Schlachtgeschwader 4
1. Lebenslauf:
Das Schlachtgeschwader 4 entstand am 18. Oktober 1943 durch Teile des Schlachtgeschwaders 2: Der Geschwaderstab entstand aus dem Stab des Schlachtgeschweaders 2, die I. Gruppe aus der II. Gruppe des Schlachtgeschwaders 2, die II. Gruppe aus der II. / Schnellkampfgeschwader 10 und die III. Gruppe aus der III. Gruppe des Schnellkampfgeschwaders 10. Das Geschwader war durchgängig mit der Focke-Wulf Fw 190 F und G ausgerüstet. Das Geschwader war in Italien eingesetzt, die III. Gruppe lag zur Auffrischung in Graz. Im November 1943 verlegte die Gruppe nach Frankreich, um die Auffrischung dort fortzusetzen. Gleichzeitig wurde die 1. Staffel als neue 4. Staffel an das Schlachtgeschwader 77 abgegeben und neu aufgestellt.
Stab | I. Gruppe | II. Gruppe | III. Gruppe | ||||
Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst |
18. Oktober 1943 | Piacenza | 18. Oktober 1943 | Piacenza | 18. Oktober 1943 | Viterbo | 18. Oktober 1943 | Graz |
November | Beaumont-sur-Oise | ||||||
Dezember | Laon-Athies |
Zu Beginn des Jahres 1944 wurde das Schlachtgeschwader 4 mit
Stab sowie I.
und II. Gruppe unter dem "Nahkampfführer Luftflotte 2" in schweren Kämpfen in
Mittelitalien eingesetzt. Im Juni wurden diese Verbände in Airasca und Levaldigi
aufgefrischt. Nach der Auffrischung verlegten Stab, I. und II. Gruppe Anfang
Juli 1944 in den Nordabschnitt der Ostfront. Bis November 1944 ist das
Geschweader zur Unterstützung der Heeresgruppe Nord und Mitte im Abwehreinsatz
gegen die sowjetischen Sommer- und Herbstoffensiven im baltischen Raum sowie von
Ostpreußen aus.
Die III. Gruppe war unterdessen in Frankreich mit seiner
Auffrischung und Ausbildung beschäftigt. Ab Mai flog die Gruppe mit Teilen
U-Boot-Bekämpfungs-Einsätze im Mittelmeerraum, ohne dass es dabei zu
Feindkontakt kam. Im Juni verlegte die Gruppe an die Invasionsfront in der
Normandie, wo sie in schweren Kämpfen schwere Verluste erlitt. Nach einigen
Partisaneneinsätzen im Raum Valence wurde die Gruppe Anfang Juli für den Einsatz
an der Ostfront nach Dünaburg-West verlegt, wo sie dem Stab des
Schlachtgeschwaders 4 unterstellt wurde.
Ende Oktober 1944 kam der
sowjetische Vorstoß in Ostpreußen zum Stehen. Das gesamte
Schlachtgeschwader 4 wurde im November zur Auffrischung nach Reinsehlen,
Lippspringe und Gütersloh verlegt. Ab Ende November war das Geschwader zur
Vorbereitung und Unterstützung der Ardennen-Offensive an der Westfront
eingesetzt.
Stab | I. Gruppe | II. Gruppe | III. Gruppe | ||||
Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst |
1. Januar 1944 | Piacenza | 1. Januar 1944 | Piacenza | 1. Januar 1944 | Viterbo | 1. Januar 1944 | Laon-Athies |
Januar | Viterbo | Januar | Viterbo | 1. Mai | Piacenza | Februar | Clastres - St. Quentin |
1. Mai | Piacenza | 10. März | Rieti | 2. Juni | Levaldigi | 6. Juni | Laval |
4. Juni | Airasca | 26. April | Diavolo | 1. Juli | Tilsit | 20. Juni | Avord |
1. Juli | Dünaburg | 1. Mai | Piacenza | 25. Juli | Jakobstadt | 27. Juni | Conches |
9. Juli | Tilsit | 4. Juni | Airasca | August | Riga-Spilve | 1. Juli | Jakobstadt |
25. Juli | Jakobstadt | 1. Juli | Dünaburg | 23. September | Vainode | 31. Juli | Wenden |
August | Wenden | 4. Juli | Tilsit | 8. Oktober | Hüttenfelde | August | Walmar |
22. September | Riga-Skulte | 25. Juli | Jakobstadt | 1. November | Gerdauen | 22. September | Tuckum |
25. September | Skiotava | August | Wenden | November | Gütersloh | November | Udetfeld |
29. September | Insterburg | 22. September | Riga-Skulte | Dezember | Köln-Wahn | Dezember | Köln-Wahn |
Oktober | Gütersloh | 25. September | Skiotava | ||||
Dezember | Köln-Wahn | 29. September | Lobellen | ||||
Oktober | Insterburg | ||||||
2. November | Gerdauen | ||||||
November | Bad Lippspringe | ||||||
Dezember | Köln-Wahn |
Zu Beginn des Jahres 1945 war das Schlachtgeschwader 4 mit Stab und allen drei Gruppen an der Westfront eingesetzt. Nach dem Scheitern der Ardennen-Offensive wurde das Geschwader wieder an die Ostfront verlegt. Dort unterstütze das Geschwader die Abwehrkämpfe im Südabschnitt der Ostfront bei der Luftflotte 4 in Ungarn und Oberschlesien.
Stab | I. Gruppe | II. Gruppe | III. Gruppe | ||||
Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst | Datum | Fliegerhorst |
1. Januar 1945 | Köln-Wahn | 1. Januar 1945 | Köln-Wahn | 1. Januar 1945 | Köln-Wahn | 1. Januar 1945 | Köln-Wahn |
Januar | Rosenborn | Januar | Kosteletz | Januar | Rosenborn | Januar | Woissledsorf |
10. Februar | Klotsche | März | Prossnitz | 10. Februar | Klotsche | 10. Februar | Klotsche |
März | Prossnitz | März | Königgrätz | März | Kostelez |
2. Kommandeure:
Geschwaderkommodore:
Major Georg Dörffel, 18. Oktober 1943
Major Ewald Janssen, 1. Juni 1944
Oberst Alfred Druschel, 28. Dezember 1944
Major Werner Dörnbrack, 3. Januar 1945
I. Gruppe
Gruppenkommandeure:
Major Dörnback, 1944
II. Gruppe
Gruppenkommandeure:
Hauptmann Gerhard Walther 18. Oktober 1943
Hauptmann Friedrich-Wilhelm Strakeljahn 19. Mai 1944
Major Gerhard Weyert, 1944/45
III. Gruppe
Gruppenkommandeure:
Major Gerhard Weyert, 1944
3. Literatur und Quellen:
Tessin, Georg, Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im
Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 14
Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935 - 1945 - Gliederungen und
Kurzchroniken - Eine Dokumentation, Motorbuch-Verlag 1976
http://www.ww2.dk/air/attack/sg4.htm