Tag einen Einsatz gegen die Zufahrtsstraße von
Warschau - Praga. Am 14. September sollte die Gruppe einen Angriff auf
Brest-Litowsk geflogen werden, der jedoch abgebrochen wurde, da die Stadt
bereits in deutscher Hand war. Am 15. und 16. September wurden keine Einsätze
geflogen und die Gruppe lag in Ruhe. Am 17. September flog sie einen Einsatz
gegen Brücken bei Modlin nördlich von Warschau. Anschließend lag die Gruppe
erneut zwei Tage in Ruhe. Am 20. September wurde das Gas- und Wasserwerk
Warschau angegriffen, während am 21. - 23. September erneut keine Einsätze
geflogen wurden. Am 24. September wurde erneut das Gas- und Wasserwerk in
Warschau angegriffen . Anschließend verlegte die Gruppe nach Oronsk bei Radom.
Von hier aus flog die Gruppe am 25. September drei Einsätze gegen Warschau und
am 26. September zwei Einsätze gegen den Raum Modlin. Am 27. September wurde
erneut die Festung Modlin zwei mal angegriffen. Nach einem Ruhetag am 28.
September verlegte die Gruppe am 29. September zurück nach Insterburg. Im
Spätherbst verlegte die Gruppe nach Köln-Wahn.
Am 18. November 1939 wurde der Stab des Lehrgeschwaders 2 in Jüterbog zum
Stab des Sturzkampfgeschwaders 1 umbenannt. Der Stab verlegte noch im
Dezember 1939 nach Siegburg.
Stab | I. Gruppe | ||
Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst |
18. November 1939 | Jüterbog | 1. Mai | Insterburg |
Dezember | Siegburg | 1. September | Grieslienen |
11. September | Krasne | ||
13. September | Brzezno | ||
24. September | Oronsko | ||
29. September | Insterburg | ||
Oktober | Köln-Wahn |
Zu Beginn des Jahres 1940 bestand das Sturzkampfgeschwader 1 aus einem
Geschwaderstab und der I. Gruppe:
Der Stab des Sturzkampfgeschwaders 1 lag der Stab des
Sturzkampfgeschwaders 1 in Siegburg. Während des Westfeldzuges unterstand der
Stab dem Nahkampfführer 1 bzw. dem VIII. Fliegerkorps. Nach dem Ende des
Frankreichfeldzuges wurde der Stab unter dem VIII. Fliegerkorps gegen Seeziele
im Kanal und gegen küstennahe Ziele in Südengland eingesetzt.
Die I. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1 schulte im März und April 1940
in Delmenhorst auf die Junkers Ju 87 R um. Am Norwegenfeldzug nahm die Gruppe
als einzige Stuka-Gruppe der Luftwaffe teil. Von Kiel-Holtenau aus wurde sie
über dem Raum Oslo eingesetzt. Die 1. Staffel verlegte am 9. April nach
Trondheim / Vaernes. Vorübergehend flog die Staffel von Josvatnet aus ihre
Einsätze, einem zugefrorenen See bei Trondheim. Am 10. April verlegten
Gruppenstab sowie 2. und 3. Staffel nach Stavanger-Sola. Am 24. April wurde die
Gruppe dann in Trondheim-Vaernes vereint. Dem Fliegerführer Trondheim
unterstellt, bekämpfte die Gruppe britische Truppenansammlungen und
Flugplatzbelegungen. Außerdem wurde die Gruppe gegen britische Flotteneinheiten
eingesetzt. Am 20. Juni verlegte die Gruppe nach Evreux in Frankreich und
beteiligte sich an der letzten Phase des Westfeldzuges. Nach kurzer Auffrischung
in Beauvais wurde die Gruppe ab Ende Juli in Angers dem Stab des
Sturzkampfgeschwaders 3 unterstellt und flog Einsätze aus dem Raum Caen über dem
Kanal und Südengland. Wegen schwerer Verluste wurde die Gruppe im November 1940
aus dem Einsatz gezogen und in Bergen-op-Zoom aufgefrischt.
Am 9. Juli 1940 erfolgte in Pas-de-Calais die Umbenennung der III. /
Sturzkampfgeschwader 51 zur II. / Sturzkampfgeschwader 1. Die Gruppe flog
ebenfalls Einsätze beim V. Fliegerkorps gegen Seeziele im Kanal und gegen
küstennahe Ziele in Südengland.
Ebenfalls am 9. Juli 1940 erfolgte in Falaise aus der I. / Trägergruppe 186 die
Aufstellung der III. / Sturzkampfgeschwader 1. Die Gruppe flog Einsätze
beim VIII. Fliegerkorps gegen Seeziele im Kanal und gegen küstennahe Ziele in
Südengland. Im September wurde die Gruppe nach St. Pol bei St. Omer verlegt und
dem II. Fliegerkorps unterstellt. Unter starkem Jagdschutz flog die Gruppe noch
bis Mitte November Einsätze gegen Schiffe in der Themse-Mündung. Anschließend
wurden nur noch Störangriffe gegen Seeziele in der Themsemündung bei schlechtem
Wetter oder nachts geflogen.
Am 8. Dezember 1940 wurde in Schaffen-Diest eine Ergänzungsstaffel für
das Geschwader gebildet.
Stab | I. Gruppe | II. Gruppe | III. Gruppe | Ergänzungsstaffel | |||||
Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst |
1. Januar 1940 | Siegburg | 1. Januar 1940 | Köln-Wahn | 9. Juli | Pas-de-Calais | 9. Juli | Falaise | 8. Dezember | Schaffen-Diest |
Mai | Frankreich | Januar | Koblenz-Karthause | November | Ostende | September | St. Pol | ||
Juli | Angers | März | Delmenhorst | November | Ostende | ||||
September | St. Pol | April | Kiel-Holthausen | ||||||
November | Ostende | 9. April | Stavanger-Sola * | ||||||
23. April | Tronsheim-Vaernes | ||||||||
20. Juni | Evreux | ||||||||
Juli | Beauvais | ||||||||
Juli | Angers | ||||||||
September | St. Pol | ||||||||
November | Bergen-op-Zoom |
* 1. Staffel in Trondheim-Vaernes
Zu Beginn des Jahres 1941 lag das gesamte Sturzkampfgeschwader 1 in
Nordfrankreich im Einsatz gegen Ziele in Südengland.
Der Stab des Geschwaders verlegte im Februar 1941 nach Trapani auf
Sizilien, wo er dem X. Fliegerkorps unterstellt wurde. Einsatzziele waren die
britische Mittelmeerflotte und die britische Mittelmeerinsel Malta. Ab März 1941
nahm der Geschwaderstab unter dem VIII. Fliegerkorps am Balkanfeldzug und an der
Einnahme von Kreta teil. Nach kurzer Auffrischung flog der Stab ab dem 22. Juni
19411 Einsätze an der Ostfront. Er nahm an der Doppelschlacht von Bialystok und
Minsk teil, an den Verfolgungskämpfen über die Beresina bis zum Dnjepr, am
Durchbruch durch die Dnjepr-Linie und am Durchbruch bei Witebsk und Polozk sowie
an der Umfassungsschlacht von Smolensk. Ab dem 1. August war der Stab dem
Luftflottenkommando 2 direkt unterstellt. Es folgten die Kämpfe um Roslawl, die
Schlacht bei Rogatschew und Gomel sowie die Kesselschlacht von Kiew. Am 30.
September dem Nahkampfführer 2 beim II. Fliegerkorps unterstellt, nahm der
Geschwaderstab an der Doppelschlacht von Brjansk und Wjasma, am Vorstoß auf Orel
und Tula sowie an den Kämpfen um die Moskauer Ringstellung teil. Anfang Dezember
1941 wurde der Stab zur Auffrischung nach Schwäbisch-Hall verlegt.
Die I. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1 lag zu Beginn des Jahres 1941
zur Auffrischung in Bergen-op-Zoom. Anfang Januar wurde sie im Verband mit dem
Sturzkampfgeschwader 3 nach Trapani auf Sizilien verlegt. Am 10. Januar 1941
beteiligte sich die Gruppe zusammen mit der II. / Sturzkampfgeschwader 2 an den
Angriffen auf die britische "Force A", bei der der Flugzeugträger "Illustrious"
schwer und das Schlachtschiff "Warspite" leicht beschädigt wurden. Anschließend
flog die Gruppe Einsätze gegen Malta und britische Schiffseinheiten im
Mittelmeer. Ende Januar verlegte die Gruppe dann, immer noch im Verband des
Sturzkampfgeschwaders 3, nach Birdufan in Nordafrika, um das italienische Heer
sowie die eintreffenden Teile des Deutschen Afrikakorps zu unterstützen. Anfang
April folgte die Verlegung nach Bulgarien, um unter dem Stab des
Sturzkampfgeschwaders 2 beim VIII. Fliegerkorps am Balkanfeldzug teilzunehmen.
Nach dem Balkanfeldzug war die Gruppe kurzzeitig beim X. Fliegerkorps in Elmas
auf Sardinien und dann von Argos aus beim VIII. Fliegerkorps bei der Einnahme
von Kreta eingesetzt. Ab Juni 1941 erfolgte der Einsatz der Gruppe im Verband
mit dem Sturzkampfgeschwader 3 unter dem "Fliegerführer Afrika" zur
Unterstützung des Deutschen Afrikakorps bei den Kämpfen um Tobruk und El Alamein.
Zu Jahresbeginn 1941 lag die II. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1 in
Ostende und wurde gegen Ziele im Kanal und in Südengland eingesetzt. Anfang 1941
verlegte die Gruppe nach Sizilien zum Einsatz gegen die britische
Mittelmeerflotte und die britische Mittelmeerinsel Malta. Ab dem 30. März wurde
die Gruppe unter dem Stab des Sturzkampfgeschwaders 1 beim VIII. Fliegerkorps
während des Balkanfeldzuges eingesetzt. Anschließend folgte der Einsatz unter
dem X. Fliegerkorps im Mittelmeerraum. Nach kurzer Auffrischung wurde die Gruppe
dann unter dem Stab des Sturzkampfgeschwaders 1 in Rußland eingesetzt. Sie nahm
an der Doppelschlacht von Bialystok und Minsk teil, an den Verfolgungskämpfen
über die Beresina bis zum Dnjepr, am Durchbruch durch die Dnjepr-Linie und am
Durchbruch bei Witebsk und Polozk sowie an der Umfassungsschlacht von Smolensk.
Ab dem 1. August war die Gruppe dem Geschwaderstab beim Luftflottenkommando 2
direkt unterstellt. Es folgten die Kämpfe um Roslawl, die Schlacht bei
Rogatschew und Gomel sowie die Kesselschlacht von Kiew. Am 30. September mit dem
Geschwaderstab dem Nahkampfführer 2 beim II. Fliegerkorps unterstellt, nahm die
II. Gruppe an der Doppelschlacht von Brjansk und Wjasma, am Vorstoß auf Orel und
Tula sowie an den Kämpfen um die Moskauer Ringstellung teil. Anschließend
unterstütze die Gruppe die Abwehrkämpfe des Heeres im Mittelabschnitt der
Ostfront.
Zu Beginn des Jahres 1941 lag die III. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1
in Ostende. Ab Mitte Februar 1941 verlegte die Gruppe nach Trapani auf Sizilien,
wo sie dem Stab des Geschwaders beim X. Fliegerkorps gegen die britische
Mittelmeerflotte und die britische Mittelmeerinsel Malta eingesetzt wurde. Vom
10. April bis 8. Mai war die Gruppe mit zwei Staffeln (ohne 9. Staffel) in Derna
unter dem Fliegerführer Afrika gegen Seeziele und zur Unterstützung des
Deutschen Afrikakorps eingesetzt. Die 9. Staffel verblieb auf Sizilien und flog
von Comiso aus Nachteinsätze gegen Malta. Am 23. Mai verlegte die Gruppe,
immer noch ohne die 9. Staffel, nach Argos-Süd in Griechenland zum VIII.
Fliegerkorps zur Unterstützung des Unternehmens "Merkur", der Eroberung von
Kreta. Anfang Juni 1941 wurde die Gruppe in Kitzingen und Cottbus kurzfristig
aufgefrischt. Bei Beginn des Rußlandfeldzuges unterstand die Gruppe dem eigenen
Geschwaderstab beim VIII. Fliegerkorps. Die Gruppe wurde zu Angriffen auf
Truppenziele, feindliche Bewegungen, Brücken, Verkehrsknotenpunkte und
Widerstandszentren unterstützte die Gruppe den Vormarsch des Heeres über die
Beresina, den Durchbruch durch die Dnjepr- und Dünalinie bei Witebsk und Polozk,
die Umfassungsschlacht von Smolensk, die Schlacht bei Roslawl, bei
Rogatschew und Gomel-Klinzy. Es folgte die Umfassungsschlacht von Kiew, die
Doppelschlacht von Brjansk-Wjasma sowie der Vorstoß auf Orel und Tula unter dem
VIII. Fliegerkorps. Nach schweren Verlusten wurde die Gruppe am 6. Dezember aus
dem Einsatz gezogen und zur Auffrischung nach Schweinfurt verlegt.
Die Ergänzungsstaffel des Sturzkampfgeschwaders 1 lag zu Beginn des Jahres 1941
in Schaffen-Diest und verlegte im Juni 1941 nach Neukuhren.
Stab | I. Gruppe | II. Gruppe | III. Gruppe | Ergänzungsstaffel | |||||
Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst |
1. Januar 1941 | Ostende | 1. Januar 1941 | Bergen-op-Zoom | 1. Januar 1941 | Ostend | 1. Januar | Ostende | 1. Januar | Schaffen-Diest |
22. Februar | Trapani | Januar | Trapani auf Sizilien | 22. Februar | Trapani auf Sizilien | 22. Februar | Trapani | Juni | Neukuhren |
März | Comiso | 13. Februar | Bir Dufan | März | Comiso | März | Comiso | ||
Mai | Argos | März | Tamet | Mai | Argos-Süd | 10. April | Derna * | ||
Juni | Radczki | März | En Nofilia | Juni | Radczki | 23. Mai | Argos-Süd * | ||
Juli | Dubowo-Süd | April | Krainici | Juli | Dubowo-Süd | Juni | Kitzingen, Cottbus | ||
August | Minsk | 17. April | Ptolemais | August | Minsk, Dokudowo | Juni | Radczki | ||
September | Schatalowka | Mai | Argos | September | Schatalowka | Juli | Dubowo-Süd | ||
November | Juchnow | 17. Juni | Derna | November | Juchnow | August | Minsk, Dokudowo | ||
Dezember | Schwäbisch-Hall | Dezember | Arco Philenorum | Dezember | Seschtschinskaya | September | Schatalowka | ||
November | Orel, Juchnow | ||||||||
6. Dezember | Schweinfurt |
* 9. Staffel verblieb in Comiso auf Sizilien
Zu Beginn des Jahres 1942 befand sich der Stab des Sturzkampfgeschwaders 1
zur Auffrischung in Schwäbisch-Hall. Mitte Februar 1942 kehrte der Stab an die
Ostfront zurück und wurde dort im Nordabschnitt beim Luftflottenkommando 1 zur
Heeresunterstützung eingesetzt. Im Sommer wurde der Stab auch als
"Gefechtsverband Hagen" bezeichnet. Ihm unterstanden am 26. August 1942
die III. / Stuka-Geschwader 1, die 5. / Schlachtgeschwader 1, die II. /
Jagdgeschwader 51, die 15. / Jagdgeschwader 51 sowie die Staffel Felke.
Die I. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1 war zu Beginn des Jahres 1942
in Nordafrika unter dem Stab des Sturzkampfgeschwaders 3 zur Unterstützung des
Deutschen Afrikakorps eingesetzt. Am 13. Januar 1942 wurde die Gruppe zur II. /
Sturzkampfgeschwader 3 umbenannt und schied so aus dem Geschwaderverband aus.
Die II. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1 lag zu Beginn des Jahres 1942
in Seschtschinskaya an der Ostfront. Nach schweren Verlusten wurde die Gruppe
Anfang 1942 aus dem Einsatz gezogen und in Schwäbisch Hall aufgefrischt und auf
die Junkers Ju 87 D umgerüstet. Mitte Februar 1942 verlegte die Gruppe zum
Einsatz im Mittelabschnitt der Ostfront, wo sie dem VIII. Fliegerkorps
unterstellt wurde. In der zweiten Hälfte des Monats Mai war die Gruppe dem IV.
Fliegerkorps im Südabschnitt der Ostfront und im Juli beim Luftflottenkommando 4
am Kessel von Charkow eingesetzt. Im August 1942 war die Gruppe dem Stab des
Sturzkampfgeschwaders 2unterstellt und unterstützte den Vormarsch des Heeres auf
Stalingrad. Die Gruppe wurde im Kessel von Stalingrad auf dem Flugplatz
Karpowka-West eingeschlossen. Bei der anschließenden Verlegung nach Obliwskaja
wurden große Teile des Bodenpersonals zurück gelassen und anschließend im
Erdkampf eingesetzt. Der verbleibende Teil der Gruppe flog Einsätze zur
Unterstützung des Heeres um Stalingrad und im großen Donbogen. Anfang Dezember
wurden die verbliebenen Flugzeuge an das Sturzkampfgeschwader 2 abgegeben und
die Gruppe verlegte im Landmarsch nach Rostow zur Auffrischung.
Zu Beginn des Jahres 1942 lag die II. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1
zur Auffrischung in Schweinfurt. Im Februar 1942 verlegte die Gruppe über
Neukuhren nach Gostkino bzw. nach Gorodjetz. Die Gruppe wurde 1942 im
Nordabschnitt der Ostfront unter dem Stab des Geschwaders beim I. Fliegerkorps
an den dortigen Frontschwerpunkten eingesetzt.
Zu Jahresbeginn 1942 lag die Ergänzungsstaffel des Sturzkampfgeschwaders 1 in
Neukuhren. Im Januar 1942 verlegte die Staffel nach Schweinfurt, wo sie zur IV.
(Ergänzungs-) Gruppe mit zwei Staffeln erweitert wurde. Im Oktober 1942 verlegte
die Gruppe nach Nantes.
Stab | I. Gruppe | II. Gruppe | III. Gruppe | Ergänzungsstaffel / IV. Gruppe | |||||
Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst |
1. Januar 1942 | Schwäbisch-Hall | 1. Januar 1942 | Arco Philenorum | 1. Januar 1942 | Seschtschinskaya | 1. Januar 1942 | Schweinfurt | 1. Januar | Neukuhren |
Februar | Gostkino | 1. Januar | Agedabia | Januar | Schwäbisch-Hall | Februar | Gostkino | Januar | Schweinfurt |
März | Gorodjets | Mitte Februar | Charkow | März | Gorodjets | Oktober | Nantes | ||
Juli | Woltschansk | Juni | Orel | ||||||
August | Gorlowka | September | Gorodjets | ||||||
September | Obliwskaya | September | Krasnowardeisk | ||||||
Oktober | Karpowka-West | Dezember | Gorodjets | ||||||
November | Obliwskaya | ||||||||
Dezember | Rostow |
Zu Jahresbeginn 1943 lag der Stab des Sturzkampfgeschwaders 1 im
Nordabschnitt der Ostfront und flog Unterstützungseinsätze für das Heer. Am 1.
April 1943 verlegte der Stab nach Orel-Nord, wo er unter der 1. Flieger-Division
zur Bekämpfung des russischen Aufmarsches im Raum Kursk eingesetzt wurde. Anfang
Juli 1943 führte der Stab alle drei Gruppen des Geschwaders während der
deutschen Offensive bei Kursk sowie bei den anschließenden Abwehrkämpfen. Am 18.
Oktober 1943 erfolgte die Umbenennung zum Stab / Schlachtgeschwader 1.
Am 17. Juni 1943 wurde in Nautsi die I. / Sturzkampfgeschwader 5 in I. /
Sturzkampfgeschwader 1 umbenannt. Eingesetzt war die Gruppe im Nordabschnitt
der Ostfront beim Fliegerführer Kirkenes. Ab Juli 1943 war die Gruppe beim
Geschwaderstab im Mittelabschnitt der Ostfront im Raum Kursk im Einsatz. Es
folgten die schweren Abwehrkämpfe im Raum um Orel. Am 18. Oktober 1943 wurde die
Gruppe in I. / Schlachtgeschwader 1 umbenannt.
Zu Beginn des Jahres 1943 lag die II. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1
in Rostow am Don zur Auffrischung. Ende Januar verlegte die Gruppe nach
Nikolajew, wo sie mit neuen Flugzeuge ausgerüstet wurde. Am 20. Februar 1943
wurden die schon einsatzbereiten Teile der Gruppe dem "Gefechtsverband Hozzel"
zugeteilt und nach Dnjepropetrowsk-Süd verlegt, um die Heeresverbände beim Kampf
mit durchgebrochenen russischen Einheiten zu unterstützen. Ende Februar wurde
der Gefechtsverband wieder aufgelöst. Im März verlegte die Gruppe nach Brjansk
und Orel. Sie unterstand dem eigenen Geschwaderstab bei der 1. Flieger-Division
im Mittelabschnitt der Ostfront. Anfang Juli 1943 unterstützte die Gruppe die
Kämpfe des Heeres während der Schlacht um Kursk sowie bei den anschließenden
schweren Abwehrkämpfen. Ab August 1943 war die Gruppe wieder zur
Heeresunterstützung im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt.
Die III. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1 lag zu Beginn des Jahres 1943
auf dem Flugplatz Gorodjetz im Nordabschnitt der Ostfront. Im April 1943
verlegte die Gruppe unter dem eigenen Geschwaderstab bei der 1. Flieger-Division
in den Mittelabschnitt der Ostfront zur Unterstützung des Heeres bei den
Abwehrkämpfen im Raum Orel bzw. zur Störung des russischen Aufmarsches im Raum
Kurs. Anfang Juli 1943 unterstützte die Gruppe die deutsche Offensive bei Kursk
von Orel aus in Richtung Süden sowie die anschließenden Abwehrkämpfe im Raum
Orel. Es folgten Einsätze gegen russische Offensiven bei Duchowtschina und zur
Unterstützung der 4. Panzerarmee nördlich von Kiew sowie für die 1. Panzerarmee
und die 6. Armee bei Kriwoi-Rog und südlich von Nikopol. Am 18. Oktober 1943
wurde die Gruppe zur III. / Schlachtgeschwader 1 umbenannt.
Zu Beginn des Jahres 1943 lag die IV. (Ergänzungs-) Gruppe in Nates. Im
Mai 1943 wurde die Gruppe zur I. / Sturzkampfgeschwader 151 und schied aus dem
Geschwaderverband aus.
Am 17. Juni 1943 wurde in Orscha eine Panzerjägerstaffel für das
Sturzkampfgeschwader 1 aus der 1. / Versuchskommando für Panzerbekämpfung
gebildet und mit der Junkers Ju 87 G ausgerüstet. Am 18. Oktober 1943 wurde die
Staffel zur 10. / Schlachtgeschwader 77.
Stab | I. Gruppe | II. Gruppe | III. Gruppe | Ergänzungsstaffel / IV. Gruppe | |||||
Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst |
1. Januar 1943 | Gorosjets | 17. Juni 1943 | Kitzingen | 1. Januar 1943 | Rostow | 1. Januar 1943 | Gorodjets | 1. Januar 1943 | Nantes |
April | Orel-Nord | Juni | Orel | Januar | Nikolajew | Januar | Orel | ||
Juli | Karatschew | Juli | Karatchew | März | Orel | Juli | Karatschew | ||
August | Polozk, Gomel | August | Smolensk | Juli | Krasnowardeisk | August | Polozk und Gomel | ||
September | Bobruisk | September | Mogilew | August | Smolensk, Mogilew | September | Bobruisk | ||
September | Bobruisk |
2. Kommandeure
Geschwaderkommodore:
Oberst Walter Hagen, 18. November 1939
Oberstleutnant Walter Hagen, 22. Juni 1940
Oberstleutnant Gustav Preßler, 1. April 1943
I. Gruppe:
Gruppenkommandeure:
1. Mai 1939 Major Werner Rentsch
18. Oktober 1939 Hauptmann Paul-Werner Hozzel
Dezember 1941 Hauptmann Bruno Dilley (i.V.)
Dezember 1941 Hauptmann Helmut Sorge (i.V.)
17. Juni 1943 Hauptmann Helmut Krebs
15. Juli 1943 Major Horst Kaubisch
II. Gruppe:
Gruppenkommandeure:
9. Juli 1940 Hauptmann Anton Keil
1. September 1941 Hauptmann Johann Zemsky
13. Januar 1943 Hauptmann Robert-Georg von Malapert-Neufville
1. März 1942 Major Paul-Friedrich Darjes
29. Mai 1942 Hauptmann Robert-Georg von Malapert-Neufville
August 1942 Major Alfred Druschel
9. Dezember 1942 Hauptmann Frank Neubert
August 1943 Hauptmann Ernst Otto
24. September 1943 Hauptmann Heinz Frank
III. Gruppe:
Gruppenkommandeure:
9. Juli 1940 Hauptmann Helmut Mahlke
19. September 1941 Hauptmann Peter Gasmann
1. April 1943 Hauptmann Friedrich Lang
3. Literatur und Quellen:
Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe, 1935-1945, Motorbuch Verlag, 1976
John Weal: Junkers Ju 87 Stukageschwader 1937-41, Osprey Combat Aircraft
http://www.ww2.dk/air/attack/stg1.htm
Bundesarchiv Freiburg, Signatur RL 10/512 Einsatz England und Mittelmeerraum 1940/41, RL 10/513 Einsatz England und Mittelmeerraum 1940/41 und RL 10/514 Einsatz Sowjetunion-Mitte und -Süd 1943-1944