Polizei-Regiment 2
SS-Polizei-Regiment 2

 

Mit Befehl des RFSS und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministeriums des Inneren, Oberkommando I (O) (3) Nr. 184/42 , Berlin, den 9.Juli 1942 betr. Zusammenfassung der Polizei – bzw. Reserve-Polizei-Bataillone zu Polizei-Regimenter und Bestimmung neuer Standorte (Anhang) wurde das Polizei-Regiment 2 in Tilsit aufgestellt. Neben dem neu aufgestellten Stab wurden dem Regiment die Polizei-Bataillone 11, 13 und 22 zugeteilt. Das Regiment wurde nach seiner Aufstellung nach Polozk zum Höheren SS- und Polizeiführer Russland-Mitte verlegt. Dort verrichtete das Regiment allgemeine polizeiliche Aufgaben (Objektschutz und Streifendienst). Außerdem nahm es an mehreren Einsätzen gegen Partisanen teil. Vom 20. Juli bis 7. August 1942 war das Regiment während des Unternehmens "Adler" im Dreieck der Rollbahn Mogilew - Beresino - Bobruisk - Mogilew eingesetzt. Es folgten weitere Einsätze im Raum nördlich von Smolensk, im Raum Slonim und nordöstlich von Sluzk. Im Februar 1942 bildete das Regiment die "Kampfgruppe Ost", die während des Unternehmens "Hornung" im Raum Morocz - Milewicze in den Pripjet-Sümpfen eingesetzt war. Die Kampfgruppe gliederte sich in Polizei-Regiment 2, Bataillon "Radjanoff", Bataillon "Borissow" der 1. SS-Infanterie-Brigade sowie der Panzer-Kompanie des Polizei-Gebirgsjäger-Regiments 18. Vom 10. bis zum 20. Dezember 1942 beteiligte sich das Regiment am Unternehmen "Hamburg" im Gebiet der Flußgabel Memel (Njemen) / Szczara. Vom 18. Januar bis 26. Januar und vom 28. Januar bis 9. Februar 1943 folgte das Unternehmen "Erntefest". Am 24. Februar 1943 wurden die Polizeiregimenter in SS-Polizeiregimenter umbenannt. Das Polizei-Regiment 2 erhielt folglich die Bezeichnung SS-Polizei-Regiment 2. Diese Entscheidung des Reichsführers SS und Chef der Deutschen Polizei wurde mit der „Anerkennung ihres besonders tapferen und erfolgreichen Einsatzes…“ begründet. Im März 1943 beteiligte sich das III. Bataillon an den Partisanen-Unternehmen "Föhn I" im Raum südlich der Rollbahn Brest - Sluzk zwishen Sinika und Zajelnia, am Unternehmen "Lipsk" im Raum Krzywoszyn-Zalucze-Ronacze sowie am Unternehmen "Föhn II" im Raum der Rollbahn Brest - Sluzk zwischen Wolka Obrowka - Iwazewischi - Hicze - Domanowa - Zarzecze. Vom 22. Mai bis 21. Juni 1943 beteiligte sich das Regiment am Unternehmen "Cottbus", der Zerschlagung der Partisanenrepublik im Raum um den Palik-See zwischen Beresino und Borissow. Bei diesem Unternehmen wurden rund 10.000 Menschen getötet. Anschließend folgten Einsätze im Raum Manila - Rudnja-Wald sowie im Raum Nalibocki-Wald. Im November 1943 wurde das Regiment der Kampfgruppe "von Gottberg" zugeteilt, um die Partisanenrepublik Rossony im Raum Polozk - Krassnopolje - Pustoschka - Idriza - Sebesh zu zerschlagen. Im April und Mai 1944 kam es dann zum Unternehmen "Frühlingsfest" im Raum Uschatschi. Im Juli 1944 kämpfte das Regiment im Raum westlich von Lida und dann östlich von Grodno sowie Ende Juli westlich von Lipsk. Nach schweren Verlusten wurde das Regiment hier aus den noch verbleibenden Teilen der SS-Polizei-Regimenter 22, 24, 26, 31 und 36 neu aufgestellt. Anschließend wurde es der Polizei-Brigade "Anhalt" unterstellt. Ende Oktober 1944 wurde das SS-Polizei-Regiment 2 nach Brandenburg an der Havel verlegt, neu formiert und dem XIV. SS-Armeekorps am Oberrhein zugeführt. Im Januar 1945 folgte die Unterstellung unter den Divisionsstab z.b.V. 608 in der Lausitz, wo es mit Wirkung vom 12. März 1945 aufgelöst wurde.


Literatur und Quellen:

Zur Geschichte der Ordnungspolizei 1936 - 1945 Teil II: Die Stäbe und Truppeneinheiten der Ordnungspolizei, Georg Tessin
Waffen-SS und Ordnungspolizei im Kriegseinsatz 1939 - 1945. Ein Überblick anhand der Feldpostübersicht, bearbeitet von Georg Tessin und Norbert Kannapin, Biblio-Verlag, Osnabrück 2000
Wolfgang Curilla, Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrussland, Schöningh-Verlag Paderborn, 2. Auflage 2006
Rolf Michaelis „Der Einsatz der Ordnungspolizei 1939-1945“, Michaelis-Verlag, Berlin 2008