Polizei-Regiment Nord
Polizei-Regiment 15
SS-Polizei-Regiment 15

 

Der Stab des Polizei-Regiments Nord wurde in Vorbereitung auf den Rußlandfeldzug im Sommer 1941 aufgestellt. Der Stab sollte die Polizei-Bataillone 22, 53 und 319 führen. Mit Beginn des Krieges mit Rußland am 22. Juni 1941 wurde der Stab dem Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes 101 (später Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes "Nord") unterstellt. Am 7. Oktober 1941 verlegte der Regimentsstab von Pleskau nach Opotschka. Während der russischen Winteroffensive wurde das Regiment ab dem 10. Januar 1942 als "Gruppe Keuper" dem X. Armeekorps unterstellt und bis März 1942 im Raum Kakilewo - Nagowo - Raschutscha - Jewachnowo - Bubkowschtschina im Rahmen der 81. Infanterie-Division an der Front eingesetzt. Im Anschluss war das Regiment bis Juni 1941 bei der 18. Infanterie-Division im Raum Staraja-Russa eingesetzt. Im Juli 1942 wurde es aus der Front gezogen.  Mit Befehl des RFSS und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministeriums des Inneren, Oberkommando I (O) (3) Nr. 184/42 , Berlin, den 9.Juli 1942 betr. Zusammenfassung der Polizei – bzw. Reserve-Polizei-Bataillone zu Polizei-Regimenter und Bestimmung neuer Standorte (Anhang) wurde das Regiment in Polizei-Regiment 15 umbenannt. Die Polizei-Bataillone 305, 306 und 310 wurden als I. - III. Bataillon dem Regiment eingegliedert. Anschließend verlegte das Regiment nach Süd-Rußland zum Höheren SS- und Polizeiführer "Rußland-Süd". Dabei blieb das I. Bataillon als III. / Polizei-Regiment 16 zurück, und sollte durch das II. / SS-Polizei-Regiment 28 ersetzt werden, was jedoch vorerst nicht geschah. Bis Anfang Dezember 1942 waren die beiden verbleibenden Bataillone südöstlich von Pinsk im Einsatz. Bei den Einsätzen des Regiments in diesem Gebiet gegen Partisanen kam es wiederholt zu Erschießungen von polnischen und sowjetischen Zivilisten. Ende Oktober 1942 waren Teile des Regiments bei der Räumung des Ghettos in Pinsk beteiligt. Anfang Dezember 1942 wurde das Regiment per Bahn nach Walujki am Oskol und anschließend zu Fuß nach Tatarino. Hier wurde es im Rahmen der 2. ungarischen Armee südlich von Woronesh entlang des Don eingesetzt. Im Dezember 1942 wurde das Regiment der Kampfgruppe "Fegelein" unterstellt und im Donbogen eingesetzt. Bei den folgenden Kämpfen um Taly Goloja wurde das Regiment im Januar 1943 zerschlagen. Die Reste des Regiments wurden mit den Resten des Polizei-Regiments 15 zur Kampfgruppe "Josten" zusammen gelegt. Im März 1943 verlegte man das Regiment zur Neuaufstellung nach Norwegen. Hier wurde ihm nun auch das II. / Polizei-Regiment 28 als I. Bataillon zugeführt. Am 24.Februar 1943 wurden die Polizeiregimenter in SS-Polizeiregimenter umbenannt. Das Polizei-Regiment 15 erhielt folglich die Bezeichnung SS-Polizei-Regiment 15. Diese Entscheidung des Reichsführers SS und Chef der Deutschen Polizei wurde mit der „Anerkennung ihres besonders tapferen und erfolgreichen Einsatzes…“ begründet. Ende August 1943 folgte die Verlegung des Regiments nach Nord-Italien. Das I. Bataillon wurde in Turin, das II. Bataillon in Mailand und das III. Bataillon in Triest stationiert und zu Partisaneneinsätzen herangezogen. Bei Kriegsende verlegte das Regiment nach Österreich in britische Gefangenschaft.

 

 

Literatur und Quellen:

Zur Geschichte der Ordnungspolizei 1936 - 1945 Teil II: Die Stäbe und Truppeneinheiten der Ordnungspolizei, Georg Tessin
Waffen-SS und Ordnungspolizei im Kriegseinsatz 1939 - 1945. Ein Überblick anhand der Feldpostübersicht, bearbeitet von Georg Tessin und Norbert Kannapin, Biblio-Verlag, Osnabrück 2000
Wolfgang Curilla, Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrussland, Schöningh-Verlag Paderborn, 2. Auflage 2006
Rolf Michaelis „Der Einsatz der Ordnungspolizei 1939-1945“, Michaelis-Verlag, Berlin 2008