Sicherungs-Regiment 196

 

Feldpostnummern: 1943 wurde eine abgesetzte Einheit der 14. Pionier-Kompanie mit der Nummer 20430 W bei der Sammelfeldpostnummer Angers verzeichnet. In der Feldpostübersicht wurde die Umbenennung des I. Bataillons in Sicherungs-Bataillon 1009 erst am 8. Juni 1944 verzeichnet. Das II. Bataillon wurde am 9. November 1944 gestrichen. Das IV. Bataillon wurde am 6. Dezember 1944 gestrichen. Der Stab und das III. Bataillon wurden erst am 19. Dezember 1944 in der Feldpostübersicht gestrichen.

Einheit Feldpostnummer
Regimentsstab 23005
Nachrichtenstaffel ab 1943 23005 A
Stab I. Bataillon 31431 A bis Jun/44
1. Kompanie 31431 B bis Jun/44
2. Kompanie 31431 C bis Jun/44
3. Kompanie 31431 D bis Jun/44
Stab II. Bataillon 05066 A
4. Kompanie 05066 B
5. Kompanie 05066 C
6. Kompanie 05066 D
Stab III. Bataillon 28084 A
7. Kompanie 28084 B
8. Kompanie 28084 C
9. Kompanie 28084 D
Stab IV. Bataillon 28637 A
10. Kompanie 28637 B
11. Kompanie 28637 C
12. Kompanie 28637 D
13. schwere Kompanie 28338 F bis 1943

ab 1943 23005 B

14. Pionier-Kompanie ab 1943 23005 C

Das Sicherungs-Regiment 196 wurde am 17. Februar 1943 in Niort in Frankreich aufgestellt. Das Regiment wurde zunächst am 1. Februar 1943 als Stab mit der Bezeichnung Sicherungs-Regiment 4 aufgestellt. An diesem 17. Februar 1943 wurde es aber zu einem richtigen Regiment mit Stab und 4 Bataillonen ausgebaut und umbenannt. Dabei bildete das Landesschützen-Bataillon 641 das I. Bataillon, das Landesschützen-Bataillon 329 das II. Bataillon, das Landesschützen-Bataillon 640 das III. Bataillon und das Landesschützen-Bataillon 639 das IV. Bataillon. Die 13. Kompanie wurde aus der 4. Kompanie des Landesschützen-Bataillon 459 gebildet. Das Regiment unterstand dem Befehlshaber Südwestfrankreich. Dabei lagen der Stab und das I. Bataillon in Niort, das II. Bataillon in Poitiers, das III. Bataillon in Saintes und das IV. Bataillon in Angonieme. Das I. Bataillon wurde am 1. November 1943 nach Osten abgegeben und dort in Sicherungs-Bataillon 1009 umbenannt. Der Stab des Regiments wurde am 28. Februar 1943 nach Parthenay verlegt. Am 1. September 1943 wurde der Stab dann nach Poitiers verlegt. Die Bewaffung beim II. Bataillon bestand u.a. aus deutschen Gewehren 98, aus holländischen Gewehren sowie aus franzöischen Karabinern. Die 4./Sicherungs-Regiments 196 nahm vom 05. bis 15. Januar 1944 an einem Lehrgang über "neuzeitlichen Stellungsbau" an der Pionier-Schule in Angers teil. Im Mai 1944 lagen der Stab und das III. Bataillon in Poitiers, das II. Bataillon in Le Mans und das IV. Bataillon in Tours. Am 20. Mai 1944 wurde der Verschiebe-Bahnhof in Le Mans durch amerikanische Flugzeuge mit Bomben- und Bordwaffenangriffe zum Teil beschädigt. Des Weiteren wurden zwei Soldaten der 4./Sicherungs-Regiments 196 hierbei getötet, sowie eine unbekannte Anzahl deutscher Soldaten und französischer Zivilisten verwundet. Ob es hierbei auch zu Verlusten in der französischen Bevölkerung kam, ist unbekannt. Diese gefallene Soldaten wurden am 23. Mai 1944 auf dem deutschen Ehrenfriedhof in Le Mans beerdigt und wurden später auf den deutschen Soldatenfriedhof Mont-de-Huisnes umgebettet. Am 8. Juni 1944 wurden vom Kommandanten der Heeresgruppe Südfrankreich im mot. Marsch nach Châteauroux zur Bereinigung der Lage in diesem Raum eine Kampfgruppe Stenger entsandt. Zu dieser Gruppe gehörte u.a. der Stab des Sicherungs-Regiments 196 (Kommandeur Oberstleutnant Stenger), die Flak-Abteilung 960 (ohne 2. Batterie), verstärkt durch die 3. / Sicherungs-Regiment 194. Kurzfristig war der Kampfgruppe zu diesem Zeitpunkt die 15./SS-Panzergrenadier-Regiment 4 „Der Führer“ unterstellt und in diesem Zusammenhang wird der Kampfgruppe eine mögliche Beteiligung / Mitwisserschaft bei dem Massaker bei Argenton-sur-Creuse (9. Juni 1944 / 67 franz. Opfer nach Bombenanschlag und Gefangennahme deutscher Soldaten durch FFI). Die Leitung des Unternehmens bis zur Wiederherstellung der Verbindung von Hpt.Verb.Stab 588 nach Châteauroux wurde dem Befehlshaber Südwestfrankreich ´Angers´ übertragen. Am 6. Juli 1944 wurde der Stab des Sicherungs-Regiments 196 wieder nach Poitiers verlegt, nachdem weitere Aufklärung im Raum Châteauroux ohne weitere Feindberührung verlief. Am 25. August 1944 kam es in der franz. Ortschaft Maillé zu einem Massaker an franz. Zivilisten (124 tote Zivilisten) durch deutsche Einheiten, nachdem der Kampfkommandant von Tours (Oberstleutnant Stenger / zugleich Kommandeur des Sicherungs-Regiments 196) Befehl gab, gegen den Ort vorzugehen. Hierbei überschritten die eingesetzten Soldaten offenbar seine Anweisungen, wodurch es zu diesem Massaker kam. Ab dem 18. Oktober 1944 wurden Teile des II./Sicherungs-Regiments 196 vom Landesschützen-Ersatz-und-Ausbildung-Bataillon II/9 übernommen. Am 3. November 1944 wurden Splittergruppen, "Walküre"-Einheiten und Festungstruppen aus dem Bereich der Heeresgruppe D in die 716. Infanterie-Division eingegliedert, u.a. auch das Sicherungs-Bataillon 1009, welches aus der ehemals I./ Sicherungs-Regiment hervorging.

Im August / September 1944 wurde das Regiment in Frankreich während der Rückzugskämpfe aus Mittelfrankreich vernichtet und daraufhin aufgelöst.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Landesschützen-Ersatz-Bataillon 9 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberstleutnant Alfred Stenger: ab 24.07.1943 als Führer eingesetzt, ab 01.09.1943 Kommandeur, ab 01.12.1944 in Führerreserve HG G versetzt


Quellen:

- private Dokumente (Wehrpass)

- Kriegstagebuch der Feldkommandantur 588 bzw. des Hauptverbindungsstabes 588

- Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44