Schlachtgeschwader 2 "Immelmann"
Gefechtsverband Rudel

 

1. Lebenslauf:

Das Schlachtgeschwader 2 wurde am 18. Oktober 1943 aus dem Stuka-Geschwader 2 gebildet. Dabei entstanden der Stab und die I. Gruppe aus dem Stab und der I. Gruppe des Stuka-Geschwaders 2. Die II. Gruppe wurde durch die II. / Schlachtgeschwader 1 gebildet, die III. Gruppe aus der III. / Stuka-Geschwader 2. Die 10. (Panzerjäger) Staffel entstand aus der 10. (Pz) / Stukageschwader 2 und war mit der Junkers Ju 87 G ausgerüstet. Das Geschwader unterstand dem I. Fliegerkorps und wurde zur Unterstützung bei den Abwehrkämpfen des deutschen Heeres nach der Offensive bei Kursk im Südabschnitt der Ostfront eingesetzt. Die III. Gruppe flog vor allem Einsätze gegen russische Panzer im Raum Kirowograd.

Stab I. Gruppe II. Gruppe III. Gruppe 10. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
18. Oktober 1943 Pervomaisk 18. Oktober Pervomaisk 18. Oktober Bagerowo 18. Oktober Kastronka 18. Oktober Pervomaisk
Oktober Nowo Krassnoje         Oktober Oervomaisk    

 

Zu Jahresbeginn 1944 kämpfte das Sturzkampfgeschwader 2 bei Schaschkow, bei Kirowograd und nördlich von Kriwoi Rog. Dabei unterstand das Geschwader dem I. Fliegerkorps. Im Januar 1943 verlegte die III. Gruppe nach Pervomaisk am Bug, wo schon die I. Gruppe und die 10. Staffel lagen. Ende Januar bis Ende Februar unterstützte das Geschwader den Kampf der Heeresverbände im Kessel von Tscherkassy. Diesen schlossen sich schwere Kämpfe am Dnjepr und Ingulez an. Im März kämpfte das Geschwader nördlich von Nikolajew und Uman und unterstützte anschließend den Rückzug des Heeres durch Transnistrien un Richtung auf den unteren Dnjestr sowie die Kämpfe in Nord-Besserabien und an der oberen Moldau. Inzwischen waren dem Geschwader die ersten Focke-Wulf Fw 190 F-8 zugeteilt worden. Bis Ende Mai war das Geschwader westlich Grigoriopol und im Moldaugebiet eingesetzt. Im Juni 1944 verlagerte sich der Einsatzraum nach Rumänien. Im Sommer 1944 war das ganze Geschwader mit der Focke-Wulf Fw 190 F-8 ausgerüstet. Ausnahme bildete die III. Gruppe, welche weiterhin die Junkers Ju 87 flog. Ende August 1944 war die III. Gruppe in Lettland eingesetzt. Anschließend wurde das gesamte Geschwader in Görgényoroszfalu versammelt. Es folgten Einsätze in Rumänien und Ungarn. Bei Jahresende wurde das Geschwader in Fürstenwalde zusammen gezogen, die I. Gruppe lag in Csar.

Stab I. Gruppe II. Gruppe III. Gruppe 10. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. Januar 1944 Nowo Krassnoje 1. Januar Pervomaisk 1. Januar Bagerowo 1. Januar Oervomaisk 1. Januar Pervomaisk
12. März Ljubaschewska 15. März Nikolayew 1. März Karankut 9. Januar Pervomaisk 18. März Rauchowka
21. März Rauchowka 20. März Rauchowka 15. April Sewastopol-Chersonnes 14. März Nilolayew 27. März Jassy
28. März Rasdelnaju 1. April Tirasspol 11. Mai Zilistea 20. März Rauchowka 2. April Tirasspol
1. April Husi 5. April Husi 29. Mai Bacan 25. März Jassy 6. April Husi
August Görgényoroszfalu 26. Juni Görgényoroszfalu 15. Juni Tortus 2. April Tirasspol Juli Dub
22. September Szilágynagyfalu 25. September Budak 30. Juni Okecie 10. April Husi 22. Juli Mielec
Oktober Tapio 10. Oktober Füzesabony August Görgényoroszfalu Juli Dub 28. Juli Insterburg
November Börgönd 1. November Felsoe-Abrany 25. September Szilágynagyfalu 22. Juli Mielec August Görgényoroszfalu
Dezember Fürstenwalde November Csar Oktober Tapio 28. Juli Insterburg 10. September Tasnad
        November Börgönd August Görgényoroszfalu 16. September Budak
        Dezember Fürstenwalde 12. September Tasnad 28. September Zilah
            16. September Zilah Oktober Ferihegy
            Oktober Ferihegy 1. November Börgönd
            1. November Sajo-Kaza Dezember Fürstenwalde
            November Varpalota    
            Dezember Fürstenwalde    

 

Zu Beginn des letzten Kriegsjahres lag das Schlachtgeschwader 2 in Fürstenwalde und unterstützte die deutschen Verbände in den schweren Abwehrkämpfen zwischen Weichsel und Oder. Die I. Gruppe war in Csar stationiert. Bis Kriegsende wurde das Geschwader an der Ostfront eingesetzt. Ab April 1945 wurden die Geschwaderreste auch als "Gefechtsverband Rudel" bezeichnet. Dies schloss auch die I. / Schlachtgeschwader 77 und die II. / Jagdgeschwader 6, die dem Geschwaderstab unterstellt waren, mit ein. Die III. Gruppe wurde im April 1945 in Prag-Kletzau durch einen Luftangriff fast vollständig vernichtet. Reste der Gruppe konnten nach Kummer durchschlagen.

Stab I. Gruppe II. Gruppe III. Gruppe 10. Staffel
Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst Datum Fliegerhorst
1. Januar 1944 Fürstenwalde 1. Januar Csar 1. Januar Fürstenwalde 1. Januar Fürstenwalde 1. Januar Fürstenwalde
10. Februar Freiwaldau Januar Raab 10. Februar Freiwaldau 28. Januar Märkisch-Friedland 10. Februar Freiwaldau
16. Februar Grossenhain 5. März Varpalota 16. Februar Grossenhain 10. Februar Görlitz 16. Februar Kemens St. Peter
März Kummer 18. März Papa März Kummer 20. Februar Kemens St. Peter März Wels, Graz
    22. März Kemens St. Peter     März Prag-Kletzau    
    25. März Pystion     April Kummer    
    31. März Novy Dvor            
    2. April Fels am Wagram            
    14. April Wels            
    17. April Graz            

 

2. Kommandeure:

Geschwaderkommodore:

ObLt. Hans-Karl Stepp, 18.10.43 - 31.7.44

ObLt. Hans Ulrich Rudel, 1.8.44 - 8.2.45

Maj. Friedrich Lang (i.V.), 9.2.45 - 13.2.45

ObLt. Kurt Kuhlmey (i.V.), 14.3.45 - 20.4.45

Ob Hans-Ulrich Rudel, 4.45 - 8.5.45

 

I. Gruppe

Gruppenkommandeure:

Hauptmann Alwin Boerst, 1. November 1943

Hauptmann Kurt Lau, 1. Mai 1944

Hauptmann Herbert Bauer, 23. November 1944

 

II. Gruppe

Gruppenkommandeure:

Major Heinz Frank

Major Karl Kennel, 1. Juli 1944

 

III. Gruppe

Gruppenkommandeure:

Major Hans-Ulrich Rudel, 19. Juli 1943

Hauptmann Lothar Lau, 1. August 1944

Major Müller, 23. Januar 1945

 

10. (Pz) Staffel

Oberleutnant Helmut Schübel, 17. Juni 1943

Leutnant d.R. Anton Korol, 1. September 1944

 

3. Literatur und Quellen:

Tessin, Georg, Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 14
Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935 - 1945 - Gliederungen und Kurzchroniken - Eine Dokumentation, Motorbuch-Verlag 1976
Holger Nauroth: Stukageschwader 2 Immelmann - Eine Dokumentation über das erfolgreichste deutsche Stukageschwader, Verlag K.W. Schütz
http://www.ww2.dk/air/attack/sg2.htm