Polizei-Regiment 16
SS-Polizei-Regiment 16

 

Mit Befehl des RFSS und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministeriums des Inneren, Oberkommando I (O) (3) Nr. 184/42 , Berlin, den 9.Juli 1942 betr. Zusammenfassung der Polizei – bzw. Reserve-Polizei-Bataillone zu Polizei-Regimenter und Bestimmung neuer Standorte (Anhang) wurde das Polizei-Regiment 16 in Nord-Rußland aufgestellt. Neben dem neu aufgestellten Stab wurden dem Regiment die Polizei-Bataillone 56, 102, 121 und 305 zugeteilt. Das Regiment wurde der Kampfgruppe Jeckeln in Nord-Rußland zugeführt. Im Sommer 1942 wurde das Regiment im Rahmen der Kampfgruppe Jeckeln vor Leningrad eingesetzt. Das I. Bataillon wurde relativ früh aus dem Regimentsverband herausgelöst, nach Tilsit verlegt und nach erfolgter Auffrischung am 5. Februar 1943 in I. / SS-Polizei-Regiment 3 umbenannt. Am 24.Februar 1943 wurden die Polizeiregimenter in SS-Polizeiregimenter umbenannt. Das Polizei-Regiment 16 erhielt folglich die Bezeichnung SS-Polizei-Regiment 16. Diese Entscheidung des Reichsführers SS und Chef der Deutschen Polizei wurde mit der „Anerkennung ihres besonders tapferen und erfolgreichen Einsatzes…“ begründet. Das Regiment war auch weiterhin vor Leningrad im Rahmen des LIV. Armeekorps eingesetzt. Im November 1943 kämpfte es bei der 132. Infanterie-Division im Raum des Nescherdo-Sees, etwa 50 km nordöstlich von Polozk. Im Dezember 1943 folgte das Unternehmen "Otto" unter dem Höheren SS- und Polizeiführer Ostland und Rußland-Nord im Raum Rudnja - Borkowitschi.  Bis zum 14. Januar 1944 unterstand das Regiment der Kampfgruppe Jeckeln und im Anschluß der 263. Infanterie-Division. Ab April 1944 war das Regiment zur Bewachung des Ghettos in Wilna eingesetzt. Angehörige des III./ SS-Polizei-Regiments 6 wurden am 3.Juni 1944 in der Nähe des Ortes Pirciupis einem litauischen Dorf bei Wilna, auf halbem Wege der Straße Vilnius – Aischiski, von Partisanen einer Gruppe “Jurgis” angegriffen und bis auf einen Geflüchteten getötet oder verschleppt. Nach Angaben eines damaligen Bataillonsangehörigen sollen dort häufig Minen gelegt und Fahrzeuge beschossen worden sein. Als Vergeltung befahl der Kommandeur des SS-Polizei-Regiment 16, Oberstleutnant Titel, die Ortschaft niederzubrennen und sämtliche Einwohner zu erschießen. Mit der Durchführung dieser Aktion, die unter der persönlichen Führung Titels stand, wurde die 9.und 10.Kompanie beauftragt. Sie sollen durch 7 deutsche Panzer (3.Pol.PzKp.?) verstärkt worden sein. Daraufhin wurde das Dorf umstellt, 119 Bewohner, darunter 21 Frauen und 69 Kinder, getötet und der Ort niedergebrannt. Mitte Juni 1944 wurde das stark geschwächte Regiment neu aufgestellt. Die verbleibenden Reste bildeten das I. und II. Bataillon. Die Reste der I. und III. / SS-Polizei-Regiment 9 bildeten das III. Bataillon. Ende Juli bis August 1944 wurde das Regiment im Verbund der 132. Infanterie-Division im Fronteinsatz bei Dünaburg eingesetzt. Das Regiment hatte nur noch Bataillonsstärke. Zur Auffrischung wurden die Reste des SS-Polizei-Regiments 9 in das Regiment eingegliedert. Der Kampfgruppe "Werther" unterstellt, folgte der Rückzug des Regiments nach Riga und im Oktober 1944 die Unterstellung unter den Befehlshaber der Ordnungspolizei Ostland. Bis Kriegsende war das Regiment dann zur Partisanenbekämpfung im Kurlandkessel eingesetzt.



Kommandeure

Oberstleutnant d.Sch. Kemper 1942 - Febr. 1943
Oberstleutnant d.Sch. Emil Kursk März 1943 - Juni 12944
Oberstleutnant d.Sch. Walter Titel Juli 1944 - 1944?
Oberstleutnant d.Sch. Gieseke 1944? - ??


Literatur und Quellen:

Zur Geschichte der Ordnungspolizei 1936 - 1945 Teil II: Die Stäbe und Truppeneinheiten der Ordnungspolizei, Georg Tessin
Waffen-SS und Ordnungspolizei im Kriegseinsatz 1939 - 1945. Ein Überblick anhand der Feldpostübersicht, bearbeitet von Georg Tessin und Norbert Kannapin, Biblio-Verlag, Osnabrück 2000
Rolf Michaelis „Der Einsatz der Ordnungspolizei 1939-1945“, Michaelis-Verlag, Berlin 2008
http://www.forum-der-wehrmacht.de/index.php/Thread/20468-SS-Polizei-Regiment-16/?pageNo=5