Pionier-Bataillon 22
Feldpostnummern:
Einheit | Feldpostnummer |
Stab | 13701 |
1. Kompanie | 01280 |
2. Kompanie | 12445
ab Feb/44 59357 |
2. Kompanie (Inselteil) | ab Dez/44 68014 |
3. Kompanie | 02406 |
Kolonne | 00767 gestr. Jul/44 |
Brückenkolonne B | 06421 |
Vorläufig aufgestellt mit einer Kompanie am 6. Oktober 1936 und der 22. Infanterie (LL.)-Division unterstellt. Der Friedensstandort des Bataillons war Nienburg.
Mitte November 1941 war das Bataillon im Rahmen des Infanterie-Regiments 16
zur Sicherung im Balbek-Tal westlich von Duwankoj (Krim) eingesetzt, die 1.
Kompanie rechts, die 2. Kompanie links des Balbek-Baches. Am 26. November 1941
erhielt das Bataillon den Befehl, den Angriff des Infanterie-Regiments 16
entlang des Balbek-Tales zu unterstützen. Dabei sollte es Bunker bekämpfen und
Minen sowie sonstige Sperren räumen.
Am 17. Dezember 1941 begann der Angriff um 6.10 Uhr. 1 1/2 km westlich von
Duwankoj stieß das Bataillon auf starken feindlichen Widerstand aus Häusern und
Feldstellungen sowie aus ausgebauten Bunkern an Hängen beiderseits des Tales.
Die 1. Kompanie wurde abgeschnitten und richtete sich zur Verteidigung ein. Der
2. Kompanie gelang es im Schutze der Dunkelheit an der Bahn entlang etwa 3 km
unbemerkt vorwärts zu kommen. Rechts der Bahn wurde ein Minenfeld in einem
Garten festgestellt. Die Kompanie kam unter Feuerschutz der s.MG. bis in den
Panzergraben, wo sie vorerst liegen blieb. Die 3. Kompanie stand in der Kolchose
Sjuren bereit, um Gräben und Trichter zu überbrücken und das Gelände zu
entminen. In den Nachmittagsstunden zog die Kompanie nach Duwankoj vor.
Am 18. Dezember 1941 trat die 1. Kompanie erneut zum Angriff an und gewann nach
Brechen schwachen Widerstandes 3 km Gelände, bis sie wegen starken feindlichen
Widerstandes aus einem Panzergraben und Beton-Geschützbunkern erneut liegen
blieb.
Die 2. Kompanie blieb in ihren Verteidigungsstellungen im Panzergraben und
wehrte mehrere russische Angriffe ab. Während des ganzen Tages lag die Stellung
unter schwerem Artilleriefeuer und Luftangriffen. Die 3. Kompanie verstärkte die
1. Kompanie durch einen Zug, die restlichen Züge entminten die Straße.
Am 19. Dezember 1941 erreichte die 1. Kompanie unterschwierigsten Verhältnissen
den Panzergraben, etwa 2 km östlich von Balbek. Hier richtete sich die Kompanie
zur Verteidigung ein. Sie erhielt Feuerunterstützung durch zwei 2-cm
Flakgeschütze. Die 2. und 3. Kompanie nahmen im Verbund den gegenüberliegenden
Geschützbunker durch Hohlladungen und Handgranaten. Außerdem gingen die
Kompanien gegen die Stellungen auf den Höhen vor und es gelang, den Feind etwa 5
km nach Duwankoj zurückzutreiben.
Am 20. Dezember griff das gesamte Bataillon gegen feindlichen Widerstand weiter
an, blieb aber schließlich liegen und ging zur Verteidigung über.
Am 21. Dezember verblieb das Bataillon in seinen Stellungen, bevor es am
22. Dezember wieder angriff. Die 1. Kompanie setzte um 6.30 Uhr seinen Angriff
mit Flak- und Artillerie-Unterstützung fort und konnte den Gegner hinter die
Straßengabel 600 m ostwärts von Balbek zurückwerfen. Ein Betonbunker an der
Straßengabel wurde durch die Pak geblendet und mit geballten Ladungen und
Handgranaten genommen. Um 16.30 kam es zu einem Gegenangriff der Russen, der
aber abgeschlagen werden konnte. Die 2. Kompanie trat mit dem II. /
Infanterie-Regiment 16 zum Angriff auf die letzte Höhe vor der Eisenbahnbrücke
an. Es gelang ihr, den Feind aus den Feldstellungen zu werfen und einen
Holzbunker zu nehmen. Anschließend Sicherung in Richtung Brücke. Gegen Abend
wurde die Kompanie durch die 4. E-Kompanie abgelöst und wieder dem Bataillon
unterstellt. Die 3. Kompanie erreichte zusammen mit der 1. Kompanie, Flak und
Pak gegen 10.30 Uhr die Straßengabel ostwärts von Belek und verteidigte sich
hier gegen starken Feind aus Richtung Belek.
Am 23. Dezember wurde die 1. Kompanie in dem inzwischen durch die Infanterie
erreichten Belek eingesetzt. Die 2. Kompanie wurde zum Verminen einer Straße
eingesetzt, die 3. Kompanie zu Sicherungsaufgaben.
Am 24. Dezember 1941 wurden die 1. und 2. Kompanie zu Verminungs- und
Sicherungsaufgaben eingesetzt, die 3. Kompanie begann mit dem Bau einer festen
Abfahrt für den Bau einer 16-t-Kriegsbrücke.
Am 25. Dezember wurden die Arbeiten des Vortages fortgesetzt. Die 3. Kompanie
begann mit dem Bau der Kriegsbrücke, die am 26. Dezember 1941 um 11.30 Uhr
fertig gestellt wurde.
Während dieser Kampfhandlungen hatte das Bataillon 56 Gefallene, 150 Verwundete
und 5 Vermißte zu beklagen.
1943 wurde aus der 2. Kompanie die Pionier-Kompanie Rhodos, welche 1944 auf Kreta blieb. Sie wurde aus eigenen Beständen ersetzt.
Ersatzgestellung kam vom Pionier-Ersatz-Bataillon 30 in Lübeck, Wehrkreis X.